Hermione

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Hermione, schön, dass wir endlich miteinander sprechen können." sprach mir die Kommissarin freundlich zu. Ich war die letzte von allen Schülern und Schülerinnen, die zum Verhör gerufen wurde. Die gesamte Zeit saß ich auf heißen Kohlen und konnte an nichts anderes denken. Ich wollte unbedingt wissen, was die Kommissarin mir zu sagen hatte. Meine Mitschüler hatten natürlich schon einen Haufen Gerüchte in die Welt gesetzt wer der Mörder sein könnte.

Das Lacrosse Spiel war in vollem Gange. Ron jagte über das Spielfeld und nach jedem weiterem Tor seinerseits warf er mir eine Kusshand entgegen. Er würde es wohl nie aufgeben mir Avancen zu machen.

Verspielt verdrehte ich erneut die Augen als ein weiterer Kuss in meine Richtung flog. „Läuft da was zwischen dir und Ron." Seamus war wie aus dem Nichts plötzlich neben mir aufgetaucht. Erschrocken zuckte ich zusammen und starrte den Iren schockiert an. „Nein, da ist nichts. Wir sind nur gute Freunde." lehnte ich ab. „Achso." Seamus zog das O extra lang und sarkastisch und zwinkerte mir keck zu.

Ich hoffte einfach nur, dass heute Abend noch genug Gerüchte in die Welt gesetzt wurden, sodass er dieses schnell vergaß. Ansonsten musste ich mir wohl für den Rest des Schuljahres anhören wie meine Mitschüler über mich und meinen besten Freund tuschelten. Und genannter würde natürlich mit seinem Flirten auch nicht aufhören.

„Ignorier ihn. Er ist beleidigt weil keiner der Gäste für Aufsehen erregt hat." schmunzelte Dean neben mir und klopfte mir aufmunternd auf die Schulter. „Ich hoffe er hält einfach seine Klappe." sprach ich und verfolgte gespannt weiter das Spiel.

Ich fand es etwas traurig, dass Harry nicht mit spielte. Immerhin war er der Kapitän. Aber ich verstand auch seine Abneigung gegen Wettkämpfe. Wiederum schien ihn dafür aber jedoch etwas ganz anderes in Beschlag genommen zu haben. Ich hätte es niemals für möglich gehalten, dass Harry sich so sehr für die Spendensammlung interessieren würde.

Musste wohl an dem jenigen liegen mit der er diese Aufgabe erledigte. Auch wenn ich mich nicht sonderlich für die vielen Gerüchte in Hogwarts interessierte, bekam ich diese dennoch mit und da es sich nun bei einem um meinen besten Freund handelte, musste ich natürlich alles darüber herausfinden.

Ich verstand nicht was Harry in dem blonden Schnösel sah aber wenn er ihn glücklich machte, dann sollten die beiden ruhig ihr Ding durchziehen. Etwas gekränkt war ich schon, denn Harry hatte weder mir noch Ron etwas davon erzählt. In letzter Zeit hatte er überhaupt nichts mehr mit uns gemacht.

Harry ist doch dein bester Freund. Kannst du bestätigen, dass er und Draco zur Zeit des Spiels zusammen waren." Ich nickte schweigend. „Und du selbst, warst während des gesamten Spiels auf der Tribüne?"

Genervt von Seamus plötzlichem Auftreten und der Tatsache, dass Ron immer noch sein Glück bei mir versuchte, drängte ich mich von der Tribüne und verschwand hinein ins Gebäude.

Ich streifte alleine durch die leeren Gänge und hoffte einfach darauf, dass das Spiel gleich vorbei sein würde.

Immer weiter entfernte ich mich vom Spielfeld und kam langsam in Richtung der Umkleidekabine und die dahinter liegende Schwimmhalle. Ich dachte mir nicht viel dabei, als ich weiter die dunklen Gänge passierte. Jedoch hörte ich plötzlich Gemurmel aus der Richtung der Umkleidekabinen. Komisch normalerweise sollten doch alle Spieler am Spielfeldrand sein.

Ich wollte schon weiter gehen, da erkannte ich plötzlich die Stimme von Harry. Was machte er den hier?

Verwirrt öffnete ich vorsichtig die Tür. Jetzt konnte ich den Klang der Stimme schon besser erkennen und es war tatsächlich Harry. „Bist du sicher, dass es hier sein soll?" meine Stirn legte sich in Falten. Mit wem sprach er?

Neugierig linste ich um die Ecke und erkannte sofort den dunklen Hinterkopf meines besten Freundes. Seine Hände hatte er an die Spinnwand vor ihm gedrückt, doch sein breiter Körper versperrte mir die Sicht darauf was er wirklich tat.

„Harry?" piepste ich und ließ den Jungen dermaßen aus seiner Blase fahren, dass er keuchend und mit auf gerissenen Augen zur mir herum wirbelte. „Hermione! Was machst du hier?" japste er und starrte mich entgeistert an. „Die Beine vertreten, schätzte ich." stotterte ich und konnte nun auch endlich einen Blick auf die andere Person erhaschen.

Es war doch tatsächlich Malfoy, der angelehnt an die Spinde ebenso schockiert in meine Richtung schaute. Peinlich berührt hob ich kurz die Hand zur Begrüßung. Es war ja so klar, dass sich die beiden während des Spiels davon stehlen würden. Malfoy grinste und fuhr sich einmal durch die zerzausten Haare. Ich wollte gar nicht wissen, was ich gesehen hätte, wenn ich auch nur eine Minute später herein gekommen wäre.

„Ich geh dann mal wieder." murmelte ich und war schon auf halbem weg zur Tür heraus.

Standest du in irgendeiner Beziehung zu Cedric." Ich konnte nicht antworten. So viele Gedanken kreisten durch meinen Kopf, dass ich mich gar nicht richtig auf das Verhör konzentrieren konnte. Ehe ich mich versah flossen auch schon die Tränen über meine Wangen.

Mitleidig blickte die Kommissarin mich an und hielt mir ein Taschentuch hin. Schnell ergriff ich es und wischte gedemütigt die verräterischen Tränen von meinen Wangen. „Entschuldigen Sie, aber es ist leider die letzten Tage alles ein bisschen viel gewesen." Verstehend nickte die blonde Frau mir zu. „Keine Sorge, Hermione, du bist nicht die erste die weint."

Beruhigt nickte ich und nahm einen kräftigen Atemzug. „Also, was wollten Sie wissen?"

Knallrot bewegte ich mich schnellen Schrittes von den Umkleiden weg. Wie konnte das eben nur passiert sein? Warum musste ich denn aber auch immer so neugierig sein? Schämend schlug ich die Hände vor meinem Gesicht zusammen.

Die Information das Harry und Malfoy heimlich was mir einander hatten war schließlich nicht fremd aber sie dabei zu erwischen war eine andere Sache. Die Partner meiner besten Freunde hatten mich nie interessiert und ich wollte auch nie wissen, was die beiden in diesem Bereich in ihrer Freizeit trieben. Ich hatte das Gefühl, dass ich gerade eine Grenze überschritten hatte.

Aber es war ja nur ein Versehen - redete ich mir ein. Es hätte auch jeder andere sein können. Es war wohl eher die Schuld der beiden, dass sie so offen in der Schule verkehrten.

Ich grinste in mich hinein. Harry und Malfoy. Eine Kombination mit der niemand gerechnet hatte aber auch keiner von überrascht war.

Während ich mich wieder von den Umkleiden entfernte und tiefer in das Schulgebäude laufen wollte, hörte ich ganz plötzlich ein weiteres paar Schritte hinter mir und drehte mich schnell herum. Hoffentlich war es nicht Harry der mir versuchen würde die Situation zu erklären.

Und ich hatte Glück. Ein anderer Junge erschien in meinem Blickfeld. Weit aus größer als Harry, mit goldenen Locken und einem riesigen Lächeln auf den Lippen. „Cedric, was machst du hier?"

Elite || Drarry ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt