Mein Kinderzimmer

12 2 2
                                    

Vier Wände, in meiner Fantasie so sicher wie Burgmauern,

Mit hunderten Kuscheltieren auf der Fensterbank,

Wo Monster nur unter meinem Bett und im Schrank,

Nicht in den dunklen Ecken meines Verstandes lauern.

Wie eine Collage von all dem,

Was ich einmal war, sein wollte, dachte zu sein,

Zufluchtsort ohne Angst, Zweifel, irgendein Problem,

Sicherheit inmitten von Chaos, behütetes Heim.


Poster an den Wänden

Von Stars mit Schönheit so enorm,

Dass sie dich mit dem Glanz ihres Ruhmes blenden,

Geradezu Perfektion in menschlicher Form,

Gestern Kindheitsidol, morgen nur der Beweis,

Dass wir soetwas nie erreichen werden,

Egal welche Begabung, egal wie viel Fleiß.


Selbstgemalte Bilder,

Damals Kunstwerke, als ich

Noch nicht den Kritikern in meinem Kopf wich,

Die sich inzwischen dort eingenistet haben,

Um meine Gedanken in einem Sarg aus Zweifel zu begraben.

Heute nur objektiv schlechtes Gekrakel,

Was unter der Nostalgie zutage tritt,

Ist kaum besser als Durchschnitt,

Voller Fehler und Makel.


Wände in bunten Farben,

Ihr Zustand lässt erkennen:

Gestrichen von meinem dreizehnjährigen Ich,

Abbröckelnd können sie die Risse in der Wand nicht mehr verbergen,

Die nun hervortreten wie hunderte feingliedrige Narben,

Als würde mein Kinderzimmer nicht nur mich,

Sondern all meine Schmerzen beherbergen.

bits and pieces of my mind [Gedichtsammlung]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt