Hallo.
Es ist spät. Ich kann und will nicht schlafen. Dunkel ist's, der Mond scheint helle. Und ich höre Radio, während der Regen geruhsam gegen mein Fenster klopft. Und so denke ich über dies und das (vielleicht auch etwas über jenes) nach.
Und dabei kommen meine Gedanken auf die deutsche Sprache (komplizierte Sache, ich weiß, vor allem um diese Uhrzeit). Viel wird sich heutzutage ja über Gleichberechtigung und Gendern und so Sachen aufgeregt. Und während sich die gierigen Hyänen auf die großen Leckerbissen wie Berufsbezeichnungen stürzen, übersehen sie doch diesen alten Bock namens Dämlich.
Kurz erklärt, was ich meine: Das Wort dämlich ist wohl wie das Wort herrlich von einem Substantiv abgeleitet. Und die beiden dazugehörigen Substantive sind eben Dame und Herr. Heißt also, die Dame ist dämlich und der Herr herrlich. Letzteres ist freilich keine Überraschung, aber das ersteres sogar von der deutschen Sprache bewiesen wird, das ist doch interessant.
Wie lang wird es also noch dauern, bis jemand der Meinung ist, dass das Wort dämlich frauenfeindlich ist und dass es deshalb mit h geschrieben werden muss. Folglich dähmlich, für die Dämlichen unter uns. Und herrlich heißt dann bald härrlich. Das wäre wirklich sehr härrspalterisch.
Natürlich ist das hier beobachtete Phänomen keine Seltenheit, eher festzementiert im deutschen Sprachgebrauch, so etwa hässlich (passt tatsächlich auch für manche Dame), lieblich (etwas für die Herren höhö), kleinlich (für all die Genderhyänen unter uns), dümmlich (für die, denen dämlich schon zu heiß ist).
Ja, wieder was gelernt. Soweit der dumme Kommentar zur noch dümmeren Sache.
Hier noch ein schlauer Tipp und gutgemeinter Rat: Werd' nicht schwul, Frauen sind cool.
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Bismarck war auch nur ein Hering
De TodoEin Buch von mir. Über mich. Dinge, die ich zu sagen habe. Dinge, die wichtig sind. Dinge, die kein Schwein (und keinen Hering) interessieren. Schaut rein. Oder auch nicht (besser wär's aber). Und gestern war heute noch Morgen.