Wenn ich kein Land mehr seh',
packt mich mitunter das Fernweh.
Ganz weit weg möchte ich gehen,
mein Reisegepäck wird aus folgendem bestehen:
Einem alten Hut
und dem Mantel des Schweigens,
einer weißen Weste
und Jacke wie Hose.
Das letzte Hemd
liegt sauber gefaltet
neben dem eng geschnallten Gürtel.
Daneben die Samthandschuhe
und zwei Paar Schuhe:
Den drückenden Schuh und den Schuh, den ich mir nicht anziehe.
So wandele ich durch eine mir fremde Welt
und schlafe unter einem Himmelszelt.
Bin bereit, Neues zu wagen.
Jede Gelegenheit packe ich am Kragen.
Wenn ein Unglück an mir rüttelt,
weiß ich, wie man ein Ass aus dem Ärmel schüttelt.
Mit wehender Fahn'
verschaffe ich mir freie Bahn.
Ich weiß auf großem Fuß zu leben,
auch wenn die Spendierhose nicht mitkam.
Die schönsten Träume kann ich weben
aus dem besten Seemannsgarn.
Und wenn ich nach Hause zurückkehr'
stelle ich mir vor, wie die nächste Reise wär'.
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Ra(s)tlosigkeit
PoésieMein lyrisches Ich packt aus: Gedichte über die Irrungen und Wirrungen des Lebens.