Jamal x Flo 💕2

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⚽️🎧

Ende

Der Schlusspfiff des Schiedsrichters schnürte mir die Kehle zu. Mein Blick war starr und ich konnte nicht aufhören den Mann, der eben noch das Spiel abgepfiffen hatte, entgeistert anzustarren.

Er hatte den Handelfmeter nicht gepfiffen, nicht angeguckt, eigentlich nicht mal richtig kommentiert oder thematisiert.

Ich war einfach nur geschockt über den Endstand.

Zuerst hatten die Spanier ein verdientes Tor geschossen, danach waren wir klar die bessere Mannschaft, die sich mehr reingehängt hatte und auch klar mehr Chancen gehabt.

Wir erkämpften uns jede Minute in diesem Spiel und dann kam der Ausgleich von Flo in der 89. Minute, oh man ich hätte ihn küssen können.

Als es in die Verlängerung ging, waren wir zuversichtlich, dass wir es schaffen würden, jedoch gerieten wir erneut in den Rückstand und zwar durch einen Zufall-Treffer der Spanier.

Ich verzweifelte immer mehr, da ich den Ball immer wenn ich ihn hatte verlor, da ich einfach von zu vielen Spaniern belagert wurde.

Ich realisierte langsam, dass es vorbei war und mir schossen die Tränen in die Augen, ohne das ich überhaupt etwas dagegen tun konnte.

Ich blickte noch einmal zur Anzeigetafel, jedoch war meine Sicht viel zu verschwommen, um die Niederlage nochmal in meinen Kopf einzuhämmern.

Langsam ließ ich meinen völlig verschwitzten und überanstrengten Körper auf den kühlen Rasen sinken, während mir immer noch unkontrolliert Tränen über die Wangen liefen.

Ich zog meine Knie an und stützte meine Arme auf sie, während sich alles in mir zusammenzog.

Ich war enttäuscht von mir, dass ich kein Tor geschossen hatte, dass ich viel zu oft den Ball verspielte, dass ich einfach nichts getan hatte, was zu unserem Sieg beigetragen hätte.

Wie hypnotisiert schaute ich den Rasen an, die kleinen Grashalme in diesem perfekten Grün.

Ganz langsam versuchte ich meinen Atem zu kontrollieren, welches sich aber als Misserfolg herausstellte, da ich mich nur noch mehr verkrampfte und jetzt sogar richtig schluchzen musste. Oh shit, wie peinlich, jetzt musste ich auch noch vor dem ganzen Publikum inklusive meiner Mannschaft und der der Spanier anfangen zu weinen.

Um nicht all zu schlimm in den Medien präsentiert zu werden richtete ich mich auf und wollte in Richtung Bank gehen, als ich in die leeren Gesichter meiner Freunde blickte, musste ich mir Mühe geben nicht zu schreien, es war einfach nur ungerecht!

Toni stand bei Manu und sie standen sich einfach nur mit roten Augen gegenüber, ihre Augen ließen jedoch nicht voneinander ab.

Sie starrten sich ungläubig an und konnten es nicht richtig fassen.

Unschlüssig ob sie sich umarmen sollten, oder nicht hielten sie ihren Augenkontakt, während Toni wieder einzelne Tränen kamen.

Manu zog Toni jetzt doch in eine Umarmung und hielt ihn fest, worüber Toni sehr erleichtert schien und die Umarmung sofort erwiderte.

Für die beiden war es das letzte Länderspiel und das versetzte mir nur noch einen größeren Stich.

Zitternd ließ ich mich auf meinen Platz fallen und blickte mich um, Thomas kam auf mich zu und setze sich neben mich und wir schwiegen einfach nur. Da er sonst immer einen Spruch parat hatte, war es total ungewohnt und traurig, dass er nichts sagte.

Erst jetzt legte er kurz einen Arm um meine Schulter und sprach das aus, was die ganze Zeit unausgesprochen im Raum stand: „Des war jetzt wohl mein letztes Länderspiel", er seufzte und fügte nach einiger Zeit hinzu: „Aber ganz ehrlich, kein Grund um traurig zu sein, wenn-."

Jamal x FloWhere stories live. Discover now