Kapitel 3

79 8 10
                                    

Harry's POV:

Als wir zu unserem Gemeinschaftsraum gehen, hört man überall aufgeregte Stimmen und immer wieder den Namen von Draco Malfoys Schwester.

Vorhin war es noch ganz anders. Da haben sich alle über die Quidditch-Weltmeisterschaft unterhalten. Sowohl das Spiel selbst, als auch die Todesser danach haben für viel Aufsehen gesorgt. Diejenigen, die nicht dabei gewesen sind, fragen uns ständig nach Details, und wir geben sie nur zu gerne weiter. Obwohl wir bei den Todessern immer ein wenig zögern, denn wir wissen ja selbst nicht viel über sie.

Todesser. Wie ich diese Leute jetzt schon hasse. Denn die Todesser, meine seltsamen Träume von Voldemort und die Schmerzen meiner Narbe, in letzter Zeit könnten alle zusammenhängen. Und das bedeutet sicher nichts Gutes.

Gerade überlege ich, ob ich Hermine von meinen Gedanken erzählen soll, als sie schon anfängt zu sprechen: „Ist das nicht verrückt?!? Zum ersten Mal in der gesamten Geschichte von Hogwarts wird jemand mitten in der Schulausbildung aufgenommen".

„Ich finde es interessanter, dass sie Dracos Schwester ist", antworte ich.

„Und dass sie nach Gryffindor gekommen ist", fügt Ron hinzu.

„Stimmt, das war schon eine ziemliche Überraschung", bestätigt Hermine.

Mir wird klar, dass der ganze Abend voller Überraschungen gewesen ist. Als wir nämlich zum Begrüßungs-Festmahl in die große Halle gegangen sind, hat Dumbledore uns zuerst einen neuen Lehrer vorgestellt. Er heißt Alastor Moody und ist ein ehemaliger Auror. Ich erinnere mich vage daran, dass Mr. Weasley ihn in den Ferien als durchaus guten Auror, aber auch als alten Spinner bezeichnet hat.

Als Dumbledore dann angekündigt hat, dass noch eine Schülerin kommen würde, waren alle überrascht. Besonders als er erwähnt hat, dass es das erste Mal sei, dass jemand als Viertklässler neu in Hogwarts anfängt.

Aber als er dann auch noch verkündet hat, dass es ein Mädchen namens Y/N Malfoy ist, herrschte zunächst pure Verwirrung. Doch als sie hereinkam, waren alle Zweifel beseitigt, denn sie sieht ihrem Vater und Bruder verdammt ähnlich.

Sie ist in etwa so groß wie ihr Bruder, aber zierlicher, sie hat das gleiche spitze Gesicht mit blasser Haut und die gleichen grauen, kalten Augen. Am meisten aber fällt die Ähnlichkeit bei den Haaren auf. Sie hat die exakt gleichen weißblonden Haare wie ihr Bruder und ihr Vater, allerdings sind ihre etwa brustlang und zu einem Zopf geflochten. Alles in allem ist sie ganz durchschnittlich, obwohl sie auch einen glamourösen Eindruck abgibt.

Wahrscheinlich ist es gerade wegen ihres ähnlichen Aussehens, aber für uns alle war klar, dass sie ein typischer Malfoy sein würde. Und es machte mich gar nicht glücklich, nun zwei von ihnen auf dieser Schule zu haben.

Ich bemerkte, dass sie leicht lächelte, als sie Draco gesehen hat. Dieser wirkte jedoch sehr angespannt.

Als sie den sprechenden Hut auf den Kopf gesetzt bekam, war es für uns alle eigentlich klar, dass sie nach Slytherin kommen würde. Sie schien sich dessen auch relativ sicher zu sein, denn sie schaute immer wieder siegessicher zum Slytherin-Tisch. Kein Wunder, die Slytherins haben sie ja schon angefeuert und extrem bewundert.

Ihr Lächeln verblasste jedoch immer weiter, bis es schließlich ganz verschwand. Sie sah nicht besonders glücklich aus, und dann rief der Hut auch schon „Gryffindor!".

Wir alle waren überrascht. Sie jedoch wirkte am erschrockensten. Ich bemerkte, dass ihr Blick zu Draco ging und dass dieser sich von ihr abwandte.

Langsam keimte Hoffnung in mir auf, denn vielleicht war sie doch kein so typischer Malfoy. Ich bemerkte, dass auch die anderen irgendwie hoffnungsvoller wirkten. Wahrscheinlich fingen wir deshalb an, langsam und zögerlich zu klatschen.

Wir hörten jedoch sofort auf, als sie uns einen bösen Blick zuwarf. Und schon hatte sich mein Gefühl wieder verflüchtigt.

Sie setzte sich ans Ende des Tisches und starrte den Rest des Abends nur auf ihren Teller. Hin und wieder bemerkte ich ihre sehnsüchtigen Blicke in Richtung Slytherin-Tisch, doch dort schenkte ihr niemand direkt Beachtung. Die meisten schienen überrascht oder schockiert darüber, dass sie nicht in Slytherin war. Man merkte trotzdem deutlich, wie sie über sie tuschelten.

Und um ehrlich zu sein, waren wir auch überrascht. Doch wir und die anderen Häuser besaßen den Anstand, nicht direkt beim Essen über sie zu tuscheln, sondern sie nur hin und wieder neugierig anzublicken.

Fürs Tuscheln haben wir ja jetzt Zeit, denn sie ist uns nicht zu den Gemeinschaftsräumen gefolgt, sondern einfach nur regungslos auf ihrem Platz sitzen geblieben.

Da es Probleme mit dem Passwort für den Gemeinschaftsraum gibt, bleiben wir erst mal ein paar Minuten stehen.

Plötzlich geht ein „Psst!!" durch die Menge, und alle drehen sich etwa zeitgleich um.

Dort steht sie. Y/N Malfoy, ruhig und abwartend. Und ich bin sehr gespannt, was es noch alles mit ihr auf sich hat.

——————————————————-

Hi, dies ist nun das 3. Kapitel meiner Story. Diesmal war es ja durch Harry's Sicht ein bisschen anders. Ich hoffe, euch hat es gefallen. Wie immer, Feedback gerne in die Kommentare!
Eure Milly <3

 Wie immer, Feedback gerne in die Kommentare!Eure Milly <3

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.
Zwischen Schatten und Licht || Harry Potter-FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt