𝐖𝐞 𝐚𝐫𝐞 𝐞𝐧𝐨𝐮𝐠𝐡 || 𝐊𝐮𝐫𝐳𝐠𝐞𝐬𝐜𝐡𝐢𝐜𝐡𝐭𝐞

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Vorwort:

Diese Kurzgeschichte habe ich im Rahmen der Sommer-challenge von @zehnbrieffreunde
geschrieben. Sie ist zwar wirklich etwas kurz geraten, sagt aber alles aus was sie soll und umfasst ca. 700 Wörter.

Als Inspiration hat gedient:

(Das Bild findet ihr auch auf dem Cover wieder

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(Das Bild findet ihr auch auf dem Cover wieder.)

--𐬿𐮙☻︎𐮙𐬿--

Das Rauschen der Wellen war eine Melodie.

Eine Melodie des Friedens.

Die Erinnerungen an diesen Sommer wurden mit ihnen an den Strand gespült.

Die salzige Meeresluft, die noch ein Fünkchen Wärme in sich trug, verriet, dass die Sonne vor wenigen Minuten noch, wie ein roter Feuerball am Himmel gebrannt hatte.

Nun jedoch musste auch sie einsehen, dass der Sommer bald ein Ende gefunden hatte, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis der Herbst anfange, die grünen Blätter davon zu tragen.

Und hier standen wir.

Ließen ein Versprechen nach dem anderen vom Wind in alle Himmelsrichtungen tragen.

„Wir werden diesen Sommer nie vergessen," deine Stimme hüllte mich ein und ließ mich lächeln.

Dieser Sommer war für mich eigentlich nicht viel anders gewesen.

Ich hatte das gleiche Eis gegessen, so wie jeden Sommer.

Ich hatte dieselben Länder besucht, so wie jeden Sommer.

Ich hatte dieselbe Musik gehört, so wie jeden Sommer.

Und doch war dieser Sommer das komplette Gegenteil von den vorherigen.

Denn wie durch ein Wunder sind wir uns begegnet.

Und jetzt, genau in diesem so unscheinbaren Moment, standen wir inmitten des Sommers.

Die Jahreszeit war zwar so gut wie zu Ende, das Gefühl jedoch blieb.

Es war das gleiche Gefühl wie damals, als unsere Blicke das erste Mal aufeinandertrafen.

In dem Moment hatte ich eine Wärme verspürt, die ich zuvor nur als Sonnenschein auf meiner Haut gekannt hatte.

Aber diese Wärme kam nicht von einem Stern, der im Zentrum des Sonnensystems stand, sondern von dir.

„Es ist nicht schlimm, wenn wir ihn vergessen," flüsterte ich, als meine Augen sich in den Weiten des Horizontes verloren.

„Du bist ein schlechter Lügner," kichernd stieß dein Ellenbogen an meinen Arm.

Auch auf meinen Lippen machte sich wieder das kleine Lächeln breit.

Ich konnte dir wahrscheinlich nur zustimmen.

Denn das war ich.

Aber das erschien mir in deiner Anwesenheit nicht schlimm.

Den genauen Grund, warum ich so empfand, kannte ich nicht, aber das musste ich auch nicht.

Deine grenzenlose Akzeptanz gaben mir Schutz und das reichte mir als Grund.

„Was war das beste Erlebnis von allen?" Für einen kleinen Augenblick fixierte ich dich im Augenwinkel.

Deine stechend blauen Augen, in denen ich mich jedes Mal verlor, blickten nachdenklich in die Ferne. Mit einer beiläufigen Handbewegung strichst du eine, schon etwas blasse, rote Strähne aus deinem Gesicht.

„Das Klettern," sagte ich lachend.

„Das fandest nur du gut," trotzig bedachtest du mich mit einem anklagenden Blick.

„Hättest du dich ein bisschen mehr konzentriert, dann wärst du jetzt meiner Meinung gewesen," zuckte ich abwehrend mit den Schultern.

„Kann schon sein oder du warst einfach kein guter Lehrer," nicktest du.

Konzentriert darauf, das vorher Gesagte zu ignorieren, stellte ich die gleiche Frage.

„Die Kanutour oder das Picknicken," lächeltest du verträumt.

„Also die ruhigen Sachen?!"

Es muss doch nicht immer um Leben und Tod gehen, wie beim Klettern."

Kurz hielt ich inne.

„Nein, muss es nicht."

Langsam breitete sich die angenehme Stille wieder zwischen uns aus.

Wir hingen unseren Gedanken nach.

Verfielen ihnen.

Vergaßen die Zeit.

Ich weiß nicht wie lange es dauerte, bis einer von uns beiden wieder das Wort ergriff.

„Das war der beste Sommer aller Zeiten," Nostalgie schwang in deinen Worten mit.

„Mit den schönsten Erinnerungen fürs Leben", die Überzeugung war unschwer herauszuhören.

„Ich hoffe du hast noch Platz für weitere schöne Erinnerungen, die vielleicht eines Tages zu deinen schönsten gehören werden," ich wandte mich dir zu.

„Natürlich, was denkst du bitte von mir?," und mit diesen Worten drehtest du dich um.

Deine Beine trugen dich den Strand entlang.

Das weiße Kleid wurde leicht im Wind hin und her gewogen.

Die untergehende Sonne warf ihr letztes glänzendes Licht auf dich und ließ es fast so wirken, als würdest du leuchten.

Das Meer, das zu deinen Füßen schwappten, verwischte die Fußspuren, die zu vor unverkennbar im nassen Sand gewesen waren.

Du wusstest nicht, dass genau in diesem Moment mir etwas klar wurde.

Manchmal war der Sommer keine Jahreszeit, sondern ein Mensch, der uns die Wärme gab, die wir brauchten.

Genau so ein Mensch warst du für mich.

Für mich warst du der Sommer.

Kein Geograf, Physiker oder sonst irgendwer, vermag dies zu erklären.

Denn es war in unseren Köpfen.

Wir brauchten keine Erklärung dafür.

Wir alle und unsere Gefühle reichten aus, um zu erklären.

Wir sind genug.

Und werden es immer sein.

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𝐖𝐞 𝐚𝐫𝐞 𝐞𝐧𝐨𝐮𝐠𝐡 || 𝐊𝐮𝐫𝐳𝐠𝐞𝐬𝐜𝐡𝐢𝐜𝐡𝐭𝐞  ✔︎Where stories live. Discover now