Chapter 3

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Debbys P.O.V. :

Ich sah mich um. Ich lag auf einem Bett, einem –wohlgemerkt- ziemlich großen, weichen und weißem Bett. Also zusammengefasst: es war ein echt geiles Bett! So. Um mich herum war alles in weiß gehalten. Es sah auch alles echt luxuriös aus, aber irgendwas stimmte nicht so ganz. Ich kam nicht drauf, was es war. Plötzlich machte es in meinem Kopf irgendwie „Klick“, so ein ganz trockenes „Klick“ als hätte jemand einen Schalter-„Klick“-umgelegt. Der stand jetzt wohl auf „Erinnern!“, denn mir viel plötzlich alles wieder ein. Hecktisch schaute ich mich um und mir viel auf, dass Aileen und Jenna -zum Glück!- neben mir lagen. Also klatschte ich ihnen die Hand auf den Bauch, um zu sehen, ob sie noch lebten. Worauf sie gleichzeitig mit einem Ächzen hochfuhren, gleichzeitig (sie lebten also noch, guuut). Das war zum Umkippen lustig, worauf ich-wohl der Follständigkeit halber(man achte auf die Rechtschreibung)-rückwärts vom Bett kippte, mit dem Kopf auf den Boden knallte und wegen meiner Dummheit grad nen Lachfick bekam. Aileen und Jenna fanden das Ganze wohl nicht ganz soo lustig, die sahen ziemlich sauer aus…Also umarmte ich sie, um meine Dummheit wieder wettzumachen.

Aileens P.O.V. :

Was. Sollte. Das?!? Hatte Debby jetzt einen Totalschaden? Ich meine, sie war vorher ja schon nicht ganz dicht gewesen, aber dass sie in so einer Situation lachen konnte… Ich runzelte die Stirn und wechselte einen Blick mit Jenna. Die zeigte nur schulterzuckend auf eine leere Colaflasche, die auf dem Nachttisch neben dem Bett stand. Für alle Außenstehenden muss erklärt werden, dass Cola auf Debby und Jenna eine ziemlich…verrückte Nebenwirkung hat. Sie lachen dann die ganze Zeit, hüpfen rum und benehmen sich so peinlich, dass ich manchmal echt Schwierigkeiten habe, ihnen vor Genervtheit sämtliche Zähne rauszuschlagen. Naja, bei mir tritt eine Ähnliche Wirkung bei Kakao ein. Aber Debby ist echt am schlimmsten. Gib ihr irgendwas zucker- oder koffeinhaltiges und du kannst sicher sein, dass alles vollkommen aus dem Ruder läuft. Scheinbar hatte ihr irgendwer die Cola gegeben. Auch ich konnte mich dunkel daran erinnern, zwischen Bewusstlosigkeit und Aufwachen Flüssigkeit eingeflößt bekommen zu haben. Wer hatte sich um uns gekümmert? Wurden wir jetzt wieder gefoltert?!? Angst stieg in mir auf. „Habt ihr auch so ein ungutes Gefühl?“, fragte Jenna beklommen. Ich nickte stumm. Nur Debby hüpfte unverdrossen munter durchs Zimmer und rief: „Schaut mich an, schaut mich an, ich bin ein Yeeeetiiiiiiiiiiii!!!!!!“ Jenna humpelte zu ihr, um ihr einen kräftigen Klaps auf den Hinterkopf zu geben, damit sie wieder zu sich kam, während ich zur Tür ging. Meine Befürchtungen bestätigten sich. Als ich den Griff runterdrückte, ließ sich die Tür nicht öffnen. Es war abgeschlossen. Wir saßen in der Falle!

Jennas P.O.V. :

Ich konnte es nicht glauben. Wir saßen schon wieder fest. Aber was wollten die fremden von uns?!? Sie hatten unsere Wunden versorgt und uns scheinbar Essen und Cola gegeben (sonst wären wir nicht in der Lage gewesen rumzulaufen, geschweige denn, in Debbys Falle eine Identitätskrise durchzumachen, von wegen Yeti und so). Aber warum schlossen sie uns ein? Ich hatte keine Ahnung, was das zu bedeuten hatte, aber ich verspürte nicht das geringste Verlangen, schon wieder eingesperrt zu sein. „Wir müssen hier raus“, sagte ich entschlossen zu meinen Freundinnen. Aileen nickte ernst, aber Debby warf sich nur irre kichernd aufs Bett und rief: „Wiesoooo?? Is doch schööön hier!!!“ Aileen gab ihr eine Backpfeife. „Sorry, ich konzentrier mich ja schon!“, sagte unser aufgedrehter Wuschelkopf und versuchte ein nachdenkliches Gesicht aufzusetzen. Derweil durchforstete ich mein sonst so kreatives Gehirn nach einer Idee, die uns hier rausbrachte. Plötzlich machte es „Bing“ in meinem Kopf. Bei Aileen scheinbar auch. Wir schauten erst uns dann das Bett an. „Das könnte klappen“, sagte ich aufgeregt. „Was?!?“, fragte Debby.

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Wenig später war unser Bett nicht wiederzuerkennen. Laken und Bezüge hatten wir in lange Streifen gerissen und zusammengeknotet, sodass wir ein langes Seil hatten. Im Fernsehen klappt das ja auch immer. In echt ist es ziemlich schwierig, aber wenn wir uns einmal etwas in den Kopf gesetzt haben, dann hat es auch VERDAMMT NOCH MAL zu funktionieren. Also würden wir jetzt mit unserem selbst gebastelten Seil aus dem Fenster klettern und da ich die Älteste war, wurde mir die ehrenvolle Aufgabe übertragen, den Anfang zu machen. Obwohl mein linkes Bein komplett geschrottet war. Das eine Ende des Seils wurde von Aileen an der Gardinenstange festgeknotet und ich betete flehentlich, dass diese nicht aus der Wand krachen würde. Ich kletterte aufs Fensterbrett. Draußen war es dunkel und für Anfang Mai ziemlich frisch. Ich schluckte und stieg, mich an unserem Selfmade-Seil festklammernd aus dem Fenster. Gaaanz langsam seilte ich mich aus dem achten Stock des riesigen Hotels ab, aber schließlich erreichte ich nach einigen Minuten, die mir wie eine Ewigkeit vorkamen, wohlbehalten den Boden. „Ok, Debbs, du kannst!“, rief ich nach oben, betend, dass bei ihr auch alles glattlaufen würde.

Debbys P.O.V. :

„Okee, Achtung!“, rief ich Jenna zurück. „Viel Glück sagte Aileen und grinste mich an. „Haha, witzig“, grummelte ich und kletterte aus dem Fenster. „Nicht nach unten gucken! Gut festhalten! Du schaffst das!!“, brüllte Jenna zu mir hoch. Ich blendete erstmal alles aus, Jennas unnötige Kommentare und das laute „Bumm“ und entsetzte Geschreie von oben und kletterte laangsam runter. Weshalb ich auch nicht hörte, wie Aileen Jenna zurief, sie solle wieder hochkommen, woraufhin diese losrannte, was ich auch nicht sah, weil ich ja nicht nach unten gucken sollte. Auf halber Höhe hörte ich von oben tiefe Stimmen, woraufhin mein Hirn zu dem Schluss kam, die Entführer seien wieder da und als Reaktion darauf meine Konzentration aus- und meine Angst einschaltete. Prompt rutschte ich ein Stück am Seil runter, weil ich meinen Griff gelockert hatte. Dann lauschte ich nach oben. „What the HELL have you done with the bed?!?“, rief eine ziemlich aufgebrachte Männerstimme. “They wanted to escape”,kam die Antwort von jemand anderem. Als wäre das nicht komplett klar. „Irischer Akzent…“, dachte ich. Plötzlich hörte ich Aileen du Jenna gleichzeitig in Geschrei ausbrechen: „ACH DU SCHEISSE; SIEHST DU DIE??!?!!?!?“ So schlimm war die Lage oben wohl doch nicht, es hörte sich nämlich stark so an, als würden die beiden vor Freude rumhüpfen. Als oben ein Stimmengewirr losbrach, entschied ich mich, wieder hoch zu wollen. „Leuteee! Ich bin auch noch da!!!“ Könntet ihr mal bitte das Seil hochziehen?!? HAALLOOOOO!!!“ Plötzlich ruckte das Seil ein Stück nach unten. Ich kreischte los. „Sorry, sorry!“, kam es von oben, dann ging es aufwärts. Oben angekommen würdigte ich die Person, die mich hochgezogen hatte keines Blickes und sagte beleidigt: „Geht doch. Es war ziemlich anstrengend, da so zu hängen.“ Dann ließ ich mich demonstrativ auf den Boden plumpsen.

Crossfire (a 1D-Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt