1. Abducet praedam, qui occurit prior

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Hallo ihr Lieben, seit der beeindruckenden Leistung unserer Olympia-Reiter, bin ich im Pferdefieber (auch wenn ich nicht allzu viel darüber weiß! Korrigiert mich, wenn ich etwas Falsches schreibe). 

Einen kleinen, feinen Crush habe ich für Isabell Werth entwickelt und aus meinem Krankenbett diese ziemlich aberwitzige Geschichtsidee entwickelt. Wer Lust hat, weiterzulesen, ist herzlich Willkommen. 

Warum stehe ich auch auf starke, ältere Frauen?! 

Für alle, die gerade bei Scherbenmeer mitlesen. Keine Angst - es geht weiter und zu Ende ;)

Lasst mich bitte wissen, wie ihr die Handlung findet. Habe mich noch nicht so sehr eingefunden, aber das kommt noch!

PS: ich bin kein Fan von Überschriften, wie man bei Scherbenmeer merken kann, deshalb nehme ich jetzt lateinische Sprichwörter - wer Lust hat, kann sie ja googeln! :)

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1. Abducet praedam, qui occurit prior

Das Münsterland, ein malerisches Fleckchen Erde im Herzen Westfalens, präsentierte sich an diesem Abend wie eine idyllische Kulisse aus längst vergangener Zeit, während die Klänge des Allegro der Wassermusik von Händel durch die Luft tanzten.

Sanfte Hügel breiteten sich in alle Richtungen aus, bedeckt von saftigen Wiesen und Feldern, die sich an diesem Sommertag in einem satten Grün zeigten. Zwischen den weitläufigen Feldern und Wiesen schlängelten sich ruhige Bachläufe, deren Wasser im untergehenden Sonnenlicht glitzerten. Alte Eichen und knorrige Buchen säumten die Waldränder, die von ihrem Platz aus im goldenen Licht der letzten Sonnenstrahlen erstrahlten.

Ein tiefes Seufzen entkam der nachdenklich dreinblickenden Frau, während ihr Blick aus dem zweiten Stock des großen Hauses über den üppigen Garten und die angrenzenden Felder und Koppeln schweifte.

Das Anwesen der Familie von Rheinfeld war in seinen Ursprüngen ein Wasserschloss aus dem 16. Jahrhundert, eingebettet in die üppige Parklandschaft des nördlichen Münsterlandes.

Die Anlage, mit ihren rostroten Backsteinmauern und Fenstergewändern, Gesimsen und Eckquadern aus Sandstein stand majestätisch auf einer Insel, umgeben von einem tiefen, ruhigen Wassergraben. Eine steinerne Brücke verband das kleine Schloss mit dem Festland, wo sich prächtige Gärten und gepflegte Rasenflächen erstreckten. Alte Eichen und Buchen säumten die Zufahrtswege und hier und da fanden sich Mauervorsprünge und Statuen, die dem Anwesen einen Hauch von vergangener Pracht verliehen.

Sophie von Rheinfeld stand am Fenster ihres Ankleidezimmers und blickte hinaus auf die Parklandschaft.

Sie war eine elegante Frau von Anfang 50 mit kurzen, leicht gewellten, blond-braunen Haaren und einem freundlichen, aber zugleich nachdenklichen Gesichtsausdruck. Ihr schmales Gesicht und ihre dunklen, braunen Augen strahlten eine sanfte Ruhe aus, die durch ihre vornehme Haltung noch verstärkt wurde.

Heute Abend trug sie ein elegantes, dunkelgrünes Kleid aus Spitze, das ihre schlanke Figur betonte und ihr einen Hauch von zeitloser Eleganz verlieh. Der weiche Stoff schmiegte sich an ihre braun schimmernde Haut und zarte Perlenohrringe rundeten ihr Erscheinungsbild ab. 

In wenigen Stunden würde die Gartenparty zum hundertjährigen Jubiläum der von Rheinfeldschen Maschinenfabrik stattfinden und Sophie wollte einen letzten Blick in die Stallungen werfen, bevor die Gäste eintrafen.

Als sie die geschwungene Treppe in die Haupthalle hinunterging, traf sie auf ihren Ehemann Maximilian. Er war groß und imposant mit einem strengen, aristokratischen Gesichtsausdruck. Sein dunkelblauer Anzug war perfekt geschnitten und er strahlte die Autorität eines Mannes aus, der es gewohnt war, Befehle zu erteilen und Gehorsam zu erwarten.

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