Kapitel 6 mein Alptraum

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Flashback

𓂀 𝐿𝒾𝓃𝓃𝑒𝒶 𓂀

Sie standen in der Küche hinter mir. Warteten darauf, dass ich ihnen die neuen Getränke zubereite. Wie jedes zweite Wochenende, wenn Ma arbeiten ist. Meine kleine Schwester liegt seit einer halben Stunde im Bett und schlief. Meine Hände zittern vor Nervosität und meine Übelkeit drohte mir mit voller Wucht, die Kehle hochzuschießen. Ich musste mich zusammenreißen, wenn ich den Abend heil überstehen wollte. Wenn ich nicht gehorchte, kann es schnell übel für mich enden. Ich wollte keine weiteren Schläge abbekommen, die mich vor Schmerz schreien lassen. Umso mehr ich schrie, umso heftiger schlugen sie mich.

Ich hatte schon lange keine Kraft mehr, mich zur Wehr zu setzen. Es brachte mir nichts. In mir ist nur leere, Hoffnungslosigkeit, Trauer und Einsamkeit.

Meine Ma, der ich mich schon des Öfteren anvertraut habe, lächelte nur und meinte, ich soll es nicht übertreiben. Sie ist der Meinung, dass ich mir nur zu viel Aufmerksamkeit wünschte, da ich keine Freunde hatte. Ja, wie denn auch, wenn mein Dad wie ein Luchs auf mich aufpasste und jeden meiner Schritte verfolgte wie ein gruseliger Schatten.

Mein Herz und meine Seele schrien jeden Tag und ich weinte mich in den Schlaf.

Meine Wunden, die vor zwei Wochen, sind noch nicht mal alle richtig verheilt. Und neue brauche ich echt nicht. Ich lief auf Autopilot. Ich gehorchte. Tat alles, was sie verlangten. Ich bin ihr braves Mädchen.


Mein Dad. Mein Onkel Joy und sein Sohn. Sie spielten immer in unserm Wohnzimmer Poker, wenn Ma nicht daheim sein konnte, um Geld zu verdienen, was mein Dad nur allzu gerne ausgab. Er selber hatte nur einen Teilzeitjob und lässt sie lieber bis zum Umfallen schuften.
Die Getränke, die ich zubereitet habe, stellte ich vorsichtig auf Tablett und achtete darauf, dass ich nichts verschütte. Wenn das passierte, wird mein Arsch glühen wie die Glut in der Hölle. Und nicht nur der, auch meine Kehle wird brennen und sich noch Tage danach wund anfühlen.

Oh Gott, ich musste höllisch aufpassen.

>>Los beweg deinen kleinen Arsch ins Wohnzimmer, wir wollen anfangen zu spielen<<
Vorsichtig balancierte ich das Tablett mit den Gläsern, die Rand voll sind, ins Wohnzimmer. Dort angekommen musste ich mich entscheiden, zu welchem Stuhl ich mich heute Abend gesellen darf. Das Spiel entschied, entweder Gewinner oder Verlierer. Wenn derjenige das Spiel gewinnt und ich bei ihm sitze, hatte ich verloren und er gewonnen.


Schläge, Bestrafung und Nötigung musste ich über mich ergehen lassen. Meistens lief es im gleichen Muster ab. Aber Nick, der Sohn meines Onkels, wollte schon seit einiger Zeit mehr, als nur das. Er wollte den letzten Schritt gehen. Das werde ich nicht überleben, sollte das passieren, lag noch immer die Rasierklinge im Bad hinter dem Spiel versteckt. Galle stieg in mir auf und ich habe Mühe, sie wieder herunterzuschlucken. Noch hatte ich eine Schonfrist. Aber Dad verneinte immer. Solange ich noch keine Achtzehn bin, bin ich tabu. Ansonsten ist alles erlaubt. Ich wurde in fünf Monaten achtzehn. Und meine Angst nimmt von Tag zu Tag zu.

Meine Zeit lief mir davon und keiner konnte mir helfen. Ich bin auf mich alleine gestellt. Und nicht einmal Don kann mir helfen. Es würde ihm das Leben kosten. Und er ist alles, was ich habe. Ich liebe meinen Bruder viel zu sehr, als ihm das anzutun. Er weiß zwar, wie das daheim ablief, aber nicht, was seit seinem Auszug hier daheim passierte.

Ich bin alleine, ganz alleine. Und keiner wird mir zur Hilfe kommen.


Puh, ich bin ein wenig über mich selbst geschockt

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Puh, ich bin ein wenig über mich selbst geschockt.

Hier bedarf es keiner vielen Worte.

Aber gerne könnt ihr mir eure Gefühle dalassen.

In Liebe eure MisaMidnight

Don't play with me - HeartbreakWo Geschichten leben. Entdecke jetzt