Kapitel 4

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Einen Moment lang starrte ich umher. Nicht wissend, was ich eigentlich hier tat. Nach einer Weile entschied ich mich dazu die Unterlagen der Spieler zu betrachten. Also ging ich zu meinem Schreibtisch und nahm den Obersten Zettel des Stapels in die Hand. „Rin Itoshi", stand ganz oben. Darunter waren Steckbriefartig andere Daten wie Alter, Gewicht oder Oberschule aufgelistet. Rechts oben befand sich außerdem noch ein Passbild der jeweiligen Person.

So durchforstete ich die 300 Blätter auf der Suche nach jemandem, den ich vielleicht kannte. Aber dem war nicht so. So vertieft wie ich in die Unterlagen war, merkte ich gar nicht, wie sich die Tür öffnete. „Huch, hier ist ja ein Mädchen." Ich erschrak mich ziemlich, da plötzlich jemand hinter mir stand und ließ die Blätter fallen, die ich in meiner Hand hielt. Dazu verlor ich auch noch mein Gleichgewicht und landete so unsanft auf meinem Hintern.

Der Junge hielt sich den Bauch vor Lachen: „Entschuldige, ich hätte vorher klopfen sollen." Er sammelte die Blätter vom Boden auf und reichte mir seine Hand. Ich sah ihn verdutzt an. Der Junge hatte eine Topffrisur und die hinteren Haare gelb gefärbt. Er grinste mich frech an. Zögernd ergriff ich seine Hand. Der Topffrisuren-Junge zog mich mit einem kräftigen Ruck wieder auf die Beine. „Alles gut bei dir?" Fragte er immer noch lächelnd. „Ja, kein Problem." Etwas beschämt sah ich auf den Boden und bemerkte, wie mein Kopf errötete, weil mir die Sache so peinlich war. „Ich hätte nicht erwartet hier ein Mädchen anzutreffen, wenn ich ehrlich bin. Du bist also unsere neue Physiotherapeutin. Wie heißt du?"

Ich stellte mich peinlich berührt vor. Perfekt, die erste Begegnung im Blue Lock und direkt lächerlich gemacht. Wenn ich neue Leute kennen lernte, war ich zu Beginn noch etwas zurückhaltend, da ich eigentlich nie so schnell auf andere zuging. Aber dieser Junge erinnerte mich ein bisschen an Hina. Die extrovertierte, freundliche Art.

„Ich heiße Meguru Bachira, freut mich dich kennen zu lernen." Ich versuchte freundlich zu wirken, um das Missgeschick wieder auszugleichen. „Ja, mich ebenfalls. Du bist der Erste, den ich aus dem Blue Lock überhaupt treffe, Bachira." Er legte seinen Kopf schief. „Deshalb hast du dich also gerade so erschrocken? Du kannst mich übrigens einfach Meguru nennen." „O-ok Meguru, kann ich dir mit irgendwas behilflich sein?" Das Gespräch klang von meiner Seite aus sehr steif. Das lag aber einfach daran, dass ich sehr nervös war. „Nö, nicht wirklich ich war einfach nur neugierig." Grinste Meguru und lief umher, während er den Raum inspizierte und sich alles genau ansah. Ich blieb immer noch angespannt stehen. „Achso na dann...." Peinliche Stille trat ein, doch diese dauerte nicht lange. „Also dann, ich muss wieder los. Training und so. Wir sehen uns." Er hob eine Hand zum Abschied. Somit verschwand er auch schon wieder. Was war das denn? Fragte ich mich. Wenigstens schien er ganz nett zu sein.

Dann fiel mein Blick wieder auf den Dokumentenstapel. Ich könnte ja seine Unterlagen raussuchen.

Also Meguru Bachira... Team Z, 17 Jahre alt usw... Ich las seinen Spieler Bericht. Danach hatte ich schon den Eindruck ihn ein wenig besser zu kennen.

Keine 10 Minuten waren vergangen, als es an der Tür klopfte. Dieses Mal war ich durch das Geräusch vorbereitet. Ich blickte zur Tür. Jemand mit orangenen Haaren stecket den Kopf durch den Spalt. „Meguru hatte recht, hier ist ja wirklich ein Mädchen." hörte ich ihn laut denken. „Darf ich reinkommen?" Ich nickte. Er war viel größer als Meguru und wirkte auch viel ruhiger. Was ihn aber wesentlich von Meguru unterschied, war sein kompletter Körperbau. Viel Muskulöser. Ich merkte gar nicht wie ich starrte. „Du bist also die neue Physiotherapeutin?" Fragte er. „J-Ja die bin ich." Mit dieser Frage wurde ich wieder aus meinen Gedanken gerissen. Ich war mir irgendwie unsicher was er wollte.

„Kann ich dir irgendwie behilflich sein"? Er legte seine Hand in den Nacken. „Naja, ich dachte nach unserem Training wäre eine Behandlung zur Entspannung der Muskeln nicht schlecht. Außerdem wollte ich einfach mal vorbeischauen." „Ja, kein Problem. Hast du Verspannungen oder irgendwelche Wünsche?" Fragte ich immer nervöser werdend, da ich zum ersten Mal jemanden alleine Behandeln würde und nicht in der Praxis meines Vaters. „Ich habe so ein Ziehen in der Schulter." antwortete mir der Orangehaarige. Ich dachte darüber nach, welche Tipps mir mein Vater gegeben hatte. Ohne viel nachzudenken, sprach ich einfach aus was mir in den Sinn kam. „Alles klar dann kannst du auf der Liege platznehmen und schonmal dein Oberteil ausziehen." Er schaute mich einen Moment lang an. Tat dann jedoch das, was ich gesagt hatte. Erst als ich sah, wie er sein Oberteil auszog, realisierte ich was ich gesagt hatte.

Auf dem Spielfeld der Gefühle | Rin Itoshi x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt