Der weg zur Villa

3 2 2
                                    

Bill stützte sich an der Seite des schwarzen Vans ab, während er Jade beobachtete. Ihre Tränen hatten schmale Streifen auf ihren Wangen hinterlassen, und ihr Schluchzen hallte leise durch die leere Lagerhalle. Es war eine fast schon beruhigende Melodie, fand er. Ein Geräusch, das für ihn zur Routine geworden war.

„Verdammt, Georg, wir haben doch keine Ewigkeit", rief Bill ungeduldig, seine Stimme hallte in der Lagerhalle wider. Georg, der damit beschäftigt war, Jade auf die Beine zu ziehen, schnaubte.

„Halt die Klappe, Bill. Es geht schon schnell genug", grummelte er, während er Jade hochzerrte. Sie stolperte und fiel beinahe, aber Georg hielt sie fest. „Beweg dich, Mädchen."

Jade sah sich panisch um, ihre Augen suchten vergeblich nach einem Ausweg. Die Hoffnungslosigkeit in ihrem Blick ließ Bill grinsen. Es gab keinen Ausweg. Nicht für sie. Nicht heute Nacht.

„Pack sie ins Auto", befahl Tom knapp und öffnete die Beifahrertür des Vans. „Ich will das hier schnell hinter mich bringen."

Georg zerrte Jade unsanft zum Van, aber Bill hob die Hand. „Warte mal." Er trat auf Jade zu und sah ihr direkt in die Augen. „Weißt du, was mit Leuten passiert, die uns nicht gefallen?" fragte er, ein schiefes Lächeln auf den Lippen.

Jade schüttelte stumm den Kopf, ihre Augen weit vor Angst. Bill lehnte sich näher zu ihr, seine Stimme wurde zu einem bedrohlichen Flüstern. „Sie enden in einem Loch. Vergessen. Nie wieder gesehen." Er ließ die Worte einen Moment wirken, bevor er zurücktrat. „Also sei brav und tu, was wir dir sagen. Sonst..."

Er ließ den Satz offen, aber die Drohung hing schwer in der Luft. Jade nickte hastig, die Angst in ihren Augen wuchs. Bill grinste zufrieden. „Gut. Dann mach's dir im Auto bequem."

Doch bevor Georg sie in den Van verfrachten konnte, hob Tom erneut die Hand. „Moment. Ich hab's mir anders überlegt." Er sah zu Bill und dann zu Georg. „Lasst sie hier."

Bill blinzelte überrascht. „Hier? Wieso das?"

„Wir haben genug von ihr für heute Nacht", sagte Tom ruhig. „Ich will, dass sie hier bleibt. Sie kann sich ein bisschen beruhigen und darüber nachdenken, was als nächstes passiert. Wir holen sie morgen früh."

Jade keuchte, als sie die Worte hörte. „Nein... bitte, ich will nicht allein bleiben..."

Bill rollte mit den Augen. „Du bist nicht allein, Süße", sagte er spöttisch. „Du hast uns ja."

Tom ging zu einem der Regale und nahm ein paar Seile herunter. „Bind sie fest", befahl er. „Wir wollen nicht, dass sie hier Unsinn macht, während wir weg sind."

Georg nickte und zog Jade zu einer der Metallstreben, die die Lagerhalle stützten. Er band ihre Hände hinter ihrem Rücken an die Stange, fest genug, dass sie sich nicht rühren konnte. Jade zitterte am ganzen Körper, Tränen strömten unaufhörlich über ihr Gesicht.

„Denk daran, kleine Maus", sagte Bill, als er sich über sie beugte. „Wenn du versuchst zu schreien oder dich loszumachen, wird das nicht gut für dich enden. Verstanden?"

Jade nickte stumm, ihre Augen waren weit aufgerissen vor Angst. Zufrieden trat Bill zurück und klopfte ihr auf die Wange. „Gut. Dann viel Spaß hier. Wir sehen uns morgen früh."

Er drehte sich um und stieg in den Van, gefolgt von Tom und Georg. Gustav schloss die Tür zur Lagerhalle, bevor er sich hinter das Steuer setzte. Der Motor des Vans brummte auf, und sie fuhren los, ließen Jade alleine in der Dunkelheit der Lagerhalle zurück.

Bill sah aus dem Fenster, wie die Lichter der Stadt vorbeizogen. „Warum lassen wir sie eigentlich da?" fragte er beiläufig, als würde er über das Wetter reden.

Tom zuckte die Schultern. „Wir brauchen Zeit, um uns einen Plan zu überlegen. Und ich will sehen, ob sie so klug ist, keinen Unsinn zu machen. Die Lagerhalle wird ihr als Warnung dienen."

Bill grinste. „Meinst du, sie kriegt Panik und versucht zu fliehen?"

„Vielleicht", sagte Tom ruhig. „Aber wenn sie das tut, dann wissen wir, dass sie keine Kontrolle hat. Und das wäre schlecht für sie."

Bill nickte und lehnte sich zurück. „Mal sehen, was sie morgen zu sagen hat."

Der Van fuhr durch die Nacht, die Stadtlichter wurden weniger, als sie die Vororte erreichten. Die Villa der Gang kam in Sicht, ein dunkler, massiver Umriss gegen den Nachthimmel. Die Fahrt verlief schweigend, jeder in seinen eigenen Gedanken versunken.

Bill freute sich schon auf den nächsten Tag. Mal sehen, wie viel von Jades Mut dann noch übrig sein würde. Die Vorstellung brachte ihn zum Lächeln.

---

Geschrieben mit ShannonSchweers ❤️

Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Aug 27 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

Die meist gesuchte Mafia Gang | Tokio Hotel FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt