Danach - 5

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„Es ist nun mal so, zieh doch jetzt nicht so ein Gesicht."

Auch jetzt, zwei Stunden später hörte ich Camerons Worte wie ein Echo in meinem Kopf. Immer noch liefen mir Tränen in Strömen mein Gesicht herunter, es war keineswegs besser geworden. Zeit heilt Wunden? Bei mir definitiv nicht. Ich war sauer auf mich selbst. Wie konnte ich mich so getäuscht haben? Mir war von Anfang an klar gewesen, dass er nur auf körperliche Nähe aus war, aber dass er nicht einmal das vollbringen würde hätte ich wirklich nicht erwartet.

Ich hatte unzählige verpasste Anrufe und Textnachrichten von Kathy auf meinem Handy, aber ich war definitiv nicht in der Laune jetzt mit ihr über alles zu reden.
„bin zu hause, erklär dir morgen alles",
schrieb ich Kathy. Ich war nicht in der Stimmung darüber zu reden. Ich war verletzt. Sehr verletzt. Vor allem fühlte ich mich aber ekelhaft, ausgenutzt und fragte mich, wie ich so naiv gewesen sein konnte.

Ich legte mich in mein Bett und versuchte zu schlafen. So würde ich mindestens für ein paar wenige Stunden alles vergessen können.

...

„LAYLAAA!!! AUFWACHEN!!!"
Es klopfte an meiner Wohnungstür. Unserer Wohnungstür. Denn es war Kathy, die gerade wie eine Wilde an meiner Tür rüttelte. Ein rascher Blick auf meine Uhr zeigte mir, dass es 4 Uhr morgens war. Fuck. Ich hatte gerade mal 15 Minuten geschlafen. Langsam lief ich zur Tür und öffnete sie. Mir sprang eine glückliche, alkoholisierte Kathy entgegen. Sie begann mich zu umarmen aber stockte bei meinem Anblick. Überall unter meinen Augen war verlaufene Mascara. Es war offensichtlich, dass ich geweint hatte. Viel geweint hatte.

„Schatzi, was ist los?", fragte sie.

Unter Tränen erzählte ich ihr alles. Von der Begegnung mit ihm im Club, von der Fahrt zu seiner Wohnung, vom Rummachen im Aufzug bis hin zu den Geschehnissen in seiner Wohnung. Alles endete in einer langen Umarmung von Kathy und mir unter Tränen. Ich war so dankbar für Kathy, sie war meine beste Freundin, Mitbewohnerin und Therapeutin zu gleich und dadurch, dass sie viele Erfahrungen mit Männern hatte, wusste ich, dass ich mit ihr perfekt über alles reden konnte. 

„So ein Arsch", sagte sie immer wieder. "Layla, du verdienst so viel besseres, vergiss ihn einfach"

Doch so sehr ich es versuchte, es ging nicht.

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Die ganze nächste Woche, dachte ich an Cameron und ich war froh, dass in wenigen Tagen die Uni wieder beginnen würde und ich mich dort ablenken könnte. Aber heute war der letzte Freitag der Semesterferien und ich hatte Kathy fest versprochen, heute mit ihr in den Club zu gehen. Natürlich wieder ins Platino.

"Heute finden wir dir einen, der tausend mal hübscher ist als Cameron", sagte Lucy. Dass das fast unmöglich war, wusste Kathy noch nicht. Sie hatte ihn nie gesehen. Sie hatte nie seine weichen Lippen berührt. Sie hatte nicht seinen durchtrainierten Körper gesehen. Sie hatte nie in seine dunkelgrünen Augen geblickt und sich darin verloren.

Kathy half mir bei der Auswahl eines Outfits und wir entschieden uns für ein weißes Bandeau Top und einen kurzen silbernen, mit Pailletten besetzten Rock. Das weiße Oberteil betonte meine braun gebrannte Haut und meinen Ausschnitt. Meine Haare ließ ich in ihrem Naturzustand, Locken. Nachdem Kathy und ich uns noch geschminkt hatten, fuhren wir mit der U-Bahn in Richtung Platino.

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Hey, das war das nächste Kapitel:) Ich habe heute nach langer zeit mal wieder Wattpad geöffnet und die Story gelesen. Ich wollte unbedingt weiterschreiben und habe angefangen, die alten Kapitel zu überarbeiten und habe direkt ein neues geschrieben. Seid  gespannt, in den nächsten Kapiteln wird sehr sehr viel passieren.

Forbidden LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt