Das Zimmer was ich so eben betreten habe ist nur spärlich eingerichtet. Ein Bett steht gegenüber der Tür, als ich meine Tasche darauf werfe wäre es fast zusammen gebrochen. Neben dem Bett, an der linken Wand steht ein genauso wackeliger Schrank. Rechts ein Schreibtisch daneben ein hohes Bücherregal was allerdings leer ist. Über dem Schreibtisch lässt ein kleines Fenster den Blick auf einen kleinen See frei.
>>Rhae bist du endlich fertig?<< Nevan tötet mich irgendwann noch mit seinem generve. >>Ja ich komme!<< Ich reiße an dem kleinen Türknauf. >>Pass auf das du den Griff nicht abreißt Schneewitchen.<< ein entnervtes lachen geht mir über die Lippen. >>Dein ernst? Gib mir nicht irgendwelche spitznahmen.<< >>Schneewitchen passt vielleicht nicht gut aber eine Haarfarbe kann man ändern.<< Nevan zuckt gleich gültig mit den Schultern. >>Wehe du berührst meine Haare!<<Ich hebe den Zeigefinger gegen seinen Brustkorb. Er legt seine Hand um meine und lehnt sich hinunter. Ich spüre die wie mir die Hitze den Nacken hochklettert. >>Rot steht dir.<<
~Beim Abendbrot~
>>Morgen früh laufen die anderen los. Sie sollten gegen Abend ankommen.<< Ahren löffelt sich Rührei in den Mund. >>Warte die müssen den ganzen Weg laufen?<< er nickt. >>Ja wir können nicht so viele Kutschen und Pferde besorgen um alle hierhin zu Transportieren.<< Ich überlege kurz. >>Wie wärs mit einem Zug?<< >>Viel zu teuer. Jedenfalls will ich das sie Florence und auch Marlow gleich sofort ins Bett gehen und sich ausschlafen.<< Wir beide nicken zustimmend.
~Nach dem Essen~
>>Was hältst du von unserem Vorgesetzten?<< Nevan läuft neben mir über den schmalen Flur, die Hände im Nacken verschränkt. >>Er ist... Nett.<< Er atmen laut aus. >>Nett.<< Seine Arme baumeln nutzlos an seinen Seiten hinab, als er die Hände voneinander löst. >>Hör mir mal zu, wen ich nett finde hat dich ein Scheiß zu interessieren. Also halt einfach mal den Rand.<< >>Sorry kleine Prinzessin.<< Nevan hebt abwehrend die Hände. Ich gehe etwas schneller um abstand zu gewinnen. Ich öffne meine Zimmertür, schlüpfe durch die Lücke und schließe sie wieder.
~Am nächsten Morgen~
>>RHAE! AUFSTEHEN!<< Müde reibe ich mir die Augen. Zwei Grüne leuchtende Pupillen sehen mich an. >>WTF! Was zum Teufel machst du in meinem Zimmer!<< Ich setze mich so schnell auf wie noch nie. Zum Glück habe ich meinen Schlafanzug an. >>Wenn den halben Flur zusammen schreit aber der den man aufwecken möchte nicht aufsteht, muss man halt rein gehen.<< >>Aber doch nicht bei einer frau!<< Nevan Grinst. >>Eine Prinzessin.<< >>Hör endlich auf mit dem scheiß.<< >>Wenn du meinst. Guck mal in den Spiegel.<< Verwirrt schiele ich zum Spiegel, noch kann ich mich nicht darin erkennen. >>Was hast du gemacht?<< Meine Stimme zittert vor Angst. >>Ich hab gar nichts gemacht. Keine Ahnung wer das war, steht dir aber.<< Eine Haarsträhne fällt mir über die Schulter. >>Ach du scheiße.<< Die ehemals weiße Strähne glitzert jetzt in einem tiefen Schwarz. >>Bitte sag mir das ich Träume.<< die tränen steigen mir in die Augen und brennen mir in der Kehle. >>Im ernst? du heulst wegen einer Haarfarbe.<< >>einer Haarfarbe?! Das Dauert ewig bis das rausgewachsen ist! Ich schwöre dir wenn du das warst, schlitze ich dir Kehle mit meinen Pfeilen auf!<< Nevan hebt wieder seine verdammten Hände. >>Nicht gleich so Aggressiv kleine Schneewitchen.<< >>Du sollst mich nicht so nennen!<< Er Grinst wieder. >>Passt jetzt aber noch besser.<< >>Wehe du schneidest mir die Haare ab!<< Er scheint kurz zu überlegen. >>Wäre ne gute Idee.<< >>Wag es nicht noch einmal meine Haare anzufassen!<< >>Wie gesagt ich war das nicht. Beeil dich gleich gibt's Frühstück.<<
>>Ich schwöre dir wenn du es doch warst wirst den Morgen nicht mehr erleben!<< Zische ich wenig begeistert von meiner neuen Frisur.Der Flur ist gefüllt mit Jungen Frauen und Männern. Alle tragen Schwarze oder Blaue uniformen, Taschen gefüllt mit Blättern und Blöcken. >>Was ist hier los und warum habe ich keine Uniform?<< Nevan grinst wiedermal. >>Die kriegst du gleich wenn wir gegessen haben.<< >>Ich esse kein Frühstück.<< Nevan zieht eine Dunkle Augenbraue hoch. >>Gib jetzt die blöde Uniform.<< Ich strecke meine Hand aus. >>Denkst du echt ich schleppe die mit mir rum? Komm mit und ich geb sie dir.<< Er dreht sich um und geht den Flur entlang. Ich folge ihm in einen kleinen Raum am ende des Korridors. >>Hier die sollte passen.<< er schmeißt mir eine Schwarze Uniform vor die Füße. >>Und?<< >>Was und?<< Ich sehe ihn fragend an. >>Kein Danke?<< Ich ziehe die Augenbraue hoch. >>Soll ich dir dafür danken?<< Ich zeige auf die Uniform vor meinen Füßen. >>Dann halt nicht.<< Ohne ein weiteres Wort verschwindet er wieder im Flur. Ich mache mich wieder auf den weg in mein Zimmer um die Uniform anzuziehen.
>>Sie werden jetzt alle eine Fern- sowie eine Nahkampfwaffe von diesen Ständern nehmen. Danach geht's damit auf den Trainigsplatz!<< Wir sitzten alle in einem Raum, in der Mitte steht ein Tisch drumherum sind Stühle wie bei einer Tribüne aufgestellt damit alle sehen können was unten vor sich geht. Über 300 Rookies und Kadetten sitzen auf den Stühlen oder Stehen ganz oben im Gang an der Wand.
Alle springen gleichzeitig auf und rennen nach unten. Ich komme erst als letztes an die Reihe weil alle so drängeln und schupsen.
Ein schrei zerschneidet die Luft. Links etwa zwei Meter entfernt liegt ein Junge, in seiner Brust steckt ein Griff der vermutlich zu einem Dolch gehört. >>Bringt ihn auf die Krankenstation. Das Messer bleibt da wo es ist! Sonst verblutet der uns noch.<< Wie versteinert starre ich auf die Stelle wo gerade eben noch der Junge gelegen hat. Ich habe zwar schon viel Bult und Tote Tiere gesehen, aber ein Mensch ist eine ganz andere Sache.>>Rhae!<< Enora steht vor mir. >>Ist alles in Ordnung?<< Ich nicke stumm. >>Hier die hab ich für dich geholt. Ich dachte mir du willst deinen Bogen sicher behalten.<< Rylan wirft mir drei Katanas vor die Füße. >>Drei?! Was soll ich denn mit drei Katanas.<< Er zuckte mit den Schultern. >>Keine Ahnung lass dir was einfallen.<<
Über einen schmalen Kiesweg gelangen wir auf den Trainingsplatz. Es stehen schon alle in Formation nebeneinander. So unauffällig wir können stellen wir uns auf unsere Plätze und hören dem Mann zu der Vorne steht.
Nach geschlagenen 20 Minuten Erklärung und Einführung ins Thema Nahkampf steht jeder von uns einem aus den anderen Staffeln gegenüber. ab und zu Erklingen Schmerzens Schreie, Frauen und Männer mit Schnitt- und Stechwunden werden an uns vorbei vom Platz getragen. >>Na komm schon Blondi.<< ein Wütend aussehender Junger Mann steht vor mir und schwingt ein Kurzschwert. Einmal tief durch Atmen. Der Mann stürmt auf mich zu, er hebt sein Schwert. Aus reinem Reflex heb ich mein Katana über meinen Kopf und halte somit die Klinge meines Gegners davon ab mir den Kopf von der Schultern zu fegen.
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Rhae und das verlorene Volk
ФэнтезиRhae und ihre Freunde werden in die Armee eingezogen. Als Rhae kurz zuvor einen fremden im Wald sieht weiß sie noch nicht was sich hinter dem Jungen Mann befindet. Und vor allem was er mit dem Verschwundenen Volk zu tun hat.