Die ersten Klänge strömen durch die Halle, die Stimmung steigt, der Welthit "Spring nicht" wird anscheinend das erste Lied des heutigen Abends sein. Die Klänge sind wie Medizin für meine Ohren und meine Seele, der gesamte Körper bebt. Es ist als ob man endlich angekommen ist, aber die Schmetterlinge im Bauch bleiben. Es ist, als ob die Zeit stehen bleibt oder ganz langsam weiter laufen würde. Der wilde Sturm in meinem Kopf ist jetzt nur noch eine sanfte Briese. Bill beansprucht die Bühne als ob, er es jeden Abend tun würde und das auch noch vor mehreren tausenden Fans. Ich und Hunderte andere singen mit, man löst sich für einen Moment von allem. Man schwebt davon während alle Probleme am Boden bleiben. Es entsteht eine Atmosphäre in der man sich wohl fühlt und nicht jeden Ton treffen muss.
Die Lautstärke in diesem Stadion ist unermesslich hoch, die Lichtershow, die das ganze Konzert begleitet, ist perfekt abgestimmt. Es werden alle Sinne angeregt, man kann unbeschwert atmen und sich trotz der Lautstärke entspannen. Ich singe und bewege mich zu den nächsten Liedern, ich könnte gar nicht sagen welche es waren, auf jeden Fall kann ich sie alle auswendig, ich habe einfach abgeschaltet. Nach der Halbzeit nehme ich mein Plakat heraus und halte es voller Elan hoch. Nur solange bis ich das Gefühl hatte, das sie es gesehen haben könnten. Mehr möchte ich gar nicht, danach habe ich es wieder sorgfältig in meinen schwarzen Rucksack verstaut. Damit meine Hände wieder frei waren. Die vielen Leute haben mich auch überhaupt nicht gestört, man ist einfach in einer anderen Welt, einer viel besseren. Ich schaue kurz auf meine Uhr und erschrecke leicht, schon eineinhalb stunden vorbei. Nach der zehn Minuten Pause also noch etwa eine Stunde frei sein. In der Pause schaue ich mich ein wenig in der Halle um, es sind Lebensgrosse Plakate aufgehangen worden, der Boden ist aus Stein die Wände sind aus Beton. Ich schaue mir noch die Fans ein wenig an, um ehrlich zu sein sehen sie alle etwa gleich aus. Sie haben versucht den Style von den Kaulitz Brüdern zu kopieren, die Haare haben die meisten so gestylt wie Bills, sie haben es zumindest versucht. Nach der Pause geht es wieder mit neuer Energie weiter.
Ich dränge mich an den Rand und übergebe dem breitgebauten Security den Brief und einen Zettel worauf steht: "Bitte an die Band geben, danke." Als ich wieder an meinen Platz zurückkehre, klopft mir meine Mutter auf die Schulter und winkt mir als Zeichen dafür das sie jetzt geht, zu. Ich winke zurück und sie verschwindet in der Menge. Nun bin ich wohl allein, für einen kurzen Moment fühle ich mich wieder schlecht das ich alleine nachhause muss. "Das Fenster öffnet sich nicht mehr..." sobald ich diesen Anfang höre, verfliegt wieder jegliches schlechte Gefühl, mein Körper verfliesst mit der Musik. Sie kommen zum langsam zum Schluss und spielen das letzte Lied "Rette mich" was perfekt in meine Situation passte. Alle applaudieren und pfeifen so laut es nur geht. Das Gefühl, dass ich dieses Lächeln noch lange im Gesicht haben werde, ist eines der besten.
Das Publikum dreht langsam um und läuft Richtung Ausgang, ich tue es ihnen gleich. Ich schlendere Richtung Bahnhof, habe jedoch noch über eine halbe Stunde bis mein Zug fährt. Ich bin total in Gedanken versunken dass ich erst in letzter Sekunde höre das Jemand auf mich zu rennt. Panisch drehe ich mich um, die Angst ist mir ins Gesicht geschrieben. Ich bin umgeben von meterhohen Bäumen, nur ein wenig Licht kommt durch die Laubdecke von der Strassenlaterne. Als der Mann immer näher kommt und nur noch wenige Meter von mir entfernt ist, lasse ich einen Schrei von mir. Meine Beine zittern vor Angst, mein Mund trocknet aus, der Mann hält vor mir, nun kann ich es auf seiner Weste lesen. "SECURITY" Ich atme erleichtert auf "Ja?" frage ich unschuldig und sehe ihn an. "Ich muss sie bitten einmal mit mir mitzukommen Ms."
Ich hab doch gar nichts gemacht, oder doch? Ich folge ihm ohne Wiederspruch, er bringt mich zurück vor auf das Gelände. Etwas abseits des Stadions, steht ein Haus. Vor dieser Tür steht der Security, dem ich den Brief gegeben habe, grosse breite Statur und braunes Haar. "Genau das ist sie" Ich schaue verwirrt zwischen den Securities hin und her. "Sie dürfen gerne einmal hier hinein kommen." Sagt der Mann der mich verfolgt hat. Somit laufe ich zwischen den zwei Security Leuten ins Unbekannte. Ich sollte mich eigentlich zwischen Securities wohl fühlen aber das tue ich ganz und gar nicht. Ich würde so gerne wegrennen jedoch weiss ich das es nichts bringt, ich habe gesehen wie schnell er ist.
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Ich Olivia als Tokio Hotel Fan (FF)
FanfictionDie 18 jährige Olivia Riemann aus Berlin, einer der vielen Fans von Tokio Hotel, die Band die 2005 ihr erstes Album veröffentlichten und 2007 den internationalen Durchbruch hatten. Olivia erwartet eine Reise, die sie sich nie hätte erträumen können...