Kapitel 3

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Viktor POV:

Ich wachte auf. Der Fernseher lief noch. Verwirrt sah ich mich um. Ich konnte mich nicht erinnern eingeschlafen zu sein. Ich sah zu Lena. Auch sie schlief bereits, in ihre Decke gekuschelt. Geistesabwesend griff ich nach der Fernbedienung und schaltete den Fernseher aus. Dann sah ich auf mein Handy. Schon fast 1 Uhr früh. Kurz sah ich noch meine Nachrichten durch, vielleicht gab es ja irgendwas wichtiges. Naja, was heißt kurz, als ich mein Handy zurück in meine Hosentasche steckte, war es fast halb zwei. Ja gut. Ich sah nochmal zu Lena. Seelenruhig lag sie da. Ich lächelte. Irgendwie sah sie ja schon süß aus wenn sie schlief. Und wieder saß ich da und starrte sie an. Irgendwann drehte ich ruckartig meinen Kopf weg und kniff die Augen zusammen. Was war los mit mir? Auf einmal überkam mich wieder die Müdigkeit und ich musste gähnen. Ich stand auf um mich auch endlich schlafen zu legen. Auf dem Weg in mein Zimmer holte ich nochmal mein Handy hervor um auf die Uhr zu schauen. Viertel vor drei. Ich war doch nicht ernsthaft über eine Stunde im Wohnzimmer gesessen und hab einfach nur Lena angesehen? Verwirrt und erschöpft lies ich mich in mein Bett fallen. Ich dachte nicht weiter darüber nach. Mir war das jetzt ehrlich gesagt auch ziemlich egal.

Lena POV:

Ich kam gerade aus der Küche, wo ich mir eben Frühstück gemacht habe, als Viktor verschlafen aus seinem Schlafzimmer getappt kam. "Guten Morgen Schlafmütze!" rief ich mit vollem Mund. "Ich dachte schon du kommst gar nicht mehr aus den Federn." Ok, es war erst kurz nach 10, aber ich war schon seit 4 Stunden wach. Fragt nicht, ich weiß selbst nicht wieso ich am Wochenende um sechs wach bin. Ich ging wieder ins Wohnzimmer und setzte mich auf die Couch. "Ach, tut mir übrigens leid, dass ich mit dem Essen nicht auf dich gewartet hab. Wollte ich eigentlich, aber mein Magen so nö, und ich wollte dich nicht aufwecken." "Kein Problem." entgegnete er nur und begab sich ins Bad. Ich schaltete die Wii an und startete Mario Kart. "Und? Bereit wieder fertig gemacht zu werden?" rief ich ihm zu als er zurück kam. Er sah mich fragend an. "Du wolltest mich doch bei Mario Kart abzocken, schon vergessen?" "Ach ja richtig. Warte kurz, ich hol mir noch schnell was zu essen, dann fangen wir an." Er rannte in die Küche und schon konnte man das Klappern von Geschirr und das Rascheln einer Tüte hören. 5 Sekunden später kam er mit einer riesigen Schüssel Chips angelaufen. Als er sich zu mir setzte, sah ich erst ihn, dann die Chips und dann wieder ihn an. "Dein Ernst?" meinte ich darauf. "Ich bin halt nicht so Mainstream wie du und esse Cornflakes zum Frühstück." Ich sah ihn ernst an. Dann grinste er mich wieder so dumm an und ich fing an zu lachen. "Also was ist, zockenn wir jetzt oder nicht?" fragte er dann. "Na klar. Mach dich bereit dem Erdboden gleichgemacht zu werden." "Na das wollen wir mal sehen."

Beide hatten wir unsere Blicke konzentriert auf den Bildschirm gerichtet, als wir das letzte Rennen fuhren. Diese Runde würde entscheiden, wer denn letztendlich der bessere war. Meine Lippen bildeten sich zu einem triumphierenden Lächeln, als ich ganz knapp vor Viktor die Ziellinie überquerte. "Tja, sieht so aus, als ob dein Plan mal wieder von der Masterin Of Gaming zunichte gemacht wurde. Und jetzt sag bloß nicht wieder, du hast mich gewinnen lassen." Er schaute mich an. "Wenn's aber so ist?" grinste er. "Revanche, wie immer?" neckte ich ihn. "Worauf du dich verlassen kannst! Moment, mir fällt gerade ein, dass ich die Wäsche noch in den Trockner schmeißen muss damit du deine Sachen demnächst mal wieder hast, warte kurz ich mach das schnell." Schon war er aus dem Raum verschwunden. "Und fang bloß nicht ohne mich an!"

Viktor POV:

Der Trockner war eingeschaltet und ich ging zurück ins Wohnzimmer, um zu sehen, dass gerade ein neues Rennen gestartet hat. "LENA HAB ICH NICHT VOR FÜNF SEKUNDEN WAS ZU DIR GESAGT." rief ich panisch während sie schadenfroh lachte. Ich sprintete in Richtung Couch, schmiss mich über die Lehne und griff, nun halb in der Luft hängend, nach meiner Fernbedienung. Lena schüttelte den Kopf und kicherte, hatte ihren Blick aber stets auf den Fernseher gerichtet. Ich versuchte krampfhaft die anderen Spieler wieder einzuholen, was nicht ganz so einfach war, da sie um einiges Vorsprung hatten, und gleichzeitig nicht pötzlich mit der Fresse vorraus in ein Kissen zu rutschen, da ich immernoch wie ein nasses Handtuch über der Lehne hing, mit allen vieren von mir gestreckt (das sah ganz schön lustig aus, wenn ich dabei noch die Fernbedienung quer in den Händen hielt und sie durch die Gegend schleuderte wie ein Idiot). Gegen Ende des Rennens habe ich es irgendwie geschafft, bis dicht hinter Lena, welche mal wieder in Führung lag und kurz vor der Ziellinie war, aufzuholen. Verdammt, wenn sie gleich wieder die erste Runde gewann, wäre ich am Arsch. Ok, jetzt hieß es improvisieren; ohne zu zögern streckte ich meinen Arm aus, schob Lena's Fernbedienung so weit weg wie möglich und bewirkte damit, dass ihr Fahrer einen Haken schlug und gegen die Abgrenzung knallte und ich somit als erster im Ziel ankam. "Hey!" schrie sie empört und schlug auf mich ein, nachdem sie zumindest den 4. Platz belegte. "Geschieht dir Recht!" lachte ich und versuchte sie von mir wegzuschieben. Als sie endlich von mir ablies entgegnete sie nur kalt: "Naja, das war eh nur das erste Rennen. Wir haben noch drei vor uns, mal sehen wer von uns beiden dann noch was zu lachen hat." "Du hast doch selbst gesehen, was gerade abging. Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass du mich besiegen kannst." "Ach?" Jetzt fing sie an mit dieser Klugscheißer-Stimme zu reden. "Du hast geschummelt, du Kröte, das ist der einzige Grund warum du vor mir im Ziel warst." fuhr sie fort. "Du hast mich behindert." "Verdient." entgegnete ich scheinheilig. "Hättest du nicht ohne mich angefangen und somit einen riesen Vorsprung gehabt, hätte ich das gar nicht nötig gehabt. Aber nein, Madame musste ja einfach neu starten, ohne zu warten, bis ich wieder da bin. Und das obwohl ich auch noch so lieb war und gerade damit beschäftig war deine Wäsche in den Trockner zu werfen. Ich bin empört Lena!" konterte ich und machte ein trauriges Gesicht. "Nawww, armer kleiner Viktor." sagte sie und wuschelte mir durch die Haare. "Und jetzt hör auf zu flennen du Pussy, wir haben hier noch was zu klären." Und schon war sie wieder voll und ganz auf das Spiel fixiert. "Wow, du kannst so liebevoll sein wenn du willst." murmelte ich und widmete mich auch wieder voll und ganz dem Spiel.

Say It Again (Blanille) [ON HOLD]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt