"No Danna", rief Deidara ihm noch nach, hielt es aber für besser ihn erst mal in Ruhe zu lassen, ging daher lieber in die Küche und holte sich einen starken Kaffee.
Seufzend hörte er sich das Gerede der Anderen an, nippte immer wieder an seinem Kaffee und rollte schon leicht mit den Augen. Immer das Gleiche hier, nie etwas, das interessant war, keine neuen Missionen.
Mit leerem Blick sah Sasori zu der Tür, welche in die Küche reichte. So ließ er seine Puppen kurz vor dieser liegen und betrat immer noch voller Blut den kleinen Raum, besudelte den Boden und doch war es ihm egal. Mit lautlosen Schritten und den Anderen keine Beachtung schenkend, ging er auf die Schubladen zu, griff zielstrebig hinein und nahm sich ein Fleischermesser hinaus. Ein Kunai war zwar schärfer, aber dieses war größer.
"Danna, was wollen sie mit dem Messer, hm?", verlangte Deidara zu wissen, stand auf und schritt auf ihn zu, bereit ihm dieses wegzunehmen. Ihn von Dummheiten fernzuhalten.
Langsam, wie in Zeitlupe drehte Sasori sich zu dem Blonden um, sah ihn mit einem leeren und kalten Blick an. "Das geht dich einen feuchten Dreck an! Also halt die Schnauze, bevor ich sie dir stopfe!", raunte er ihm eiskalt zu, drehte sich um und ging wieder hinaus, vorbei an einem breit grinsenden Leader. "Er ist wieder da!", hörte er ihn leise lachen und dennoch interessierte es ihn nicht.
"Uhm..." Deidara senkte auf seine Worte hin den Blick, seufzte leise auf und setzte sich wieder auf seinen Platz neben Tobi hin.
"Wie hast du das geschafft, Deidara? Unser alter Sasori ist ja wieder vollkommen aufgeblüht und fängt sogar an, an sich zu basteln! Bald ist er wieder auch Körperlich der Alte, Seelisch scheint er kein Jammerlappen mehr zu sein. Seine Augen waren leer und matt!", grinste Pain den Blonden düster und kalt an, setzte sich an seinen Platz und wartete auf die Antworten der Anderen, welche ihm ebenfalls zustimmten.
Na toll, lobte Deidara sich gedanklich selber, nickte Pain nur müde lächelnd zu und stand schließlich auf. Langsam ging er in sein Zimmer, legte sich in sein Bett und versuchte etwas zu schlafen.
Erst am nächsten Morgen kam Sasori wieder zurück ins Zimmer, legte die Puppen beiseite und sah zu Deidara, welcher friedlich im Bett zu schlafen schien. Den rechten Arm hatte er sich im Wahn abgehackt, diesen durch einen aus Holz ersetzt und mit genug Chakra, genug Konzentration auch zum Bewegen gebracht. Die Wunde hatte stark geblutet, der Schmerz war kaum auszuhalten, aber dennoch stand er nun hier und war einen Schritt näher an seinem Ziel.
Ein leise "Hmmm~" und Deidara rollte sich im Schlaf durch sein Bett und wäre fast heruntergefallen. Gerade noch so konnte er sich fangen, rollte sich aber schon wieder und fiel auf der gegenüberliegenden Seite schließlich doch raus. Mit einem dumpfen Geräusch schlug Deidara mit dem Kopf am Boden auf, der untere Teil lag aber noch im Bett und so schlief er einfach weiter.
Was für ein Idiot! Und den habe ich angefangen zu mögen, wie lächerlich, zischte Sasori in Gedanken, stieg über den liegenden Körper und setzte sich auf die Fensterbank, lehnte sich an die kühle Scheibe und schloss langsam seine Augen. Etwas Schlaf würde ihm guttun, erst recht nach dieser Nacht.
Irgendwann wachte Deidara auf, blickte sich verwundert um und fragte sich, warum er am Boden lag. "Auuu~ tut das weh, hm." Deidara stand schließlich auf, tapste müde aus dem Zimmer raus und erst mal rüber ins Bad.
"Sieh an, morgen Deidara, na gut geschlafen?", grinste Itachi den Blonden dreckig an, als er ihm über den Weg lief. Jetzt wo Sasori der Alte war, brauchte er auch keine richtige Rücksicht mehr zu nehmen.
"Nerv mich nicht, Uchiha!", knurrte Deidara diesen gereizt an, schob sich an ihm vorbei und wollte in die Küche um zu frühstücken.
Noch war niemand hier, die Stille war etwas sehr Seltenes in diesem Raum und so kostete Pain es auch aus, der Erste am Tisch zu sein, seinen Kaffee in aller Ruhe zu genießen und sich kein unnötiges Geschnatter anzuhören. Jedoch wusste er, dass die Anderen alle nacheinander hier eintrudeln würden und somit die Stille in einem Chaos aus lauter wirrem Zeug und Stimmen geworfen würde. Was ihn jedoch am meisten irritierte war, dass das Blonde der Erste war, welcher ihm Gesellschaft leistete. "Wo hast du Sasori gelassen? Solange er noch in einem menschlichen Körper steckt, passt du auf ihn auf!", mahnte er den Bombenexperten und sah ihn wütend an.
"Sasori, schläft noch", antwortete Deidara dem Leader und nahm sich einen Kaffee. Wieso sollte er auf ihn aufpassen, er war kein Kind, immerhin schon über 30 und kam so gut alleine zurecht.
"Kein Wunder, ich habe ihn gesehen. Seinen rechten Arm, dieser ist jetzt aus Holz und seine Gesichtsfarbe lässt auch nicht ausschließen, dass er viel Blut verloren hat", zuckte Pain mit den Schultern und gab so dem Blonden einen Tipp.
"Worauf wollen sie hinaus, hm? Dass er vielleicht verbluten wird?" Motzig sah Deidara den Orangehaarigen an, verschränkte die Arme vor der Brust und trank weiter seinen Kaffee.
"Ich will darauf hinaus, dass er seinen menschlichen Arm bereits verloren hat, dann wird der Andere folgen, die Beine, die inneren Organe, das Herz!", redete Pain teilnahmslos weiter, nippte an seiner Tasse und stand schließlich auf, als die Anderen dazukamen. "Denk darüber nach", waren seine letzten Worte und weg war er auch schon.
Stutzig blieb Deidara am Küchentisch sitzen, sah dem Leader nach und nur langsam verstand er, was er ihm sagen wollte, auf was er versuchte hinzuweisen. Rasch sprang er von seinem Stuhl auf, den Kaffee vergessend und schnurstracks in sein Zimmer. "No Danna!!!" Deidara riss die Tür auf, knallte diese hinter sich zu und sah ihn ernst an.
Sasori hörte seine aufgebrachte Stimme, doch rühren tat er sich nicht, hielt weiter seine Augen geschlossen und atmete ruhig ein und aus, ignorierte ihn vollkommen. Was wollte er von ihm? Konnte er nicht einfach sich wieder aufs Bett schmeißen und schlafen?! Er nervte!
"Hören sie mir gefälligst zu, sie Holzkopf!", schimpfte Deidara auf sein nicht-reagieren, näherte sich ihm und baute sich aufbrausend vor ihm auf.
"Verschwinde", war Sasoris Antwort, sagte sein Blick, als er halb die Augen öffnete und seinen Kopf nur leicht zu ihm drehte, damit er ihn ansehen konnte.
Verschwinden? Von wegen, so leicht ließ Deidara sich nicht vertreiben, schon gar nicht von ihm! "Ich will aber nicht!", gab er bockig von sich und stemmte die Hände in die Hüften, sah ihn trotzig dabei an.
"Ich werde nie und hatte nie an dir Interesse, also verpiss dich endlich, du Kunstbanause!" Sasoris Stimme war eiskalt, seine Augen leer und mehr hatte er ihm nicht zu sagen, drehte sich wieder um und schloss seine Seelenspiegel, versuchte wieder einzuschlafen und ihn nicht mehr zu beachten.
"W-was? Ja aber...?" Was wollte Sasori ihm dann nach dem Kampf sagen, etwa genau das, was er ihm jetzt an den Kopf knallte? Enttäuscht zog Deidara schließlich doch ab, verließ das Zimmer und ging ein wenig frische Luft schnappen.
"So schnell bekommt man dich unter? Tja, dann ist deine Liebe echt viel wert, was", reizte Pain Deidara etwas, stand schon länger draußen und genoss die frische Luft. Ob Sasori ihm einen Korb versetzt hatte? Tja, dabei hatte er bevor er sein Gedächtnis verloren hatte, die Blicke gesehen, welche er nur dem Blonden widmete, voller Sehnsucht und Liebe und hier schien er es wohl nicht mehr so zu wollen, oder aber er log frech und ohne mit der Wimper zuzucken.
"Was wollen sie, hm? Kann man hier nicht mal seine Ruhe haben, muss mich heute jeder blöd von der Seite anmachen? Reicht es nicht irgendwann mal?", motzte Deidara Pain ebenfalls wie den Uchiha zuvor schon an.
Pain hob eine seiner Augenbrauen, sah sein verletztes Gesicht hinter diesen Worten und grinste breit und dreckig. "Also doch eine Abfuhr, dabei hatte ich wirklich gedacht, sobald er sich erinnert würde, er das tut, was er sich vorgenommen hatte, tja, dumm gelaufen", ärgerte er ihn dennoch weiter, schubste ihn in die richtige Richtung, doch ob er die Chance ergreifen würde?
Mürrisch sah Deidara Pain an, setzte sich mitten auf den Rasen und starrte den Himmel an. "Ich weiß, dass er mir was sagen wollte, aber was soll ich denn machen, hm? Ich kann ihn nicht zwingen und wer weiß, ob er das nicht auch vergessen hat", seufzte Deidara schwerfällig auf, legte den Kopf auf seinen Knien ab und starrte den vor ihm liegenden Wald an. Seufzend blieb Deidara einfach mitten im Gras hocken, legte sich sogar hinten um und blickte wieder den Wolken am Himmel nach.
Stumm beobachtete Sasori ihn, sah, wie er sich ins Grüne legte und die Wolken beobachtete, doch rühren tat er sich nicht. Wieso machte es ihm so viel aus? Wieso hatten ihn seine Worte so sehr verletzt, dass er zu diesen Puppen ging, sie wieder trotz der Angst und dem Zittern seines Herzens wieder angefasst hatte, nur weil er wollte, dass er den alten Sasori, in den er sich verliebt hatte, wieder bekam?
"Ist das langweilig", gähnte Deidara leise auf und stand langsam wieder auf. Gähnend schluppte er durch das weiche Gras,setzte sich aber doch wieder hin und brummte schlechtgelaunt auf.
Er hatte ihn nicht bemerkt, so lang stand Sasori schon hinter ihm und Deidara hatte ihn nicht bemerkt, keine einzelne Sekunde seiner Gedanken ihm gewidmet und seufzte nur auf, das ihm langweilig sei! Wut und Zorn aber auch etwas, dass Sasori nicht beschreiben wollte, etwas, das er versuchte zu verdrängen, denn es tat am meisten weh! Er war enttäuscht und verletzt, fühlte sich belogen!
"Och Menno, hm!" Deidara fing an Gras auszureißen, um sich zu werfen und seine Laune sank immer weiter in Richtung Nullpunkt. Er hatte sich so sehr den alten Sasori gewünscht, nun wo er wieder da war, wusste er nicht, wie er sich verhalten sollte.
"Du bist so ein verdammter Heuchler!", zischte Sasori ihm leise zu, drehte sich um und wollte wieder ins Innere des Verstecks, wollte seine Ruhe, zu den Puppen, die ihn scheinbar verstanden, auch wenn sie ihm immer noch Angst machten.
"Heuchler? Wieso soll ich ein Heuchler sein, hm?" Verwirrt drehte Deidara sich um, sah zwischen den Baumreihen hin und her und stand schließlich auf, klopfte seine Kleidung sauber und sah sich weiterhin um.
Mitten im Gehen blieb Sasori abrupt stehen, ballte seine Hände zu Fäusten und biss die Zähne aufeinander. Jetzt stellte er sich auch noch ahnungslos! Sein Körper zitterte leicht vor unterdrückter Wut, doch drehte er sich nicht um, blieb auf dem einen Fleck stehen und versuchte sich zu beruhigen. "Weil du es doch so wolltest! Und nun, sieh dich an! Jetzt rennst du davon?! Du hast bekommen, was du verlangt hast und willst es doch nicht mehr! Du verdammter Lügner!", zischte Sasori durch zusammen gebissene Zähne und kniff leicht die Augen zusammen, um die aufkommenden Tränen zu unterdrücken.
Endlich entdeckte Deidara Sasori hinter den Bäumen, schritt trotz seiner Worte auf ihn zu und sah ihn wehmütig an. "Ich dachte, wenn sie wieder der Alte sind, dann erinnern sie sich, hm. Ich wollte nicht, dass sie so kalt werden, hatte eigentlich gehofft, das...." Deidara brach den Satz ab, stützte sich am Baum ab und senkte seinen Blick, nicht in der Lage seiend weiter zu sprechen.
Als Sasori seine Worte hörte, hörte er augenblicklich wieder auf zu zittern, auch entspannte er sich und öffnete seine Augen langsam. So war das also! Das wollte er!
"Wie hast du dir das vorgestellt, Deidara? Hast du geglaubt, wenn ich weiß, wie ich war, was zwischen uns jemals passierte, in mir Gefühle wach werden würden, die nie existiert hatten? Ich war wieder ein Mensch, durch meine Adern floss Blut, doch dir war das nicht genug! Du hattest doch jemanden, der lieben konnte, nur nicht wusste, wie es geht, jetzt hast du jemanden, der es nicht will!" Sasoris Worte waren leise, waren monoton und alles andere, als mit Gefühlen geschmückt.
"Sie konnten es, auch ohne menschlich zu sein. Ihr Herz hat es immer noch zugelassen, hm. Ich habe es gespürt und sie wollten mir damals etwas sehr Wichtiges sagen...allerdings erst nach dem Kampf", wurde Deidara immer leise, rutschte an dem Baum herunter und blieb bewegungslos am Boden, mitten im Rasen sitzen.
"Wieso, war ich dir davor nicht gut genug? Magst du Puppen? Weil sie deiner Vorstellung von Kunst gleichen, wenn sie kaputtgehen? Zerbrechen? Oder, weil sie kalt sind? Sag es mir! Was hat dir an meinem menschlichen Körper nicht gefallen?", fragte Sasori ihn, jedoch mischte sich jetzt Zorn in seine Stimme mit hinein, wollte versuchen, diesen aus seiner Tonlage zu verbannen, doch konnte er es nicht mehr, es war so schwer, all die Gefühle zu unterdrücken, während das Herz erbarmungslos gegen den Brustkorb schlug.
"Ich kenne sie nur so. Ihren menschlichen Körper kannte ich bisher doch gar nicht, hm", murmelte Deidara leise vor sich hin, stand wieder auf und schritt auf ihn zu. "Ich mochte ihren Körper, weil er anders ist, einzigartig und etwas Besonderes. Genauso wie sie etwas besonders sind, eben mein Danna", nuschelte Deidara verlegen, glich einer Tomate und schaute rasch weg.
Bei Deidaras Worten, bei jeder Silbe, welche seinen Mund verließ, weiteten sich Sasoris Augen immer mehr. Etwas Besonderes? Einzigartig? Wusste er denn, von was er da sprach? "Du hast ja keine Ahnung!", zischte er ihm zu, drehte sich zu ihm um und sah ihn mehr als nur verletzt an. "Du hast ja so was von keine Ahnung, wie es ist, nichts zu fühlen! Wie es ist, kalt zu sein! Und doch innerlich zu schreien!", zischte er ihm zu, konnte nicht verhindern, dass ihm erneut Tränen über die Wangen flossen, doch dieses Mal spürte er sie nicht. Es war, als wäre sein Inneres plötzlich taub und leer.
"Ich habe also keine Ahnung, ja? FEIN, DANN HAB ICH DIESE NICHT, ABER SIE HABEN EBENFALLS KEINE AHNUNG, WIE VERLETZEND ES IST, TAG FÜR TAG DEN MENSCHEN ZU SEHEN, DEN MAN LIEBT UND WIE DER PLÖTZLICH SEINE MÖRDERIN LIEBT UND SIE AUCH NOCH KÜSST!" Woher diese Worte kamen, wusste Deidara nicht. Sie sprudelten einfach aus ihm heraus, konnte es nicht kontrollieren und es war ihm mittlerweile auch egal.
"WAS SOLL DAS HEIßEN, MÖRDERIN? MEINST DU, ICH BIN HELLSEHER ODER WAS!? NUR, WEIL ICH MICH AN EINEN TEIL ERINNERE, BEDEUTET ES NICHT, DASS ICH WEIß, WIE ICH DRAUFGING, DU IDIOT! ALLES WAS ICH WEIß, IST DIE ZEIT MIT DIR!", schrie Sasori plötzlich ohne seinen Willen zurück, schnaufte genauso wie er und dennoch fragte er sich, was ihn veranlasst hatte, solch einen Gefühlsausbruch zu haben.
Abrupt hielt Deidara inne, blickte Sasori verwirrt an. "Sie erinnern sich, hm? Warum sind sie dann so kalt, warum?" Deidara verstand es nicht, einmal so und dann wieder so herum. Er kam sich verarscht vor, verletzt und ein wenig betrogen.
"Ich erinnere mich nicht an Worte, sondern nur an Bilder, an kleine Filmausschnitte und in jedem bist nur du. Wie du lachst, wie du dich ärgerst, traurig schaust, mich ansiehst. Aber ich verstand diese nicht, schließlich waren es nur Bilder, keine Worte", antwortete Sasori ihm ehrlich, seufzte leise auf und wischte sich mit dem Handrücken die Wangen wieder trocken.
"Oh...natürlich, hm. Tut mir leid, Danna", nuschelte Deidara leise, verstand, was er meinte und seufzte leise auf, als er sah, wie er die Tränen wegwischte.
"Ich weiß, niemand kann es mehr mitansehen", murmelte Sasori, als er sein Seufzen hörte, drehte sich wieder um und ging zurück. Was sollte er sonst machen? Stehenbleiben und sich wieder anhören, was für ein Jammerlappen er war? Unbewusst griff er nach seinem neuen Arm, drückte das kalte Holz fest und doch gab es kein Stück nach, blieb hart und kalt.
"No Danna!" Rasch rannte Deidara ihm nach, runter in den Keller, den er so hasste, stieß die Tür auf und blieb vorerst in dieser stehen. "Hören sie auf damit, hm. Tun sie sich das nicht nochmal an." Deidara schritt flehend auf ihn zu, hatte zwar keine Ahnung, wie es damals war, aber es musste schmerzhaft gewesen sein.
"Das geht schon, die Schmerzen sind nicht so stark, wie man glaubt, mach dir keine Sorgen", erwiderte Sasori ihm leise, bildete Chakrafäden mit seinen neuen Fingern, band diese um den noch menschlichen Arm und zog zu! Das Blut floss schnell, färbte das neue weiße Hemd rot, der Ärmel gleitet zu Boden, ließ somit einen freien Blick auf seinen angespannten Arm und doch hörte er nicht auf, zog die Fäden weiter, tiefer ins Fleisch, bis er leise vor Schmerz aufkeuchte.
"HÖREN SIE AUF, VERDAMMT!", schrie Deidara Sasori an, hörte sein Keuchen, sah ihm deutlich die Schmerzen an. Wie konnte man nur so dumm sein, sich so selber verletzen und nicht aufhören? Rasch war er bei ihm, versuchte die Blutung zu stoppen, seine Chakrafäden zu lösen.
Erschrocken sah Sasori ihn mit leicht aufgerissenen Augen an, sah zu, wie er versuchte die Fänden zu lösen, wie verzweifelt er überlegte, wie man die Blutung stoppen könnte und dies ließ ihn einen Schritt zurücktreten. Wieso schrie er so? Wieso wollte er das plötzlich nicht mehr? Wieso wollte er, dass er den Körper behielt, in dem er sich seit seinen letzten Worten gefangen fühlte?
Leise wiederholte Deidara beim Verbinden seines Armes seine Worte, sah ihn mit flehenden Augen an und streckte seine noch freie Hand nach seiner Wange aus. "Er ist viel zu wertvoll, um ihn zu zerstören, hm. Bitte, ich bitte sie Danna, lassen sie diesen Körper nicht wieder zu einer Marionette werden."
Immer noch leicht unter Schock, sah Sasori in Deidaras bittenden Augen, spürte seine Hand auf deiner Wange und die andere an seinem Arm. Das Pochen, der ziehende Schmerz in diesem ließ nicht nach, nahm zu und doch war er wie gelähmt, konnte keinen richtigen Gedanken fassen. Er war zu wertvoll, dieser Körper, war wertvoll. Immer und immer wieder hörte er Deidaras Worte in seinen Ohren, verstand langsam den Sinn. "Du willst, dass ich etwas... empfinde?", fragte er leise und abgehackt, legte langsam den Kopf schief und sah ihn an.
"Ich weiß, dass sie es auch ohne ihre menschliche Seite können, aber warum wollen sie etwas zerstören, das so wunderschön ist, das so weich und sehr viel schöner als Holz ist, hm?" Schwach lächelnd blickte Deidara seinen Danna an, tat etwas, dass er sich noch nie getraut hatte, legte seine Lippen scheu auf die seinigen und dennoch küsste er diese nicht, berührte sie nur sehr sanft und löste sich.
Was? Wieso? Warum tat er das? Warm, sie waren warm und so weich, seine rosigen Lippen und sie hatten sich so schön an die seinen geschmiegt, als würden sie dort hingehören, wären dafür gemacht worden. Immer noch bewegte Sasori sich nicht, sah ihn weiter an und versuchte einen klaren Gedanken zu fassen, diesen auszusprechen oder wenigstens zu reagieren, doch er schaffte es nicht! Wie erstarrt blieb er so, atmete ein und aus, kapselte den Schmerz aus und fuhr sich unbewusst mit einem Finger kurz über die Lippen.
Knallrot stand Deidara da, bemerkte seine geschockte Art, wie er sich über die Lippen strich, als würde er sagen wollen, dass er abstoßend oder es als eklig empfand. Was hatte er sich auch dabei gedacht und erhofft? Etwa, dass Sasori ihn in seine Arme zog, den Kuss erwiderte? Nein, sicher nicht, bestimmt empfand er es als nicht richtig.
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Proud of My Broken Heart ✔
FanfictionDu warst da, wenn ich Dich brauchte, hörtest Dir an, was mich bedrückte. Du bist gegangen, ohne Abschied. Ich vermisse Deine Nähe, Dein Lächeln, Dein Schweigen, Deine Zärtlichkeit. Dich.