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„Du wolltest also Feuerwehrmann werden, wenn es nicht mit der Formel 1 Karriere funktioniert hätte?"

Lachend schüttelte Charles den Kopf, als er sich in dem großen Spiegel musterte. Das Kostüm sah aber auch verdammt echt aus. Ohne sich selbst groß zu Loben, hätte er sich locker für einen echten Feuerwehrmann halten können.

„Ich wollte schon immer Rennfahrer werden. Tatsächlich habe ich etwas im Internet gestöbert und bin dann auf dieses Kostüm gestoßen."

„Und Max hat damit nichts zu tun?"

„Warum sollte er?"

„Ich kann mir schon vorstellen das er dich ziemlich heiß in deinem Kostüm finden wird."

Es hatte ja nicht nur Vorteile das sein Rennoverall Rot war, auch sein Feuerwehrkostüm kaschierte seine rötlichen Wangen geschickt. Vor Seb musste und brauchte er sich nicht verstecken oder sich schämen und trotzdem konnte Charles die Verlegenheit gegenüber seines ehemaligen Teamkollegen nicht Abstellen.

„Vielleicht habe ich mal zufällig mitbekommen, dass Max Männer in Uniformen heiß findet."

„Aha. Vielleicht. Und vielleicht ist es deswegen ein Feuerwehrmann geworden?"

„Vielleicht."

Schmunzelnd gesellte sich Seb zu dem Monegassen, der sich auf der Couch niedergelassen hatte. Man würde sie Abholen, wenn ihr Auftritt anstand.

Noch immer konnte er es nicht fassen, dass er wirklich dieser Einladung gefolgt war. Auf Gewisse Art und Weise fühlte Seb sich wirklich geehrt, dass man auch ihn, einen ehemaligen Fahrer eine Einladung geschickt hatte. Außerdem war es eine willkommene Abwechslung und die Chance seine ehemaligen Weggefährten wieder zu sehen.

„Und du warst Fan von Bon Jovi? Oder wolltest DU Rockstar werden und kein Rennfahrer?"

Beim ersten Aufeinandertreffen hatte er Sebastian kaum erkannt, durch die schwarze Langhaarperücke, dem zerrissenen Jeans, Cowboystiefeln und dicken Lidschatten und Wimperntusche.

„Eine Mischung aus KISS, Bon Jovi und ein Hauch Queen. Hanna war ganz begeistert beim Austoben des Kostüms. Am meisten hat ihr das Schminken gefallen. Und meine Mädels haben freudig meine Fingernägel angemalt."

„Euch ist es auf jeden Fall verdammt gut gelungen, dass ich dich vorhin nicht direkt erkannt habe. Ich mag die zerrissene Jeans und die Jeansjacke. Das hat 80er Vibes."

„Als ich die Einladung gelesen hatte, war die Idee für das Kostüm schnell entstanden. Ich hatte dafür alles zu Hause. Hanna hat sich nur etwas am Stoff ausgetobt, genauso wie die Mädels mit der Farbe. Ich bin zufrieden."

Lächelnd nickte Charles, ließ sich etwas tiefer in die Rückenlehne fallen. Er war mit seinem Kostüm auch sehr zufrieden und konnte es selbst kaum erwarten zu sehen, für welches Kostüm sich Max entschieden hatte.

Aber trotzdem wich der großen Vorfreude, auch eine gewisse Unruhe, die er hatte, seit sie beide die Einladung in ihren E-Mail-Fächern hatten.

„Was beschäftigt dich Charles?"

„Man kann dir immer noch nichts verheimlichen, oder?"

„Wir waren Teamkollegen. Ich kenne dich etwas."

„Ich weiß nicht, ob Jüri hier sein wird. In der Mail stand nicht, wer alles eingeladen ist, nur das es verschiedene Rennserien sein werden. Und ehemalige Fahrer sind ja mit dir auch dabei."

„Hast du Angst das Max noch Gefühle für Jüri hat?"

„Nein, die hat er nicht mehr. Aber es war eben auch eine verdammt schwere Zeit für Max. Ihm ging es wirklich beschissen."

„Du hast ihn da durchbracht Charles, du hast ihm geholfen dieses Tief zu überwinden."

Charles lächelte leicht. Ja, das hatte er, aber es war nicht einfach gewesen. Damals war Max noch sein bester Freund gewesen, welchen er unbedingt hatte, Helfen wollen. Zu Not hätte er den Esten auch das Leben zur Hölle gemacht, wenn Max ihn das nicht Verboten hätte.

„Jüri hat ihn einfach in Stich gelassen. Max hat die Trennung so überrascht, dass er nicht in der Lage war Jüri aufzuhalten, als dieser seine Wohnung verlassen hatte. Bis zu einem gewissen Punkt kann ich Jüri's Standpunkt nachvollziehen. Irgendwie wollte er Max Schützen, nachdem er die Scheiße gebaut hat. Ist auch echt ein feiner Zug. Aber er hat Max ja nicht mal die Chance gelassen was dazu zu sagen. Max wollte sich nicht trennen, wollte für Jüri da sein, egal wie schlimm es damals auch ausgesehen hatte."

„Du wärst nicht mit Max zusammen, wenn Max die Chance bekommen hätte sich mit Jüri auszusprechen."

„Wahrscheinlich nicht. Ich habe mich nicht absichtlich in Max verliebt, nachdem dieser gerade so eine beschissene Trennung hinter sich hatte. Wir beide kennen uns seit Jahren und es war verdammt unheimlich und scheiße festzustellen das da plötzlich romantische Gefühle in mir aufkamen."

Noch sehr genau erinnerte sich Sebastian an die verzweifelten Telefonate, die er mit Charles gehabt hatte, nachdem er vollkommen überfordert festgestellt hatte, in Max verliebt zu sein.

„Du vertraust Max."

„Ja. Natürlich."

„Jüri hat damals einen großen Fehler gemacht, den er wirklich zutiefst bereut. Du magst es vielleicht nicht so sehen, weil er der Ex-Freund deines Freundes ist, aber er hat sich zurück gekämpft und das finde ich wirklich sehr gut. Sollte er also auch eine Einladung erhalten haben, zeigt die FIA endlich mal Eier. Fehler sind menschlich. Sie passieren."

„Was hat das mit meinem Vertrauen zu tun?"

„Max liebt dich. Vielleicht grüßt er Jüri. Vielleicht wechseln sie auch ein paar Worte. Oder er lässt ihn links liegen, sollte Jüri wirklich hier sein. Du brauchst keine Angst haben Charles. Jüri ist Vergangenheit. Du bist Gegenwart und Zukunft."

„Aber das war Jüri auch mal. Zukunft. Max hat mir damals so viel erzählt, was er alles mit Jüri machen wollte, wie sie sich ihr Leben trotz stressigen Berufes und einer geheimen Beziehung vorstellen."

Freundschaftlich legte Seb den Arm um den Monegassen.

„Charles du darfst nicht mehr an das Denken was mal war, sondern an das, was ist. Max und du seit jetzt. Hier und heute. Ihr beide habt eine Beziehung und eine Zukunft. Dinge passieren niemals ohne Grund. Wenn du aber weiterhin in der Vergangenheit hängst und überlegst, was hätte sein können, wenn Max die Chance gehabt hätte, noch mal in Ruhe mit Jüri zu reden, machst du dir euere Zukunft kaputt. Es gab nie einen Grund, der dich an Max Liebe hat Zweifeln lassen, oder?"

„Nein."

„Na siehst du. Wenn du Angst hast das Max noch Gefühle für Jüri hegt, die eventuell erneut aufflammen könnten, sollte er heute hier sein, rede mit ihm. Erkläre ihm wie du dich fühlst, dass du Unsicher bist. Aber verschweige es Max nicht."

„Danke Seb."

„Jederzeit. Und jetzt denkst du nicht mehr an die Vergangenheit oder an Jüri. Jetzt denkst du daran, ein heißer, heldenhafter Feuerwehrmann zu sein. Glaub mir Max wird es sehr gefallen, wenn du ihn retten kommst."

Lachend boxte Charles seinem ehemaligen Teamkollegen gegen die Brust, als es keine Sekunde später an der Tür klopfte und man sie für ihren Auftritt abholte.

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Ein durchaus längeres Kapitel und etwas ernster. Ursprünglich war es wirklich geplant, das alles lustig wird, aber meine Gedanken sind sehr sprunghaft und das zeigt sich beim Schreiben schnell wieder :D aber keine Sorge, es kommen auch noch unterhaltsame Kapitelchen ;)

Heute habe ich auch endlich mal wieder passende Musik für unsere Monsterchen XDDD

Herzlich Willkommen - zur bunten, munteren und kreativen Kostümparty.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt