- ZWEI -

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an einem grauen morgen im nirgendwo viele kilometer zu fuß unterwegs, der durst und der hunger brennen; das sind die ewigen flammen.- oder angekettet der witterung ausgesetzt, doch das fahle sonnenlicht strahlt gleichgültig, der flaue wind ist so gänzlich anteilnahmslos und die letzten insekten kreisen um verdorrte blüten, es gibt für sie nichts mehr zu holen, der winter ist nicht mehr nur ein schatten der zukunft. die temperatur sinkt sukzessive; ich halte den herbst schon nicht aus, der winter wird mein ende sein.- ein ende sein. eine kleine "seele" erstarrt in der kälte; nein, nichts bleibt von den erinnerungen die ich schuf, und die erkenntnisse werden mit dem körper zu staub. steingraue schläfen und eingesunkene wangen sind das resultat der lebenserhaltung; es sind unzählige verzehrte wesen, ein schier endloser knochenberg für ein leben.- bewegungen verlangsamt durch die herbstkälte, überempfindlich selbst für die kleinsten schmerzen, und das offene herz liegt in klauen, jede einzelne muskelkontraktion ist spürbar. dann schließt die pranke sich. oh bedauerliches herz

Postmoderne Ästhetik.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt