Am nächsten Tag saß Yn in ihrer Wohnung, die Hände nervös in ihrem Schoß verschränkt. Die Entscheidung, Florian einzuladen, war ihr nicht leichtgefallen. Seit ihrem letzten Gespräch war eine Art Spannung zwischen ihnen, ein unausgesprochenes Versprechen, das in der Luft hing. Florian hatte ihr seine Liebe gestanden, und obwohl sie ihn liebte, wusste sie, dass sie sich zuerst über ihre eigenen Gefühle im Klaren werden musste.
Doch jetzt, mit dem Jobangebot, fühlte sich alles noch komplizierter an. Sie hatte die ganze Nacht nicht richtig schlafen können, ihre Gedanken kreisten um London, Kai und – am meisten – Florian.
Ein Klopfen an der Tür riss sie aus ihren Gedanken. Yn atmete tief durch und stand auf, um die Tür zu öffnen. Florian stand da, in einer Lederjacke, die Haare zerzaust und ein Lächeln auf den Lippen, das sie in den vergangenen Tagen so vermisst hatte.
„Hey," sagte er sanft, als er sie mit einem schnellen Blick musterte. „Ich hab dich vermisst."
Bevor Yn etwas sagen konnte, trat Florian einen Schritt nach vorne, umarmte sie fest und drückte seine Lippen leidenschaftlich auf ihre. Seine Hände wanderten zu ihrem Gesicht, hielten sie sanft, aber bestimmt, als ob er sie nicht loslassen wollte. Yn spürte, wie die Hitze durch ihren Körper schoss, doch ein kleiner Teil von ihr fühlte sich unwohl. Das war nicht der richtige Moment.
„Florian, warte," murmelte sie gegen seine Lippen, schob ihn sanft von sich weg. Sie spürte, wie seine Stirn sich verwirrend kräuselte, als er sie ansah.
„Was ist los?" fragte er, seine Stimme leise, aber mit einem Hauch von Besorgnis. „Ich dachte, wir..."
Yn trat einen Schritt zurück, ihre Hände zitterten leicht, als sie sich durch ihr Haar fuhr. „Wir müssen reden."
Florian starrte sie an, und das Lächeln auf seinem Gesicht schwand. „Okay... worüber?"
Yn schluckte schwer, ihre Augen wanderten kurz zum Fenster, bevor sie sich wieder auf ihn konzentrierte. „Es geht um... Kai und ein Jobangebot, das er mir gemacht hat."
Florian verschränkte die Arme vor der Brust, sein Blick wurde misstrauisch. „Ein Jobangebot? Was für ein Job?"
Yn holte tief Luft. „Arsenal London sucht eine Fotografin, und Kai hat mich dafür ins Spiel gebracht. Es wäre eine riesige Chance für mich, Florian. Aber es bedeutet, dass ich... nach London müsste. Nicht für immer, nur ein paar Tage in der Woche. Kai hat angeboten, dass ich in der Zeit bei ihm wohnen könnte."
Florian blinzelte, als ob er nicht sicher war, ob er sie richtig verstanden hatte. Dann setzte er einen Schritt zurück, und seine Augen verengten sich. „Du willst... zu Kai nach London? Um bei ihm zu wohnen?"
Yn spürte, wie sich ihr Magen zusammenzog. „Es ist nur beruflich. Der Job ist eine riesige Chance für mich, Florian. Es wäre nur für drei, vielleicht vier Tage in der Woche."
„Nur für drei oder vier Tage?" wiederholte Florian, seine Stimme wurde schärfer, und er fuhr sich frustriert durch die Haare. „Ich habe dir gerade erst gesagt, wie sehr ich dich liebe, und jetzt willst du mit Kai nach London ziehen?"
„Es ist nicht so, wie du denkst," versuchte Yn zu erklären, aber Florian unterbrach sie.
„Nicht so, wie ich denke?" Er lachte bitter. „Wie soll ich das denn verstehen, Yn? Du sagst mir, dass du Zeit brauchst, um über uns nachzudenken, und jetzt kommst du mir mit einem Jobangebot, bei dem du mit Kai – deinem 'Freund' – in London wohnen sollst? Was glaubst du, wie ich mich dabei fühle?"
Yn trat unruhig von einem Fuß auf den anderen. „Florian, das ist eine riesige Chance für mich! Du weißt, wie sehr ich es liebe, zu fotografieren. Und ich würde doch nicht dauerhaft wegziehen! Es wäre nur für den Job, ich würde immer wieder zurückkommen."
Florian schüttelte den Kopf, seine Kiefermuskeln spannten sich an. „Und du glaubst, das macht es besser? Du denkst, es ist in Ordnung, dass du bei ihm wohnst, nur weil es für einen Job ist? Was, wenn du dort bleibst, weil es dir besser gefällt? Oder... was, wenn Kai doch mehr von dir will als nur Freundschaft?"
Sein letzter Satz traf Yn wie ein Schlag. „Was redest du da?" Ihre Stimme zitterte, und sie fühlte, wie Tränen in ihre Augen stiegen. „Kai und ich sind nur Freunde, Florian. Er hat mir einfach nur helfen wollen!"
„Freunde." Florian schnaubte. „Und trotzdem zieht er dich in sein Leben, als ob es das Normalste der Welt wäre, dass du bei ihm wohnst, während ich hier sitze und auf dich warte. Denkst du wirklich, ich kann damit leben, dass du die Hälfte der Woche bei einem anderen Mann wohnst, während ich dich liebe?"
Yn stand da, wie versteinert. „Florian, das ist unfair."
„Unfair?" Florian's Augen blitzten vor Wut. „Was ist unfair, Yn? Dass ich dir meine Gefühle gestehe und du mir jetzt ins Gesicht sagst, dass du bei ihm wohnen wirst? Dass ich die ganze Zeit hier bleibe, während du mit Kai in London bist?"
„Es geht nicht um Kai!" rief Yn verzweifelt. „Es geht um den Job, um meine Karriere. Warum verstehst du das nicht?"
Florian atmete schwer und starrte sie an, als ob er sie nicht mehr wiedererkannte. „Ich verstehe, dass du bereit bist, unser gemeinsames Leben auf Eis zu legen, um mit ihm zusammenzuarbeiten. Das ist alles, was ich verstehen muss."
Yn öffnete den Mund, um etwas zu sagen, aber die Worte blieben in ihrer Kehle stecken. Florian drehte sich von ihr weg, als ob er sich nicht weiter streiten wollte. „Ich kann das gerade nicht," sagte er leise, seine Stimme klang verletzt. „Ich dachte, du willst mit mir zusammen sein, aber anscheinend liegst du in Gedanken schon woanders."
Mit diesen Worten ging er zur Tür, ohne sich noch einmal umzudrehen. Yn stand da, ihr Herz schwer, als sie das leise Geräusch der schließenden Tür hörte. Tränen liefen ihr über das Gesicht, und sie fühlte sich, als würde alles unter ihr wegbrechen.
Sie wusste, dass sie ihn verletzt hatte, aber was sollte sie tun? Ihr Traum und ihre Beziehung schienen plötzlich unvereinbar. Und zum ersten Mal seit langer Zeit hatte sie keine Ahnung, wie sie das wieder in Ordnung bringen sollte.
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𝐃𝐫𝐞𝐢 𝐇𝐞𝐫𝐳𝐞𝐧 || Wirtz x Reader x Havertz
FanfictionEines Abends, als du betrunken nachhause gingst, stößt du auf einen unbekannten Mann, der dir seine Nummer gibt, dass du dich wieder bei ihm meldest. Diese nette Geste wirft dich in einen Sturm von Gefühlen und Problemen. Lässt du dich auf Florian...