In ihr pulsierte eine Liebe, die zu mächtig für ihr zerbrechliches Wesen war; Ihre rosigen Krallen gruben sich tief in ihre feinen Adern, wanden sich wie Dornenranken durch ihr Fleisch und legten ihre Muskeln in einen eisernen Bann. Von ihrem innersten Kern trank das Leben, und aus dem Saft ihrer Seele sprossen Blüten – zart und doch unerbittlich. Sie brachen durch ihre Haut, die nun von einer Fülle rosiger Blüten verziert war, jede ein stummer Zeuge der Liebe, die sie überflutete, nach außen drängte und sie in einen Garten aus Schmerz und Schönheit verwandelte. Sie trug eine Liebe in sich, so wild und übermächtig, dass sie schließlich daran zerbrach; und aus jeder auch so schmalen Ritze, die ihr Wesen verzierte, schuf sie der Liebe endlich den Raum, den sie in ihrem Körper nicht zu finden vermochte.
DU LIEST GERADE
Des Frühlings blaue Träne
Short StoryDer Himmel, der dich und mich eins zu tragen vermochte.