Brividi - Mahmood, BLANCO
Rezo:
Mein Wecker klingelte, nichts ungewöhnliches.
Ungewöhnlich war allerdings, dass ich sofort hellwach war. Das war wahrscheinlich dem Umstand geschuldet, dass Mexi mich heute nach drei Jahren besuchen kam.
Es hatte mich sehr viel Überwindung und Überzeugungskraft von allen möglichen Seiten gekostet, Mexi vor ein paar Wochen anzurufen und ihn nach einem Treffen zu fragen.
Das klingt jetzt irgendwie sehr harmlos, aber das war es für mich nicht.
Ich wusste nicht, ob es Mexi auch so ging, oder ob ich der einzige von uns beiden war, der sich trotz all dem, was passiert war, wünschte, dass es wieder da war.
Unsere Beziehung, unser Umgang miteinander, unsere Art, Gespräche zu führen oder zumindest unsere Freundschaft.
Es versetzte mir immer noch einen Stich, wenn jemand über Mexi redete und mich damit auf eine gewisse Art zwang, mich daran zurückzuerinnern. An manchen Tagen war es schlimmer als an anderen.
Aus diesem Grund oder aus diesen Gründen hatte ich aufgehört zu verfolgen, was er machte, oder überhaupt noch ein Wort über ihn zu verlieren, was an sich ziemlich einfach war.
Wir hatten nie eine Öffentliche Beziehung gehabt, also hatten wir aus der Sicht der durchschnittlichen Zuschauer nur irgendwann aufgehört, Videos miteinander aufzunehmen und über einander zu sprechen, von meiner Seite aus jedenfalls.
Es war sehr einfach gewesen, in zum Beispiel Frage und Antwort Videos, solche Fragen rauszunehmen, die nach Mexi in Videos fragten oder im Podcast keine Dm mit Mexis Namen darin vorzulesen.
Anstrengender war es jedoch, als ich nach einer Pause, die nicht nur der Trennung geschuldet war, wieder angefangen hatte zu streamen und der Chat damit voll war. Ich hatte es aber einfach weg ignoriert und sogar manche gesperrt, die es durchgängig fragten oder den Chat damit voll spamten.
Natürlich gab es trotzdem hin und wieder Theorien über eine Beziehung zwischen Mexi und mir oder eine Trennung von uns beiden, aber auch die versuchte ich gekonnt zu ignorieren und so wenig wie möglich dazu zu sagen, wenn ich davon hörte.
Ich hoffte einfach dadurch mit dem Thema oder besser gesagt, mit ihm abschließen zu können, was ich offensichtlich nicht konnte.
Seufzend stand ich auf.
Es war schon verrückt, dass ich nach drei Jahren immer noch nicht mit dem Thema abgeschlossen hatte. Es war genauso lange, wie wir zusammen gewesen waren, doch an den Ich-bin-mit-Mexi-zusammen-Zustand hatte ich mich sehr viel schneller gewöhnt, als an den Ich-bin-alleine-und-muss-darüber-hinwegkommen-Zustand.
Hatte ich mich da überhaupt schon dran gewöhnt?
Ein Stück weit schon, aber vollkommen damit abgefunden hatte ich mich definitiv noch nicht.
Während ich mir, so wie eigentlich jeden Tag, Joghurt und Kaffe machte, beschäftigte mich die Frage, ob es jemals funktionieren könnte, erneut eine Freundschaft zwischen Mexi und mir aufzubauen, oder ob es dafür einfach zu spät oder gerade nicht der richtige Zeitpunkt war.
Ich kam auf kein schlüssiges Ergebnis, um das vorweg zu nehmen. Ich wusste nichtmal, ob ich das wirklich wollte, ob ich generell einfach mal wieder eine Beziehung haben wollte, oder ob ich einfach wieder in die Zeit von vor drei Jahren zurück wollte, was ich nicht konnte.
Letzteres war eigentlich am logischsten, denn selbst wenn wir nochmal zusammen wären, wäre definitiv alles anders zwischen uns. Wir würden anders mit einander umgehen und hätten sehr viel mehr Angst, dass es wieder auseinandergehen würde, ich jedenfalls.
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Things we lost in the fire (Finished Rezofy)
FanfictionEin Oneshot über Rezofy bzw. über das Wiedersehen der beiden, nach einer Beziehung und ihre Gedanken. Sorry im Vorfeld schonmal, aber hatte Lust auf was trauriges. Also wenn ihr ein paar Tränen dalassen wollt, bleibt gerne. Wenn ihr sie nicht brauch...