Prolog

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Hey,
Einige von euch kennen meine neue Geschichte sicher schon von Storyban. Es tut mir leid, dass ich sie hier noch nicht veröffentlicht habe. Deshalb kommen jetzt die ersten Kapitel.
Ich hoffe sehr, dass es euch gefallen wird. Und wer auch meine Oneshots liest, wird sicher irgendwann grinsen und denken: Mensch, das habe ich doch schon gelesen.

Viel Spaß und lasst mir gerne Kommentare und Sternchen da!
Bis bald,
Lea

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Prolog

Genervt sah ich zwischen meiner Schwester und Mom hin und her. Das konnte nicht deren Ernst sein. Mit auf einen Ponyhof? Ich? Weil Lottie beruflich in der Zeit in die Staaten musste?

»Vergesst es«, schnaubte ich kopfschüttelnd. Mit vor der Brust verschränkten Armen stand ich in der Küche. »Warum kann nicht Chester mitfahren? Der steht doch so auf Pferde.«

Mom seufzte und stand auf. »Louis, du weißt ganz genau, dass euer Cousin keine Zeit hat, mit deinen Schwestern in den Urlaub zu fahren.«

»Ach, aber ich? Denkt ihr, ich habe Lust darauf? Erstens habe ich mit Pferden nichts groß am Hut, und zweitens habe ich weder die Geduld noch die Nerven dazu, vier Wochen lang mit Harry fucking Styles unter einem Dach zu wohnen. Der Kerl ist anstrengender als mit Grippe fünfmal den Jakobsweg zu gehen!«

»Ein Euro für das Schimpfwortschweinchen!«, rief meine kleinere Schwester Daisy aus dem Wohnzimmer.

Sauer kramte ich in meiner Tasche herum und warf die Münze in das Sparschwein auf der Fensterbank. »Nein, Mom, aber mal ehrlich, es wäre für alle Beteiligten das Beste, wenn ich mit Zayn und Liam zusammen wegfahre.«

Das war es wirklich. Das letzte Mal, als ich auf Harry getroffen war, sind wir verfrüht vom Sommerfest auf dem Hof seiner Eltern nach Hause gefahren, weil wir uns immer wieder in die Haare bekommen hatten. Danach war ich auch nie wieder mitgekommen, sondern hatte das Wochenende immer mit meinen Kumpeln Zayn und Liam verbracht.

»Ach komm, Lou«, quengelte Lottie und sah mich mit ihrem besten Hundewelpen-Blick an. »Das ist jetzt sieben Jahre her, meinst du nicht, ihr seid so langsam mal so erwachsen, dass ihr über der Sache stehen könnt? Ich kann wirklich nicht mitfahren und du weißt, dass wie Daisy und Phoebe sind.«

Seufzend blickte ich aus dem Fenster. Klar waren wir erwachsener geworden. Mit siebzehn und fünfzehn war man eben jung und nicht jeder verstand sich mit jedem, aber allein, wenn ich an diesen abgehobenen Jungen von damals dachte, stellten sich mir die Nackenhaare auf. Immerzu hatte er damit angeben müssen, wie toller doch reiten konnte und was für ein höflicher junger Mann er doch war. Tja, und hinter verschlossenen Türen hat er mich dafür fertig gemacht, dass ich ja nicht so toll war wie er.

Immer wieder hatte er es mir unter die Nase gerieben. Im Privaten oder während unsere Familien dabei waren. Ständig drängte er sich vor mich, um mich in den Schatten zu stellen. Der tolle, vorbildliche Harry Styles, von dem ich mir ein Stück abschneiden könnte.

Dabei wollte ich gar nicht so sein, wie er. Natürlich war ich neidisch auf die Aufmerksamkeit, die er bekam, aber ich war zufrieden mit meiner Kindheit. So toll er es auch haben mochte auf dem Hof, das Leben in Doncaster, die Jahre in der Fußballmannschaft und der Umzug nach London nach dem Abschluss, das konnte er mir nicht nehmen. Das war meins und das, an dem ich mich festhielt, wenn ich wieder mit ihm verglichen wurde.

Für Mom tat es mir leid. Sie und Anne, welche übrigens eine unglaublich nette Frau war – gänzlich anders als ihr Sohn -, hatten sich ausgemalt, was für gute Freunde Harry und ich doch werden würden, aber wir hatten uns nicht einmal in Kindheitstagen gut verstanden. Zum einen war da der Altersunterschied von zwei Jahren, durch den ich Harry spätestens mit acht Jahren einfach nur als nerviges Anhängsel betrachtete, aber zum anderen eben auch die Entfernung.

Es war nicht so wie bei Zayn, der nur wenige Straßen entfernt wohnte. Zu dem konnte ich, wann ich wollte, solange ich bescheid sagte. Aber zu Harry nun einmal nicht. Zwei Stunden Fahrt waren nichts, was man eben mal auf sich nahm, um einen Kumpel zu besuchen. Zumal Harry das für mich auch nicht war.

Wahrscheinlich waren wir einfach zu unterschiedlich.

Er, der nach Aufmerksamkeit buhlte, und ich, der lieber ruhig nebenbei saß und dem Geschehen zusah, als sich daran zu beteiligen.

»Louis, bitte.« Moms Stimme holte mich aus meinen Gedanken. Sie legte ihre Hand an meinen Oberarm und strich mit dem Daumen über den Saum meines Shirts.

Mit geschürzten Lippen sah ich sie an. »Na gut«, atmete ich müde aus und fuhr mir durch die Haare. »Aber nur, weil du es bist und ich weiß, dass es die Bedingung ist, damit die Daisy und Phoebe fahren dürfen.«

»Danke, Boo«, murmelte sie und zog mich in ihre Arme. »Du wirst sehen, es wird nicht so schlimm, wie du denkst. Auch Harry hat sich verändert. Vielleicht habt ihr ja die Chance auf einen Neustart.«

Das wagte ich zwar ganz stark zu bezweifeln, aber ich erwiderte erst einmal nichts.

We're not who we used to be || l.s.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt