Prolog

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DerWind wehte sanft durch die bunten Blätter der Bäume und fordertesie zum Tanz auf. Ein leises rauschen war zu hören und der Duftvergangenen Regens war zu vernehmen. Kleine Tropfen auf Blättern undÄsten glänzten im Licht der aufgehenden Sonne.


Aufeiner Lichtung, die tagsüber schon eine sehr lange Zeit nicht mehrbetreten wurde, saßen nun mehrere Katzen dich beieinander. Nicht soviele, wie wenn sich die Clans nachts getroffen hätte, aber dennochviele.


Inder Mitte der Lichtung, auf einer niedrigen Weide mit verflochtenenZweigen, hatten drei Katzen ihre Krallen in den Stamm gefahren umdort ihr Gleichgewicht zu bewahren und zu den anderen Katzen undAnführern zu sprechen.


„Nun,Flockenstern... dann erkläre uns einmal wieso du uns zu dieser Zeithierher bestellt hast. Und zwar zügig, mein Clan braucht mich heutenoch!", knurrte ein kleiner schwarzer Kater, sichtlich um einenhöflichen Ton bemüht.


„EntschuldigeMausstern, doch ich fürchte du wirst dich noch gedulden müssen, bisder EichenClan hier eintrifft. Ohne Siluettenstern können wir nichtanfangen.", entgegnete ein muskulöser weißer Kater mit getigertengrauen Flecken, der auch schon Funkenpfote verbannt hat in jenerschicksalshaften Nacht.


„Ichbin hier! Flockenstern. Mausstern. Rehstern.", die silberne Kätzin,die ihre zierlichen schwarzen Pfoten gerade auf die Lichtung gesetzthatte, nickte den Katern auf der Weide kurz zu, bevor auch sie aufeinen niedrigen Ast sprang, um auf einer Höhe mit den anderenAnführern zu stehen.


„Seigegrüßt Siluettenstern, danke dass du es einrichten konntest zukommen!", übernahm der Anführer des FederClans, Flockenstern,wieder das Wort.


„Soetwas lasse ich mir doch nicht entgehen. Wer würde das schon? Jederwürde kommen, wenn ein diebischer Clan die anderen tagsüber aufdiese Lichtung einlädt, als wäre es sein Territorium...", miautedie Silberne sarkastisch, was ihr ein anerkennendes Nicken von demschwarzen Kater einbrachte, der als erstes gesprochen hatte.


DieKatzen unterhalb der Weide wurden unruhig, ganz im Gegensatz zu derNatur. Noch immer flogen bunte Blätter durch die frische Morgenluft.Die Tropfen perlten von den Bäumen und sahen im goldenen Schein dermittlerweile am Himmel stehenden Sonne wunderschön aus.


„Wiekannst du es wagen unseren Clan als diebisch zu bezeichnen?",protestierte Flüsterwind, ein hitzköpfiger junger Krieger sofortund fauchte in Richtung Siluettenstern, die nur gelassen antwortete:„Mit einem Anführer der seine Krieger nicht im Griff hat!"


„Siluettenstern!",mahnte der weiße Kater mit höflichen aber bestimmten Tonfall, „Erhat doch recht, was gibt euch das Recht unseren Clan als diebisch zubetiteln und mich als unfähig?"


„Reinlegenkannst du jemand anderes, ich bin doch nicht mäusehirnig!Schließlich haben ich und Mausstern euren Geruch auf unseremTerritorium gefunden. Immer dieselbe Patrouille. Wer ist es?Sonnenbeere? Oder Silbertreue?", Siluettenstern lachte auf, „Wirhaben nicht genug Beute um zwei Clans durchzufüttern und glaub bloßnicht wir denken, dass das Hauskätzchen waren, nur weil sie durchden Zweibeinerort zurückgelaufen sind."


„Dasist doch der Grund warum ich eure Erlaubnis brauche...", versuchteFlockenstern zu erklären, wurde allerdings durch Rehsternunterbrochen, der ruhig fragte: „Du willst also, dass wirzustimmen, dass du und dein Clan auf unserem Territorium jagendürfen? Bisher musste jeder Clan immer für sich selbst sorgen,Flockenstern. Wenn das alles war würde ich dann gehen."


„Nein,zum SternenClan, ich habe vor einigen Tagen zwei Katzen verbannt unddiese jagen nun in dem Gebiet der Clans. Ernähren sich wie Rattenvon unseren Boden.", redete sich Flockenstern in Rage, „Vielleichtkennt ihr sie: Funkenpfote und Schattenauge!"


Erschien weitersprechen zu wollen, doch der schwarze Kater mischte sichwieder mit einem Schnauben ein, wobei er davor mit der Pfote einStück Rinde ausriss. „Du willst uns also erzählen, das du diebegabteste Heilerin aller Clans verbannt hast?"


„Unddas sollen wir dir glauben?", meinte auch Siluettenstern ungläubig,„Und was sollen eine Schülerin und eine Heilerin getan haben? Hatdie Kleine etwa nicht auf ihren Mentor gehört oder wie?"


DieWut und Gereiztheit der beiden Anführer war deutlich zu riechen unddas Gemurmel unten wurde stärker, während die Sonne immer weiteraufstieg.


„Schattenauge...mhm", murmelte Rehstern nachdenklich, sein Schwanz pendelte hin undher. Seine Augen auf etwas gerichtet das nicht da war. Die Zukunft?„Ich gebe dir die Erlaubnis, unter einer Bedingung!", meinte erschließlich. In seinen Augen glomm eine Art Vorfreude, „Ichbekomme Schattenauge. Und zwar lebend!"


EinRaunen ging durch die Katzenmenge, die die Luft anzuhalten schien,ebenso wie die Natur. Der Wind verstummte, die Blätter warenentweder am Boden oder an den Bäumen. Selbst die Vögel hatten ihrLied beendet um Flockensterns Entschluss zu hören, welcherangestrengt nachdachte.


„InOrdnung!"


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⏰ Letzte Aktualisierung: 6 days ago ⏰

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