Das Schicksal

ein neuer anfang

Als Harry auf der anderen Seite der Mauer wieder herauskam, war etwas komisch. Wo waren sein Sohn und seine Familie? Wo waren Ginny, Lily, Albus und James? Er sah an sich herunter und erschrak. Das konnte nicht sein. Das durfte nicht sein. Warum? Er wollte zu seiner Familie. Warum war er denn wieder 11 Jahrealt. Vor einer Sekunde war er doch noch 37 und jetzt? Harry drehte sich zur Mauer um und versuchte wieder hindurch zu kommen. In der Hoffnung, er würde wieder erwachsen werden. Zu seiner eigenen Frustration jedoch war die Mauer verschlossen.
,,Verdammt", meinte er und schlug dagegen. Hieß es, er müsse noch einmal einen Krieg führen? Musste er noch einmal das ganze Leid durchmachen? Er musste Freunde beim Sterben zusehen und auch selbst musste er wieder stark leiden. Zu seinem Frust durfte er jetzt auch wieder 7 Jahre zur Schule gehen. Na super.

Ein leises Schuhu erweckte seine Aufmerksamkeit. Harry drehte sich um und da stand sie. Seine Eule Hedwig und zwar noch quicklebendig. Schnell nahm er den Käfig und öffnete die Tür.
,,Komm her, meine Kleine", sprach er und sie hüpfte heraus. Sofort nahm er sie in den Arm.
,,Du verstehst es gerade vielleicht nicht, aber ich habe dich vermisst", sprach er. Hedwig war wirklich verwirrt, aber sie ließ sich streicheln. Ihr Vertrauter schien es gerade wirklich zu gebrauchen. Als der Junge mit der Kuschelstunde fertig war, setzte er seine Eule auf seine Schulter und seufzte noch mal.
,,Also von neuem. Vielleicht kann ich wenigstens ein paar Leben retten", hauchte er und schob den Wagen in Richtung Zug. Er nahm wieder dasselbe Abteil wie bei seiner ersten Fahrt nach Hogwarts. Er wusste, dass er Ron und auch Draco begegnen würde. Er wollte es dieses Mal ruhig angehen. Keine Streitereien. Einfach nur Ruhe. Er war zu alt für diesen Kinderkram. In Ruhe setzte er sich hin und streichelte seine Schneeeule. Als diese gestorben war, wollte er keine andere Vertraute haben. Er hatte eine besondere freundschaftliche Bindung mit ihr gehabt. Dieses Mal würde er sie nicht sterben lassen. Außerdem musste er auch irgendwie wieder an Ginny heran. Er wollte sie wieder heiraten und wieder eine Familie gründen. Dieses Mal jedoch würde er Sirius, Remus, Tonks, Fred, Severus und Dumbledore nicht sterben lassen. Vielleicht wollte das Schicksal, dass er größere Opfer vermeiden konnte. Er musste Ron und Hermine nur von allem erzählen und Pettigrew nur entlarven. Dann wäre auch Sirius wieder frei. Dafür würde er jedoch seinen Status ausnutzen müssen. Er war Auror gewesen, also würde er es auch hinbekommen.

Er sah aus dem Fenster, während er abwesend seine Eule streichelte. Die Tür zum Abteil ging auf und wie Harry erwartet hatte, war es Ron, welcher schüchtern fragte:
,,Entschuldigung, ist hier noch frei? Der übrige Zug ist voll." Der 37 jährige schmunzelte.
,,Natürlich, Setz dich doch." Dies tat der Junge auch.
,,Mein Name ist Ron, Ron Weasley."
,,Sehr erfreut. Ich bin Harry Potter und bevor du fragst, ja, ich habe auch die Narbe." Damit strich er die Haare aus der Stirn.
,,Wow. Wie cool. Woher wusstest du, dass ich das fragen wollte?", fragte der Rothaarige überrascht.
,,Gewohnheit." Verstehend nickte er.
,,Das ist meine Ratte Krätze. Sie hat früher mal meinen Bruder Percy gehört. Er ist Vertrauensschüler." Harry verzog das Gesicht.
,,Tut mir leid, ich mag Ratten nicht so. Schlechte Erfahrung."
,,Schon ok. Soll ich Krätze mal gelb Färben? Fred hat mir gezeigt wie."

Harry schmunzelte.
,,Lieber nicht. Das wäre sonst Quälerei", meinte Harry sachte. So sehr er die Ratte auch hasste, er war kein Quäler.
,,Es ist nur das Fell."
,,Naja, mach wie du meinst." Ron konnte es nicht lassen und so wurde die Ratte mit funken erschlagen.
,,Das soll ein Zauber sein? Nicht gerade gut nicht? Ich habe mich erstmal an einfache Zauber versucht und die haben alle funktioniert." Harry musste schmunzeln. Hermine, so neunmalklug wie immer. Er drehte sich um.
,,Hi. Können wir dir helfen oder willst du dich setzen?", fragte er.
,,Nein, eigentlich suche ich nur nach Nevilles Kröte", meinte sie. Etwas mit Ekel sah sie Ron an.
,,Du hast Dreck auf der Nase, weißt du das? Genau da." Schon zeigte sie bei sich selbst auf die besagte Stelle und der Rothaarige rubbelte es sich weg. Naja, er versuchte es zumindest.
,,Naja, dann Bye", meinte sie und ging. Ok, nochmal etwas anders als früher. Wenigstens hat sie nicht gesagt, dass sie angeblich bald da sein. Das dauerte noch gut 5 Stunden. Er erinnerte sich daran zurück, wo er und Ron sich umgezogen hatten und danach fluchten, was das Zeug hielt. Alles nur, weil sie nach einer Stunde immer noch nicht da waren.