Jisung:
Es ist wirklich ein Herrlicher Tag. Die Sonne scheint. Und es ist weder zu warm, noch zu kalt. Einfach Perfekt. Ich liege entspannt auf der liege und lasse den Tag an mir vorüber ziehen. Keine Verpflichtungen. Einfach daliegen und nichts tun. Es ist Sonntag, und so sollte es doch eigentlich auch sein.
„Woran denkst du, Ji?", fragte Felix und sah mich wie immer mit seinem breiten Grinsen an. Langsam öffnete ich ein wenig die Augen und blinzelte in das Sonnenlicht. Felix's Grinsen war unübersehbar. Ich hatte gerade zwei Sonnenscheine bei mir. Doch ich kannte das Grinsen. Das Grinsen, das immer ein wenig Neugier und jede Menge Unsinn versprach.
„Nichts besonderes", murmelte ich, „ich genieße einfach den Moment."
Felix setzte sich auf die Kante der Liege und musterte mich skeptisch.
„Es ist selten das wir solche Momente noch haben, seitdem wir älter geworden sind. Ich möchte es einfach genießen."
Felix stimmte murmelnd zu. „Ja, das stimmt. Aber dennoch würde uns ein bisschen Bewegung nicht schaden."
„Bewegung?", ich warf ihm einen skeptischen Blick zu. „Woran denkst du, Sunshine?"
„Wie wäre es mit einer schönen kalten Eisschkolade im Café? Und vielleicht ein Stück Kuchen? Ich weiß das sie dort Cheesecake haben."
Ich konnte Felix kichern in seinem Satz hören. Er weiß wie sehr ich Cheesecake liebe.
Ich setzte mich auf und lachte leise. „Na gut, hast mich überzeugt."
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Ein paar Minuten später liefen wir die Straße entlang. Die Sonne schien uns in den Rücken. Schließlich erreichten wir das kleine Café mit den gemütlichen Sitzplätzen draußen. Der Duft von frisch gebackenen Kuchen lag in der Luft. Auch außerhalb des Cafés konnte man schon das Klirren der Teller und Tassen hören.Felix bestellte 2 Eisschokoladen und für uns beide jeweils ein Stück Cheesecake. Wir setzten uns an einen kleinen Tisch am Fenster.
„Schon sehr lange her, das wir sowas gemacht haben.", sagte Felix und nahm eine Gabel von seinem Cheesecake.
Ich nickte und trank einen Schluck von meiner Eisschokolade.
„Stimmt, manchmal vergessen wir die schönen Sachen im Leben.", Felix nickte zustimmend.
Immer noch saßen wir an dem Tisch und sprachen über die Zukunft. Es war einfach nur herrlich.
Die Tür des Cafés klingelte als jemand hereinkam und ich erkannte sofort Chan, meinen besten Freund. Neben ihm stand jemand den ich noch nie zuvor gesehen hatte – ein junger Mann mit selbstbewussten Auftreten und einer entspannten, aber jedoch beeindruckenden Ausstrahlung.
Ich war überrascht wie gut er aussah. Seine schwarzen Haare fielen ihm leicht ins Gesicht und seine Augen blitzen neugierig durch den Raum, während er sich gespannt umsah. Für einen Moment vergaß ich sogar meinen Cheesecake und starrte ihn wortwörtlich an.
Chan winkte mir zu als er mich sah und zog den gut aussehenden Unbekannten zu unserem Tisch. „Hey, Ji. Hätte nicht gedacht euch hier zutreffen. Ich bin hier mit nem Freund. Können wir uns zu euch setzen?" Chan grinste und klopfte dem Unbekannten leicht auf die Schulter. „Das ist Lee Minho, ein Freund von mir. Minho, das sind Felix und Jisung."
Minho musterte mich und zwang sich ein Lächeln auf. „Hallo ihr beide schön euch kennenzulernen."
Seine Stimme war ruhig und angenehm, und ich musste mich regelrecht zwingen ihn nicht weiter anzustarren. Meine Gedanken rasten – was war das denn gerade? Warum bin ich so nervös?
„Äh, hi.", stotterte ich, bevor ich mich selbst wieder ein bisschen beruhigte und versuchte normal zu wirken. „Freut mich auch... sehr."
Chan sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen an und schmunzelte, als er hätte er meine kleine Reaktion bemerkt. „ Du bist irgendwie... still, Ji. Alles okay?"
Sofort lag Minhos Blick wieder auf mir und ich hätte Chan köpfen können.
„Ja, klar.", murmelte ich und schüttelte schnell den Kopf. „Alles bestens."Ich versuchte meinen Blick von Minho abzuwenden. Jedoch ging mein Blickt immer wie selbstverständlich zu ihm. Und ich bemerkte wie er mich musterte, so als könnte er mein Verhalten nicht ganz ein ordnen.
„Schönes Café hier," sagte Minho schließlich und brach damit das unangenehme Schweigen. Er sah sich um. „Kommt ihr öfter hierher?"
„Eigentlich schon.", antwortete ich und versuchte nicht zu stottern oder übermäßig verlegen zu wirken. „Das ist sozusagen unser Lieblingsort."
Minho lächelte und ich merkte wie meine Nervosität langsam sinkte.
Trotzdem fragte ich mich wie viel Chan von meiner Reaktion mitbekommen hatte- und ob er uns absichtlich bekannt gemacht hat um meine Reaktion herauszufinden.
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Wir saßen noch eine Weile im Café, unterhielten uns über alles mögliche, und ich konnte nicht anders, als immer wieder einen verstohlenen Blick zu Minho zu werfen.Er war charmant und hatte eine sehr beruhigende Art die mich sehr ruhig werden ließ. Ebenso war da noch die selbstsichere und beeindruckende Art.
Chan erzählte wie immer eine Geschichte nach der anderen und Felix hörte ihm gespannt zu. Minho hingegen lachte an den richtigen Stellen, was ihn nur noch sympathischer wirken lies.
Schließlich sah Chan auf die Uhr. „Es wird spät. Sollen wir langsam aufbrechen?"
„Gute Idee.", sagte Minho und streckte sich. „Es war echt nett, euch kennenzulernen.
Auf dem Weg nach draußen ging ich ein paar Schritte hinter den drei und kämpfte innerlich mit mir selbst. Ich wollte Minho's Nummer haben, aber der Mut, ihn direkt zu Fragen verlies mich völlig. Als wir schließlich an einer Straßen Ecke standen und uns verabschiedeten, sammelte ich mich und wandte mich vorsichtig an Chan.
„Hey, äh.. Chan.", flüsterte ich ihm leise zu, als Minho gerade auf sein Handy schaute. „Könntest du vielleicht.. Minho nach seiner Nummer fragen? Für mich?" Ich spürte wie mein Gesicht heiß wurde und hoffte, dass er nicht laut lachen würde.
Chan grinste breit und warf mir einen vielsagenden Blick zu. „Sicher, ich mach das für dich.", sagte er. Ich konnte sehen, wie er sich innerlich über mein zögerliches Verhalten amüsierte, aber er hielt sich mit seinen Kommentaren zurück – Zum Glück.
Nachdem wir uns verabschiedet hatten, gingen Felix und ich zurück Nachhause. Felix redete wie immer aufgeregt über die Storys von Chan. Jedoch war ich mit den Gedanken die ganze Zeit bei Minho. Würde Chan wirklich für mich nach seiner Nummer fragen? Und wenn ja, würde er mir sie überhaupt geben?
Ich versuchte, nicht zu viele Hoffnungen zu hegen, aber ein Teil von mir hoffte insgeheim ihn bald wieder zusehen.
Zuhause angekommen ließ ich mich aufs Bett fallen und griff nach meinem Handy um ein paar Nachrichten zu checken. Plötzlich bemerkte ich eine neue Nachricht von einer unbekannten Nummer.
Mit einem kurzen Moment der Nervosität öffnete ich die Nachricht.
„Du wolltest meine Nummer?"
Mein Herz machte einen kleinen Satz. Es war Minho. Ich starrte einen Moment auf die Nachricht und musste unwillkürlich lächeln. Er hatte wohl dich bemerkt, das ich zögerlich war – oder vielleicht hatte Chan ihm was gesagt.
Mit leicht zitternden Händen schrieb ich zurück:
„Ja... irgendwie schon. Hoffe, das ist okay?"
Ein paar Sekunden später kam seine Antwort:
„Natürlich ist das okay. Ich fand es schön dich kennenzulernen. Vielleicht sollten wir das bald wiederholen."
Ich konnte mein Grinsen nicht mehr verbergen.
„Ja, das würde ich sehr gerne"
An diesem Abend schlief ich mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen ein und freute mich schon auf das nächste Treffen.