Erwachen

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Dritte Perspektive

Oben? Unten? Rechts? Links? Vorne? Hinten? Wann? Wo? Wie? Was? Das sind Fragen, die man sich an einem unbekannten Ort stellen sollte. Nur gibt es an diesem seltsamen Ort auf fast keine dieser Fragen eine Antwort. Richtungen bringen einem hier nichts. Egal wie man sich dreht und wendet, das Einzige, was man sieht, ist ein endloses Nichts. Eine Frage nach einem konkreten Bereich ist genauso irrelevant, da hier nichts mit Masse existiert. Genauso ist das Konzept der Zeit hier eine fremde Sache. Diesem bizarren Ort kann man keinem konkreten Namen geben außer das Ende von Raum und Zeit oder kürzer gesagt das Void.

Das Void ist gnadenloser Ort. Jegliches Leben ist in seinen Grenzen nicht möglich, selbst die Wesen, von denen man glaubt, dass sie unsterblich und an der Spitze der Welt stehen, könnten nicht einmal ein paar wenige Minuten hier überstehen.

Doch trotz dieser gnadenlosen und unbarmherzigen Umgebung war etwas Lebendes mittendrin. Ein Wesen mit atemberaubender Schönheit, die selbst die Göttin der Schönheit eifersüchtig machen würde. Es hatte die Gestalt einer erwachsenen Frau, aber ohne die spezifischen Merkmale. Ihre Haut war makellos mit einem leichten Tan. Lange silber-blaue Haare breiteten sich hinter ihr aus. Sie war mit nichts anderem als einem Tuch bekleidet. Ihrer linken Hand war mit einem Ring geschmückt. Ein goldener Ring mit einem saphirfarbenen Juwel am Ringfinger. Die gesamte Zeit hat sie sich nicht aus ihrer umarmenden Position bewegt. Zwischen ihren Armen war ein Objekt. Von der Form ähnelte es einem Ei, allerdings mit einigen Abweichungen von einem normalen Ei. Die Höhe betrug fünfzig Zentimeter. Es hatte eine Oberfläche, die mit Schuppen übersäht war. Die primäre Farbe dieser war ein heller Blauton. Der Rand jeder Schuppe war in einem tiefen Schwarz getönt, mit lila Akzenten hier und dort.

Zum ersten Mal, seit die Person hier erschienen ist, hat sie sich etwas bewegt. Langsam öffnete sie ihre Augen. Kalte rubinrote Augen kamen zum Vorschein. Ein leichtes Lächeln machte sich auf ihren zarten Lippen breit. Sie flüsterte dem Ei in ihren Armen zu: „Es ist Zeit, dass Sie wieder aufwachen, Meister."

Mit einem leichten Stoß drückte sie das Ei von sich weg. Ein wiederhallendes, brechendes Geräusch war wahrzunehmen. Auf dem Ei konnte man eindeutig Risse entstehen sehen. In kürzester „Zeit" bedeckten die Risse das ganze Ei und die Schale brach auf, preisgebend was sich darin verbarg.

An Stelle des Eis war eine Figur, die wie ein Klon der anderen Person aussah. Nur gab es zwischen den beiden minimale Unterschiede. Statt einem Ring trug der Klon zwei Ringe an der linken Hand. Ein goldener Ring war am kleinen Finger und der Ringfinger war mit einem goldenen Ring, der einen fünffarbigen Juwel eingebettet hatte, bestückt. Kleidung war an der Person nicht zu finden.

Langsam öffnete dieser Klon seine goldenen, trägen Augen. Aus dessen Mund kroch noch halb verschlafen eine Frage: „Wo bin ich?"

Rimuru PoV

Ich hatte gerade noch einen intensiven Schwertwechsel mit Yuuki in der gestoppten Zeit. Der Wechsel unserer Klingenhiebe, -stöße und -streiche hatte so viel Kraft hinter jeder Aktion, dass nur ein Fehler auf den beiden Seiten das Ende des anderen bedeutet hätte. Er konnte in dieser gefrorenen Zeit mit Magie hantieren, was für mich nicht möglich war. Ciel hatte sich sofort darangesetzt, um diese Magie zu analysieren und sich anzueignen, was sie von dem Kampf ablenkte.

Als sie endlich mit ihrer Untersuchung fertig war, war ich erleichtert und einen Moment unaufmerksam. Genau diesen Moment hatte er ausgenutzt und traf mich mit irgendetwas, womit sich mein Bewusstsein verabschiedete.

Langsam öffnete ich meine Augen, als wäre ich gerade aus einem langen Schlaf aufgewacht und fragte genauso verschlafen: „Wo bin ich?"

Eine Antwort bekam ich nicht, dafür wurde ich überfallen. Jemand sprang mir entgegen und dessen Arme umschlangen mich. Erleichtertes Schluchzten kam zuerst von der Person, was sich zügig zu einem erleichterten Weinen entwickelte. Für einen Moment war ich sprachlos. Es dauerte etwas, bis ich realisierte, wer die Person war. Eigentlich ohne große Gefühlsregungen, jetzt weinend in meinen Armen. Ciel meine ewige Partnerin. Ihre ursprünglich kalte Mimik war nun gefüllt mit Emotionen. Das puppenähnliche Gesicht wurde mit einem Wasserfall aus Tränen geflutet.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Oct 27, 2024 ⏰

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