"Guten Mo-... Oh Gott Alessia, du siehst aus als hättest du die ganze Nacht gefeiert. Geht's dir gut?", weckt Bianca mich. Naja wecken ist relativ, wenn ich nicht einmal geschlafen habe. Mein Kopf ist dauerhaft am rattern. Ich denke weiterhin über seine Worte nach. Sie sind bedrohlich doch gleichzeitig verlockend.
Ich rege mich auf über meine Sehnsucht nach ihm. Mein Herzschlag, der sich erhöht, wenn ich seine Stimme in Erinnerung rufe. Wie er meinen Namen sagte. Alessia.
Ich schüttele meinen Kopf und beginne mich fertig zu machen. Salvatore kreist weiterhin in meinen Gedanken. Ich teste heute ein gewagtes Outfit.
"Wen willst du denn aufreißen.", fragt Bianca, während ihre Augenbrauen auf und ab hüpfen. Ich antworte nicht und gucke zu Boden. "Salvatore, hab ich recht?", ratet sie. Verdammt richtig, aber das lasse ich sie natürlich nicht wissen. Ich bleibe weiterhin still. Triumphierend lacht sie auf: "Ich wusste es! Du stehst auf ihn, nicht wahr?" Ich seufze: "Ich weiß es nicht.." Sie starrt mich an: "Du weißt es nicht?" Ich nicke. Ich war nie wirklich verliebt. Ich hatte auch noch nie mein erstes Mal. Ich kenne mich nicht aus.
"Ich will ihn sehen. In seiner Nähe sein. Und ich will seine Stimme hören. Ihn irgendwie beeindrucken und seine Aufmerksamkeit haben.", erkläre ich. Bianca hört gespannt zu. "Süße, ich kenne dich jetzt seit 6 Jahren. Du bist sowas von verknallt!" Sie schließt mich in ihre Arme und drückt mich fest.
"Oh Gott, da ist er!", flüstert Bianca. Mein Herzschlag beschleunigt sich, als ich ihm ins Gesicht sehe. Salvatore steht ein Stück entfernt, lehnt lässig an eine Wand, und doch scheint sein Blick genau auf mich gerichtet. Es ist dieser intensive Ausdruck, der mich beinahe fesselt, als könnte er jeden Gedanken lesen, den ich über ihn hege. Seine Lippen verziehen sich zu einem leichten, geheimnisvollen Lächeln, das mir eine Gänsehaut über den Rücken jagt.
"Na, worauf wartest du?" Bianca stupst mich leicht an und grinst schelmisch. "Geh zu ihm!"
Aber ich bleibe wie angewurzelt stehen, unfähig, auch nur einen Schritt zu machen. Meine Gedanken sind ein Durcheinander, und ich versuche verzweifelt, mir einen klaren Kopf zu bewahren. Doch alles, was ich sehe, ist Salvatore und dieses unausgesprochene Versprechen in seinen Augen.
Er hebt seine Hand und winkt mich zu sich. Seine Gelassenheit wirkt fast provokant, und ich spüre, wie mein Herz erneut schneller schlägt. Die Menschen um uns herum verschwimmen, und es fühlt sich an, als wären nur wir beide hier, in diesem Moment, gefangen in einem unsichtbaren Band, das mich immer weiter zu ihm zieht.
Langsam setze ich einen Fuß vor den anderen und gehe auf ihn zu. Die Luft zwischen uns ist geladen, und ich kann spüren, wie meine Nervosität in der Stille zwischen uns widerhallt.
„Alessia," sagt er leise, als ich vor ihm stehen bleibe. Seine Stimme ist ruhig, fast beruhigend, und doch spüre ich die unterschwellige Spannung in seinen Worten.
„Salvatore," antworte ich, meine Stimme kaum mehr als ein Flüstern. „Warum... warum bist du hier?"
Er sieht mich an, und für einen Moment schimmert etwas Weiches in seinen dunklen Augen. „Weil du an mich gedacht hast." Es ist keine Frage, sondern eine Feststellung, die mich verlegen macht. Ich schaue weg, spüre, wie mein Gesicht heiß wird. Er hat recht, und irgendwie scheint er das zu wissen.
„Du... du bist seltsam, weißt du das?", murmele ich schließlich und blicke ihn wieder an. „Du tauchst überall auf und redest in Rätseln. Warum machst du das?"
Er lacht leise, und das Lachen klingt warm und unerwartet sanft. „Vielleicht, weil ich hoffe, dass du irgendwann meine Sprache verstehen wirst."
„Und wenn ich das nicht will?", frage ich trotzig und hebe das Kinn ein wenig an. Aber er lässt sich nicht beirren, tritt stattdessen einen Schritt näher, bis ich seinen Duft wahrnehmen kann – eine Mischung aus Leder und etwas Unbekanntem, das mich fast betört.
„Das kannst du selbst entscheiden, Alessia. Aber eines ist sicher – wir sind längst Teil derselben Geschichte. Ob wir es wollen oder nicht."
Ich schlucke, unsicher, wie ich auf seine Worte reagieren soll. In meinem Kopf wirbeln unzählige Fragen, doch ich weiß, dass er mir keine klare Antwort geben wird. Er scheint immer nur Andeutungen zu machen, als ob er mich testen würde, als ob er wissen will, wie weit ich bereit bin, ihm zu folgen.
„Und was, wenn ich nicht Teil dieser Geschichte sein will?", sage ich herausfordernd.
Salvatore lächelt leicht und beugt sich vor, so dass unsere Gesichter nur noch wenige Zentimeter voneinander entfernt sind. „Dann wirst du es trotzdem sein. Manchmal ist es nicht die Wahl, die zählt, sondern das Schicksal."
Ich schnappe nach Luft und kann mich nicht von seinem Blick lösen. Er ist so nah, dass ich seinen Atem auf meiner Haut spüre, und für einen kurzen Moment überlege ich, was passieren würde, wenn ich ihn jetzt einfach küssen würde. Die Vorstellung macht mich nervös und gleichzeitig auf seltsame Weise unruhig.
Salvatore hebt eine Hand und berührt sanft meine Wange, seine Finger federleicht auf meiner Haut. „Aber wenn du es wirklich wissen willst... dann komm heute Abend zu mir. Ich werde dir zeigen, was ich meine."
Seine Worte dringen wie ein Versprechen in mich ein, und bevor ich auch nur reagieren kann, wendet er sich ab und verschwindet im Menschengewirr, als hätte er sich einfach in Luft aufgelöst.
Verwirrt und aufgewühlt bleibe ich stehen, meine Gedanken kreisen um seine letzten Worte. Sollte ich wirklich hingehen? Bianca tritt an meine Seite und schaut mich neugierig an. „Und? Was hat er gesagt?", fragt sie und kann ihre Neugier kaum verbergen.
Ich seufze und versuche, meine Gedanken zu ordnen. „Er hat mich eingeladen... heute Abend zu ihm."
Ihre Augen leuchten auf. „Und? Wirst du hingehen?"
Ich zögere, doch die Antwort liegt bereits in meinem Herzen. „Ich weiß es nicht. Aber... ich glaube, ich muss es tun. Wenn ich je verstehen will, was das alles bedeutet."
Bianca grinst und drückt mir ermutigend die Schulter. „Süße, manchmal muss man einfach ins Unbekannte springen. Und ich denke, dieser Typ könnte es wert sein."
In mir entfacht sich ein Funken Entschlossenheit, und ich spüre, dass sie recht hat. Heute Abend werde ich zu Salvatore gehen. Und egal, was mich dort erwartet – ich werde endlich Antworten bekommen.
DU LIEST GERADE
sunk in the forbidden love
RomanceIch bin Alessia, 19 Jahre alt und bin seit zwei Wochen auf dem College, um genau zu sein auf der Columbia. Ich wohne in einem Wohnheim in New York City, zusammen mit meiner besten Freundin Bianca. Wir kennen uns seit der siebten Klasse und sind so z...