Zögernd stehe ich vor meinem Kleiderschrank. Bianca tritt mir bei. "Zieh was aufreizendes an.", schlägt sie vor. Ich schaue nach etwas freizügigem, was nicht nach 'ich will mit dir in die Kiste' schreit. "Nein... Nein... Nein... Hm, vielleicht... auf gar keinen Fall.", gebe ich als Kommentare von mir. "Okay, zeig mir mal das 'vielleicht' Outfit."
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"OMG! Alessia, zieh das an! Du wirst so heiß aussehen!", kreischt Bianca. Wenn sie nur wüsste, dass es nicht um Sex geht.Bianca hilft mir mit meinem make-up und meinen Haaren. Wir entscheiden uns dazu meine Haare zu einem schlichten Zopf zu machen. Mein Make-Up passend zu meinem Outfit. Passend zu jedem meiner Outfits. Dunkel.
"Du musst los! Komm ja nicht zu spät. Und vergiss nicht mir später alles zu erzählen.", wiederholt Bianca zum Hundertsten Mal. Ich lächle sie noch einmal nervös an, während ich die Tür hinaus gehe.
Ich zücke mein Handy aus meiner Handtasche und mache mir Musik an. Danach öffne ich Nachrichten. Ich tippe auf den Kontakt, welchen ich mittlerweile schon 'Salvatore' eingespeichert habe. Unsere letzten Nachrichten handeln von der Uhrzeit, welche wir auf 20 Uhr verhandelt haben.
"Ich bräuchte noch deine Adresse.", schreibe Ich hastig.
Rasch schickt er mir seinen Standort. Es ist nicht weit, also beschließe ich dorthin zu laufen.
Da ist es. Ein riesiges Haus. Luxuriös. Ich klingele an einer Klingel mit Kamera. Das Tor vor dem ich stehe öffnet sich. Ich laufe zu einer Tür die sich auch öffnet und Salvatore erscheint.
"Gut siehst du aus.", grinst er. "'Hallo Alessia.' Hallo Salvatore. 'Soll ich dir alles erklären?' Ja gerne, Salvatore. Dafür bin ich schließlich gekommen.", imitiere ich ein Gespräch. Er lacht. "Aber danke. Du auch." Ich ignoriere gekonnt mein pochendes Herz. Er bittet mich rein und er schließt die Tür. Ich spüre seine dunklen Augen auf mir ruhen, als wir die Treppe hinauf laufen.
"Wow, das ist echt wunderschön.", sage ich erstaunt, als ich durch die lange Fensterfassade runter auf die Stadt blicke. "Wohnst du hier allein?", drehe ich mich um, um ihn anzublicken. Er schüttelt den Kopf und lacht leicht: "Leider nein. Ich lebe hier mit meinen Eltern und meinem älteren Bruder. Er ist 23." Ich nicke und mein Blick bleibt einige Zeit an einem kleinen Strauß dunkelroter Rosen kleben.
"Achso, ja. Die hab ich für dich gekauft." Ich erröte und stammele vor mich hin: "W-woher weißt du-..", Ich greife nach dem Strauß. "Ich hab dich mit Bianca reden hören. Es sind deine Lieblingsblumen.", erklärt er mir mit seinem immer noch bestehenden Lächeln. Ich stottere ein: "D-danke.." Das Gefühl, dass mein Herz gleich aus meiner Brust springt, wird immer stärker. Er deutet mit seiner Hand auf die Couch und ich setze mich, er gleich neben mich.
Salvatore lehnt sich entspannt zurück, doch seine Augen verlieren mich keine Sekunde aus dem Blick. Er hat eine Art, so ruhig und sicher dazusitzen, dass ich mich einerseits beruhigt und andererseits vollkommen aus dem Gleichgewicht gebracht fühle. In seinen Augen liegt etwas, das mich zugleich fasziniert und nervös macht – eine unergründliche Tiefe, in der Geheimnisse verborgen scheinen, die er nur andeutet.
„Also, Alessia," beginnt er und verschränkt die Arme vor der Brust. „Du willst also Antworten. Richtig?"
Ich nicke, unsicher, ob meine Stimme stark genug ist, um zu sprechen. Doch seine Nähe zwingt mich fast, meine Gedanken zusammenzuhalten. „Ja," sage ich leise. „Und ich will wissen, warum du mich immer so geheimnisvoll ansiehst, Salvatore. Was ist das alles?"
Sein Lächeln wird schmaler, ernster. „Weil es Dinge gibt, Alessia, die ich dir nicht sofort sagen kann. Aber es gibt etwas, was du verstehen musst." Seine Hand ruht auf der Rückenlehne der Couch, und ich spüre die Wärme seines Körpers neben mir, ein wenig zu nah und doch genau richtig.
„Was... was ist es, das ich verstehen muss?", frage ich, obwohl mein Herz bereits rast. Ich klammere mich an die Rosen in meinen Händen, als könnten sie mir die Ruhe geben, die ich gerade so dringend brauche.
Er beugt sich leicht zu mir vor, und für einen Moment habe ich das Gefühl, dass die Zeit stillsteht. „Du hast dich in eine Welt begeben, die voller Gefahren ist, Alessia. Deine Nähe zu mir... es ist nicht ohne Risiko. Die Rivalität zwischen unseren Familien ist nur ein Teil davon. Es geht um Macht, um Loyalitäten, um Dinge, die viel größer sind als du oder ich."
Seine Worte lassen mich erschauern, und ich kann spüren, wie sich ein Knoten in meinem Magen bildet. Die Realität trifft mich wie ein Schlag – das ist kein harmloses Spiel, das wir spielen. Salvatore scheint in einer Welt voller Dunkelheit gefangen zu sein, und ich bin nun ebenfalls Teil davon.
„Warum erzählst du mir das?", frage ich flüsternd und blicke in seine dunklen Augen, die nun etwas Verletzliches zeigen, etwas, das mich noch mehr verwirrt.
Er atmet tief ein, als ob er sich innerlich abwägen müsste, wie viel er preisgeben kann. „Weil ich dir vertrauen will, Alessia. Du hast ein Recht darauf, zu wissen, worauf du dich einlässt. Aber du musst mir versprechen, dass du vorsichtig bist. Ich will nicht, dass dir etwas geschieht."
Ich schlucke schwer und spüre, wie mein Herz für einen kurzen Moment aussetzt. In seinem Blick liegt eine Besorgnis, die mich zugleich beruhigt und verwirrt. „Warum willst du mich beschützen, Salvatore?", frage ich schließlich und halte seinen Blick fest.
Für einen kurzen Moment sieht er so aus, als wolle er etwas sagen, doch dann zögert er. Stattdessen legt er seine Hand sanft auf meine und erwidert leise: „Weil du mehr für mich bedeutest, als ich je zugeben wollte. Vielleicht komme ich rüber wie der größte Creep, doch ich beobachte dich schon länger als du dir vorstellen kannst."
Meine Gedanken schwirren, und bevor ich es realisiere, habe ich meine Finger leicht in seiner Hand vergraben. Seine Nähe lässt mein Herz schneller schlagen, und ich spüre, wie sich zwischen uns eine Spannung aufbaut, die ich kaum ertragen kann.
„Salvatore...", beginne ich, doch bevor ich weitersprechen kann, beugt er sich noch näher zu mir und unsere Gesichter sind nur einen Atemzug voneinander entfernt.
„Alessia, du bist für mich keine Gefahr, sondern ein Versprechen. Ein Versprechen auf etwas Echtes, in einer Welt, die voller Täuschungen ist." Seine Stimme ist kaum mehr als ein Flüstern, und ich spüre seinen Atem auf meiner Haut.
Und dann schließt er die letzten Zentimeter zwischen uns, und seine Lippen treffen meine. Zuerst sanft, fast vorsichtig, doch dann werden sie fester, und ich verliere mich in dem Gefühl, das mich überwältigt. Ich weiß, dass ich vorsichtig sein sollte, dass ich mich zurückhalten sollte – doch ich kann nicht anders. In diesem Moment existiert nur noch er und ich, gefangen in einem Kuss, der so viel mehr sagt als Worte es je könnten.
Als wir uns schließlich voneinander lösen, bleibt eine stille, tiefe Verbindung zwischen uns. Seine Hand ruht immer noch auf meiner, und ich kann spüren, wie mein Herzschlag immer noch unregelmäßig schlägt.
„Das ist nur der Anfang, Alessia," sagt er schließlich leise. „Aber es gibt keinen Weg zurück mehr."
Ich blicke ihm in die Augen und weiß, dass er recht hat.
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sunk in the forbidden love
RomanceIch bin Alessia, 19 Jahre alt und bin seit zwei Wochen auf dem College, um genau zu sein auf der Columbia. Ich wohne in einem Wohnheim in New York City, zusammen mit meiner besten Freundin Bianca. Wir kennen uns seit der siebten Klasse und sind so z...