Sieger und Besiegte

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Lando
Jeddah
Nach dem Rennen

Der Saudi-Arabien-Grand-Prix ist vorbei, und ich bin auf dem Weg zur Siegerfeier von Max.

Mein eigenes Rennen... na ja, es lief okay. Bahrain war schon in Ordnung, und heute wieder Punkte.. eigentlich sollte ich zufrieden sein, oder? Trotzdem fühlt es sich nicht so an.

Es ist dieses nagende Gefühl, dass es einfach noch nicht das ist, was ich will. Punkte sind gut, klar, aber das Podium... und mein erster Sieg.. das ist es, wonach ich wirklich strebe.

Ich bin nah dran, ich spüre es.

Die Motivation ist da, aber gleichzeitig... eben auch ein bisschen Frust.

Ich weiß, dass ich nicht undankbar sein sollte. Letztes Jahr... der Start.. da gab es Rennen, wo selbst Punkte nicht mal in Sichtweite waren. Also sollte ich glücklich sein, und irgendwo bin ich das ja auch.

Aber das heißt eben nicht, dass ich mich mit ein paar Punkten zufriedengeben will.

Während ich auf die Party zusteuere, merke ich, dass ich schon wieder zu sehr in meinen Gedanken feststecke.

Ich grinse ein wenig.. ich bin hier, um Max zu feiern. Das ist das, worauf ich mich konzentrieren will.

Klar, ich würde selbst gern auf dem obersten Treppchen stehen, aber... ich bin nicht Lando Norris, wenn ich so schnell aufgebe. Mein Ziel ist immer noch klar vor mir.

Und für heute Abend... na ja, ich bin froh für Max. Er hat's verdient. Wir kennen uns so lange, und jetzt, nach allem, was passiert ist, sind wir uns noch näher gekommen. Ich schätze, Max ist der Mensch, der mir am nächsten steht.

Zumindest, wenn man Max Fewtrell mal kurz ausklammert.

Ich muss lachen.. „meine zwei Maxes". Manchmal ist das echt verwirrend, immer wieder „Max" zu rufen und dann zu sehen, wer sich zuerst umdreht, wenn beide in einem Raum sind.

Und die beiden Maxes in meinem Leben... ja, die sind schon etwas Besonderes.

Allein dieser Gedanke lässt mich unwillkürlich lächeln. Das sind die Menschen, die mich hochziehen, und ich merke, wie das schon reicht, um meine Laune zu heben.

Mit neuem Schwung trete ich in den Partyraum und meine Augen suchen nach Max. Heute ist sein Abend, und irgendwie bin ich wirklich stolz auf ihn auch wenn mein Ziel ganz klar bleibt: Eines Tages bin ich derjenige, der hier gefeiert wird.

Ich betrete den Partyraum, den Max hier im Hotel gebucht hat, und sofort schwappt mir der Lärm und die Energie der Feier entgegen.

Der Raum ist voll anscheinend hat es sich herumgesprochen, dass Max' Partys legendär sind. Es ist irgendwie typisch: Auf der Strecke halten sich die meisten lieber aus seinem Weg heraus, aber privat? Da ist er derjenige, den jeder um sich haben will.

Und ich verstehe das. Max ist einfach... jemand, den man gerne kennt. Der Typ, der seine Freunde zusammenhält und immer den Moment lebt.

Kaum hat er mich erblickt, kommt er strahlend auf mich zu und zieht mich in eine feste Umarmung. Die Energie, die er ausstrahlt, steckt mich sofort an, und ich merke, wie die letzten Reste meiner Unzufriedenheit mit dem Rennen verfliegen. „Hey, freut mich, dass du da bist!" ruft er mir über den Lärm zu.

Ich lache und klopfe ihm auf den Rücken. „Glaubst du ernsthaft, ich würde eine deiner legendären Partys verpassen?"

Er grinst, sein Blick verschmitzt, und fragt mit einem spielerischen Funkeln in den Augen: „Also, bist du hier wegen der guten Drinks... oder wegen mir?"

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