Die Suche nach der Wahrheit (2)

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Mia und Ethan hasteten durch den dichten Wald, ihre Herzen pochten im gleichen Rhythmus der Aufregung und Angst. Der Mann, der sie entdeckt hatte, schien ihnen immer noch auf den Fersen zu sein. In Mias Kopf wirbelten Gedanken und Fragen: Wer war dieser Mann? Was wollte er von ihnen? Und was war die Verbindung zu ihrer Großmutter und Anika?

„Wir müssen einen anderen Weg zurück ins Haus finden", flüsterte Ethan, während sie sich durch die Büsche schlängelten. „Es ist zu gefährlich, direkt zurückzugehen."

Mia nickte, ihre Augen scannten die Umgebung. „Vielleicht gibt es einen Abzweig. Ich erinnere mich, dass ich auf dem Weg zum Steinbruch einen schmalen Pfad gesehen habe. Er könnte uns helfen, unbemerkt zu bleiben."

Ethan sah sie an, als ob er überlegte, ob das eine gute Idee war. „Lass uns schnell sein", sagte er schließlich und folgte ihr in Richtung des schmalen Pfades.

Der Weg war beschwerlich, von Wurzeln und dichten Sträuchern gesäumt, die sich um ihre Beine wickelten. Mia konzentrierte sich darauf, den Weg vor sich zu sehen, während ihre Gedanken zu den Enthüllungen aus der Bibliothek zurückkehrten. Das Medaillon, das Ethan gefunden hatte, schien ein Schlüssel zu sein, um die Geheimnisse ihrer Familie zu entschlüsseln. Doch jetzt war das unmittelbare Überleben wichtiger als alles andere.

Nach einigen Minuten schafften sie es, den Wald hinter sich zu lassen und in die vertrauten Straßen von Ravenswood zu gelangen. Sie rannten, bis sie schließlich vor dem alten Familienhaus standen. Atemlos schlossen sie die Tür hinter sich und stützten sich gegen die Wand, während sie versuchten, ihre Gedanken zu sammeln.

„Wir sind sicher, zumindest vorerst", sagte Ethan und sah Mia an, der Ausdruck auf seinem Gesicht war besorgt. „Wir müssen herausfinden, wer dieser Mann ist und was er mit deiner Großmutter zu tun hat."

Mia fühlte sich erleichtert, aber die Anspannung war noch nicht vorbei. „Ich habe das Gefühl, dass wir auf etwas Großes gestoßen sind. Aber ich verstehe nicht, warum jemand versuchen würde, uns abzuhalten, die Wahrheit zu finden."

„Vielleicht gibt es mehr, als wir wissen. Vielleicht ist jemand immer noch besorgt darüber, dass die Geheimnisse ans Licht kommen", antwortete Ethan. „Wir sollten das Medaillon untersuchen und sehen, ob es weitere Hinweise gibt."

Mia nickte und holte das Medaillon hervor. Es war klein und schimmerte in der schwachen Lichtstrahlung des Zimmers. Als sie es näher betrachtete, fiel ihr auf, dass es eine kleine, feine Gravur auf der Rückseite hatte. Mit zitternden Händen wischte sie den Staub ab und las: „Für immer verbunden."

„Was bedeutet das?", fragte sie und sah Ethan an.

„Es könnte die Beziehung zwischen Anika und meinem Großvater darstellen. Vielleicht war es ein Versprechen oder ein Zeichen ihrer Liebe", erklärte Ethan. „Das könnte der Schlüssel sein, um mehr über das Verschwinden herauszufinden."

„Wir sollten die anderen Sachen in dem Arbeitszimmer durchsuchen. Vielleicht gibt es dort etwas, das uns helfen kann", schlug Mia vor.

Sie begaben sich zurück in das Arbeitszimmer, und das schwache Licht der Lampe beleuchtete die alten Möbel und Bücher. Mia fühlte sich, als würde die Zeit zurückgedreht, und sie war bereit, in die Schatten ihrer Familiengeschichte einzutauchen.

Sie durchsuchten die Schubladen des Schreibtischs und fanden einige alte Briefe, die in vergilbtem Papier eingeschlagen waren. Während Ethan einige Dokumente auf dem Tisch ausbreitete, hielt Mia einen besonders alten Brief in der Hand. Er war an ihre Großmutter adressiert, doch der Absender war unleserlich.

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⏰ Last updated: Oct 29 ⏰

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Schatten der VergangheitWhere stories live. Discover now