Prolog

26 3 5
                                    


„Ich kann es nicht fassen" schrie ich fast vor Wut in meiner Wohnung rum. Wie kann man so blöd sein? Wie oft habe ich ihm gesagt das er damit aufhören soll?! Schnell suchte ich alle Utensilien, die ich in meiner Wohnung rumliegen hab und stopfe sie in meiner schwarzen Tasche rein. Sauer auf mich selbst und auf ihn, renne ich das Treppenhaus runter und vergesse dabei fast meine Wohnungstür zuschließen. Aus dem Haus raus, streichelt mich die kühle Nachtluft und umhüllt mich mit ihrer rauen Kälte. „Scheiße" zische ich mir selber zu, als ich bemerke das ich vor Stress und Zeitdruck vergessen habe, mir eine Jacke rüberzuziehen. Schnell renne ich zu meine Audi A3 und lasse den Motor aufheulen. Sobald ich da bin und ihn sehe, wird er gewaltig eine Standpauke von mir gehalten bekommen! Sowas kann ich nicht weiter zulassen.

Im Hand um drehen, stehe ich vor dem Eingang des: Underground Boxing fight Clubs und kann nichts mehr tun als zu starren. Wow. Ich hätte alles erwartet, aber nicht das es so voll sein wird. Wie soll ich ihn da nur finden? Die Parkplätze sind komplett voll und mit großen und teueren Autos geschmückt. Welcher Mensch guckt sich so einen Scheiß an? Gott sei dank hab ich einen Parkplatz schnell gefunden, sonst hätte ich die Fassung verloren. Langsam näher ich mich dem überfüllten Eingang zu und erkenne zwei Bodyguard, jeweils auf den Seiten der Türen. Die Schlange voller Menschen, die sich vor der Eingangstür befinden ist Riesiger als in einem Club. Wie soll ich da denn nur durch? Ob die mich überhaupt reinlassen werden? Braucht man Tickets für sowas?

Als mich jedoch wieder die Erkenntnis trifft, das mein Bruder da irgendwo drin ist und sich wahrscheinlich schwer verletzt hat, lass ich meine Introvertierte Seite im Hintergrund und marschiere auf die zwei Muskelprotzen zu. Die Schlange hinter mir ist egal und drängele mich einfach vor.

Als ich vor ihnen zum stehen komme, kommt mir der Geruch von schweiß und Alkohol entgegen. Es ist ja schlimmer als im Club oder einer Bar. Nach endlichen Sekunden nehmen sie mich endlich wahr und schauen sich verwirrt an. „Was glotzt ihr so?" würde ich am liebsten sagen, aber dazu würde ich niemals fähig sein.
Niemals könnte ich so offen mit einer Fremden Person sprechen. „Was suchst du hier, kleines? Die Schlange fängt hinten an" spricht endlich der rechte aggressive, vor mir. Sein Gesicht strahlt eine pure Wut und Kontrolle aus, als würde er jeden Moment auf mich draufgehen wollen. Als ich ihn genauer unter die Lupe nehmen, trifft mich die Erkenntnis das er eine Glatze hat. Sie sieht neue rasiert aus und ist am strahlen.
Ein leichtes Schmunzeln entwich mir, da er dafür einen Riesen Bart hat. „Ich muss da rein" piepse ich mit meiner Stimme. Eigentlich hört sich meine Stimme garnicht piepsig an, doch wenn man diese neben den Stimmen der beiden Männer betrachtet, kann man nur dies feststellen.

„Ich glaube nicht das der Ort was für dich ich, kleine" spricht der andere Muskelpaket zu mir. Können die mal aufhören mich 'Kleine' zu nennen? Ich bin gar nicht Klein. 1.65 Meter zu sein ist durchschnittlich. Eigentlich würde ich jetzt mit den beiden darüber diskutieren, aber ich glaub das die Gesundheit meines dummen Bruders im Moment wichtiger ist. „Ich muss da-", weiter komme ich nicht da mich ein Typ, vielleicht Mitte 20, auf mich gestürmt kommt.

„Ilayda, richtig?" sagte er völlig aus der Puste und stützt sich mit seinen beiden Händen auf seinen Oberschenkeln ab. Schweißperlen rollen seinem Gesicht und seinen Armen hinunter. Ist der Typ ein Marathon gelaufen oder was? „Ja... und du bist?" kommt zögerlich von mir. Ich hab diesen Jungen, braunhaarigen, ca. 1.80m großen Typ noch nie in meinem Leben gesehen, woher weiß er dann wie ich heiße?

„Vorstellen können wir uns später, deinen Bruder gehts garnicht gut"

Oh. Ein Freund von Aiden. Ergibt auch Sinn.

Mit einer schnellen Handbewegung, befiehlt er mir, mit sich zu kommen. Und das tat ich. Dicht lief ich hinter im, um ihn nicht zu verlieren. Wir gingen durch einen Art ,Hintereingang' rein und kamen im Stickigen und vollem Box Club raus. Abrupt blieb ich stehen, da es nicht mal Platz um zulaufen gab, jeder hing an jedem, alle verschwitzt und betrunken. Wo habe ich mich nur eingelassen? Der Freund von Aiden, nahm mich an meinem Handgelenk und zog mich mit sich. Wir drängelten uns nach ganz vorne, wo sich die Box Arena befand. Dort standen auch einige von den Muskelprotzen wie an der Eingangstür. Der Fremde, welcher mich mit sich zog, lief zu einem der Menschen und fing an mit ihnen zu reden. Da es zu laut war, weil im Moment ein Box Kampf stattfindet und jeder nur am rum brüllen war, konnte ich nichts verstehen was sie sagten.

Ich schaute zu dem zwei kämpfenden vor mir und betrachtete das Geschehen. Ouh, der Arme. Sie kämpften wie Tiere miteinander. Grad als der Braunhaarige Fremde mich erneut mit sich ziehen wollte, blickte einer der Boxer zu mir.

Wow. Diese strahlenden Augen, die genau zu mir schauten. Sein Gesicht sah hungrig aus, hungrig nach dem Sieg. Schweiß klebte überall an seinem Körper. Er schaute mich an und ich ihn. Noch nie in meinen 25 Jahren hatte ich so einen Intensiven Augenkontakt. Alles um uns herum verschwamm. Die lauten Gespräche wurden nur noch zu einem verblassten Ton. Die Zeit, stehen geblieben. Dieser Moment nur für uns. Meine Augen sahen nur ihn, der gerade heftig in seinem Gegner einschlug, aber ihm nicht mal ein Blick würdigte.

Mit einem Ruck wurde ich von dem Freund meines Bruders, in die Realität gezogen. Die Gespräche und das Gebrülle der Mitmenschen wurden wieder Ohren betäubend. Der Augenkontakt, war vorbei und die Zeit fing wieder an zu laufen.

Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Nov 02 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

SABR.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt