𝟎𝟏

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      𝙎𝙚𝙫𝙙𝙖 𝘼ğ𝙖𝙮𝙚𝙫
Rückblick
Es ist Sommer, endlich wieder Sommer. Ich liebe den Sommer, da habe ich Alban kennengelernt. Er und Arian sind damals frisch in unsere Siedlung eingezogen. Seit diesem Tag sind wir unzertrennlich. Alban ist meine zweite Hälfte geworden, ich kann mir keinen Tag ohne ihn vorstellen.

„Sevda, jetzt beeil dich, wir verpassen gleich den Bus!", schreit Alban rennend, wie jedes Mal. Wir müssen uns beeilen, um den Bus zu bekommen. Ich bekomme langsam Seitenstiche. Verdammt, warum jetzt? Alban wird mich gleich nerven, von wegen, ich sei unsportlich. Er spielt verdammt nochmal Fußball, na klar, ist er schnell.

„Uff, ich kann nicht mehr", sage ich. „Alban, können wir nicht den nächsten Bus nehmen? Ich kann nicht mehr!"

„Sevda, jetzt beweg dich, ich will nach Hause", motzt mich Alban von der Seite an. Oh Mann, ich fühle mich so schlapp, schon den ganzen Tag. Was wohl mit mir los ist? Normalerweise passiert das bei mir immer, wenn etwas Schlechtes geschieht. Aber nein, immer positiv denken! Ich darf nicht so pessimistisch sein. Hätte ich nur auf mein Bauchgefühl gehört...

Bevor ich weiter in meinem Meer voller Gedanken ertrinken kann, erlöst mich eine Berührung an meinem Arm. Alban ist den ganzen Weg zurückgerannt, um meine Hand zu nehmen und mich aus meinen Gedanken zu befreien.

„Sevda, was ist los mit dir? Wieso bist du heute so in Gedanken versunken?", fragt Alban so besorgt.

Ich würde es ihm so gerne sagen, aber ich weiß es selbst nicht. Was ist nur los mit mir? Alban merkt, dass er keine Antwort bekommt, weshalb wir Händchen haltend zur Bushaltestelle laufen. Der Bus ist abgefahren, wir haben es nicht geschafft, ihn zu kriegen. Uff, jetzt ist Alban bestimmt genervt von mir. Er hasst es, spät nach der Schule zu Hause anzukommen. Hätte ich gewusst was passieren wird wäre ich noch länger mit ihm geblieben...

„Alban...", murmel ich ganz leise. „Es tut mir leid", sage ich etwas angeschlagen.

Alban guckt mich an, als hätte ich ihn beleidigt. „Warte mal, Sevda, die sich bei niemandem entschuldigt, entschuldigt sich bei mir, weil sie nicht schnell gerannt ist? Das muss ich in meinen Kalender eintragen!", ruft er euphorisch.

„Man, Alban, hör auf! Ich bereue es jetzt schon", erwidere ich spielerisch genervt und haue gegen seine Schulter.

Die Zeit vergeht wie im Flug, und kaum öffne ich die Augen, sitzen wir im Bus. Es ist wie eine Routine. Alban holt unsere Kopfhörer raus, und wir hören Musik.

„Sevda, wie hieß das Lied, das wir letztens gehört haben, das von deinem Lieblingssänger? Dieser eine da mit der Glatze", fragt Alban interessiert.

Ich guck ihn fragend an. „Meinst du Toygar Işıklı?", frage ich verwirrt. Hä? Alban hasst doch so ruhige Musik!

„Ja, genau", antwortet Alban. „Das Lied heißt ‚Gülümse'."antworte ich ihm ‚aber dennoch verwirrt. „Mh, okay", erwidert Alban mit einem Grinsen.

Nach ein paar Sekunden ertönen die ersten Melodien des Liedes. Ich gucke voller Freude zu Alban.

„Ich dachte, du magst so eine Art von Musik nicht, Alban", sage ich fröhlich.

„Mh, ich mag es eigentlich auch nicht, aber das Lied erinnert mich an dich", antwortet Alban.

Verwundert schaue ich ihn an. „Wieso?"

„Weil mich das Lied glücklich macht und weil deine Augen so schön sind wie diese Melodie", antwortet Alban lächelnd.

Man, sein Lächeln färbt ab! Ich kann nicht aufhören zu lächeln.

„Alban, hör auf! Ich hab normale braune Augen", erwidere ich beschämt, während Alban wie ein Trottel grinst.

Ich werde vor Scham rot.

„Sevda, deine Augen funkeln wie die Sterne. Wenn du lächelst, hört die Welt auf, sich zu drehen. Deine Augen strahlen wie ein Nachthimmel", erzählt Alban gelassen, während er gar nicht weiß, wie wild mein Herz pocht.

Alban hat meine Augen so beschrieben, als wären sie ein Kunstwerk – als wären sie sein Kunstwerk.

„Ich schaue ihm in die Augen. Alban, weißt du, an was du mich erinnerst?", frage ich ihn mit einem Lächeln, das nur für ihn bestimmt ist.

„Nö, an was denn?", fragt er und schaut mich spielerisch, aber auch interessiert an.

„An das Paradies, weil du voller Frieden bist", lächle ich.

Nur die richtigen Augen werden dich wie ein Kunstwerk fühlen lassen."

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 𝐖𝐞𝐧𝐧 𝐝𝐢𝐞 𝐒𝐞𝐞𝐥𝐞𝐧 𝐯𝐞𝐫𝐛𝐮𝐧𝐝𝐞𝐧 𝐬𝐢𝐧𝐝Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt