Babe

1.1K 19 0
                                    

Gedanken von der person werde ich kusiv (?) schreiben!

"Carina steh endlich auf." Mein bester Freund rüttelte sanft an meiner Schulter. Verschlafen schaute ich ihn an. "Es ist halb acht, wir müssen los!" Nur mühsam konnte ich mich aus meinem Bett erheben. "Taylor!" kreischte ich. Oh shit, warum machte er das nur immer? Er stand mal wieder nur in Boxershorts vor mir und schaute mich fragend an. "Wie oft soll ich dir noch sagen, dass du nicht halb nackt in meinem Zimmer rum laufen sollst?!" Der Arsch bepisste sich auch noch vor lachen. "Seit wann bist du den so verklemmt? Ist ja nicht so, als hättest du noch nie nen nackten Mann gesehen." Halbnackten Mann. Doch diese Gedanken behielt ich für mich. Also antwortete ich ihm einfach nicht und ging ins Bad, um mich fertig zu machen. Natürlich hatte er Recht, ich kannte ihn schon mein ganzes Leben und hatte ihn schon oft, auch völlig unbekleidet, gesehen. Außerdem hatte ich mit meinen 18 Jahren schon einige Erfahrung gesammelt, was Männer anging. Taylor meinte oft, ich sei einfach zu naiv und würde mich zu schnell auf Typen einlassen. Vielleicht hatte er damit auch Recht, aber ich wünsche mir nunmal eine Beziehung, mit der einen wahren Liebe, auch wenn das für mich eigentlich viel zu kitchig ist. Allerdings ist es nicht einfach jemanden zu finden der es ernst meinte, wenn man wie ich einen gewissen Ruf hat. Ich putzte mir die Zähne, wusch mein Gesicht, und steckte meine langen dunkelblonden Haare zu einem Dutt. Der Spiegel zeigte ein hübsches Gesicht mit krassen grünen Katzenaugen. Ich bin nicht arrogant, ich bin mir bloß meines Aussehens bewusst. Danach machte ich noch meine tägliche Schminkroutine und zog mir ein bauchfreies Top mit blümchenmuster und meiner lieblings Hotpants an. Unten in der Küche saß Taylors Mutter Lea am Tisch. Sie war noch ziemlich Jung, erst 37. Ähnlich wie meine Mutter hatte sie Taylor ziemlich früh bekommen. Allerdings hat sie, im Gegensatz zu meiner Taylor nicht weggegeben, und würde es auch niemals in erwägung ziehen,dachte ich bitter.

Seit ich fünf war, lebte ich hier. Angefanen hat es damit, dass meine Mutter einen neuen Freund hatte. Dieser mochte mich aber nicht, und so kam es dazu das meine Mutter, die ich damals über alles geliebt hatte, einfach meine Koffer gepackt hatte. Ich erinnerte mich noch genau an ihre worte: "Du ziehst hier weg" hatte sie mir zugezischt. Dann wurde ich von ihr nach draußen gezerrt, ins Auto geschmissen und hat mich dann enfach vor Leas Haus rausgeschmissen. An ihre letzten Worte konnte ich mich noch genau erinnern: "Da, du musst an der Tür klingeln, sie warten schon auf dich." Bevor sie wegfuhr schaute ich ihr ein letztes mal in die Augen, doch darin war nicht die erwartete Liebe zu sehen, sondern nichts. Dann war sie weg. Ich stand da, im Regen, wie bestellt und nicht abgeholt, wobei es lustigerwiese ja auch so ähnlich war. Ich stand einfach nur da, mit meinem kleinen Koffer, nicht in der Lage zu begreifen, dass meine Mutter mich gerade verstoßen hatte. Jetzt ruft sie mich ab und zu mal an. Sie wohnt jetzt mit ihrem Freund von damals in LA in einer riesigen Villa. Gesehen habe ich sie zum Glück nicht mehr. Früher hatte ich mich oft gefragt, warum sie mir das angetan hatte, aber mittlerweile bin ich drüberweg und es ist mir egal. Für mich ist sie einfach nur eine herzlose, geldgeile Person, die stets darauf achtet, das es ihr gut geht, und das sie vor anderen gut da steht. Mit Lea war es ganz anders, denn sie wollte immer, dass es allen anderen gut geht, und dabei sich selbst vergisst. Ich bin glücklich bei ihr, denn sie ist die tollste Ersatzmutter, die man sich vorstellen kann. Und genau wegen diesem Unterschied verstand ich nicht, wie die beiden jemals befreundet sein konnten.

Before the Worst-anderes EndeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt