Eine neue Reise beginnt 2

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Kaum dass ich den Flughafen verlassen hatte, nahm ich mir ein Taxi in Richtung Stadt. Dort suche ich nach einer günstigen, aber auch zwielichtigen Unterkunft.
Keiner sollte Nachfragen, warum ich im Land bin und warum ich mehrere Tage vielleicht nicht in meiner Unterkunft auftauchen würde.

Der Taxifahrer, selbst ein zwielichtiger Mann, empfahl mir sofort eine Bleibe und brachte mich auch schnell dorthin. Es war eine Bretterbude, zumindest von außen und auch innen sah alles verfallen und dreckig aus. Der Mann am provisorischen Tresen war alt, dreckig und stank zum Himmel. Er kaute auf einem Zahnstocher herum und lümmelte auf einem alten Sofa, dass er hinter dem Tresen gestellt hatte.

"Na Fremder, was führt dich hierher?", Fragte er barsch, stand auf, schob sein Hemd zur Seite und ließ mich so auf eine "Heckler & Koch" blicken. Dann trat er langsam an den Tresen heran.

"Imre meinte, hier finde ich ne Bleibe, bei der es keinen Interessiert, welche Geschäfte mich nach Ungarn führen.", antwortete ich knapp, aber in fließendem Rumänisch und schob ebenfalls mein Hemd zu Seite, sodass einer meiner beiden Silverballer zu sehen war.

"Oh, Imres Freunde, sind auch meine Freunde. Das Zimmer kostet 900RON die Nacht.", dabei grinste er dreckig.

Ich schob auch meine zweite Hemdseite leicht nach oben und entblößte so meinen anderen Silverballer und meine Sig Sauer: "Ich zahle dir 500Ron die Nacht und keinen Cent mehr."

Der Mann hinter dem Tresen schluckte sichtbar, lachte dann aber auf: "Du gefällst mir Kleiner, hier der Schlüssel. Ach ja, nur Bares ist Wahres."

Ich nahm den Schlüssel entgegen und warf dem Alten 3.000€ in bar auf den Tresen:" Hier eine kleine Anzahlung. Der Rest kommt, wenn ich abreise."

Das Zimmer war klein und staubig, die Matratze auf dem Bett abgeranzt und fleckig. Glücklicherweise gab es ein kleines Bad mit Dusche und Wc im Zimmer. Beides so verdreckt, dass ich mich fragte, ob dieser Ort jemals einen Lappen gesehen hatte. Selbst zu der Zeit, in der ich geboren wurde, ging es hygienischer zu als hier. Dennoch war ich froh, mein Bad mit niemandem teilen zu müssen.

Ich hätte nicht vor lange hier zu bleiben, doch ich musste erst ein paar Dinge besorgen, bevor ich weiter aufbrechen konnte.

Nachdem ich meine Sachen abgeladen hatte, besorgte ich mir am Tresen von Jicu, so hieß der Besitzer der Bruchbude, Kontakte zu vertrauenswürdigen Schwarzhändlern. Dann machte ich mich auf den Weg.

Die dunklen Gassen von Brasov waren genauso heruntergekommen, wie mein Quartier. Überall lungerten Banden von Jugendlichen herum und ich fühlte mich mehr als nur fehl am Platz mit meinen Markensachen. Zwar kannte ich mich in den serbischen und britischen Gettos aus, doch dieser hier war um einiges düsterer. Vielleicht lag es daran, dass ich hier überall Vampirblut roch oder an den anderen magischen Wesen, die hier in Scharen herumliefen, doch selbst ich fühlte mich hier unwohl.

Nach einer guten Stunde Fußmarsch, da mich hier kein Taxi hinbringen wollte, erreichte ich erneut einen Bretterverschlag. Davor standen zwei riesige Muskelpakete mit Sturmgewehren.

"Na Freundchen, hast dich wohl verlaufen?", Meinte der Eine hämisch.

"Ich will zu Fiara.", antwortete ich knapp.

"Und was ist, wenn er dich nicht sehen will?", fragte der andere?

"Dann will ich trotzdem zu ihm!", sagte ich fest.

Bedrohlich Schritten die beiden auf mich zu, doch ich versuchte die Tatsache, dass sie Werwölfe zu sein schienen zu ignorieren und blieb ruhig stehen. Kurz bevor sie mich erreichten, verzog ich meinen Mund und offenbarte so meine langen, spitzen Eckzähne. Augenblicklich blieben Beide stehen und betrachteten mich argwöhnisch.

"Wer denkst du eigentlich, wer du bist?", fragten sie leicht zornig.

"William Nádasdy.", stellte ich mich kurz vor, verwundert darüber, wie leicht mir selbst nach all den Jahren mein wirklicher Name noch über die Lippen läuft und bemerkte, wie die Beiden bei der Erwähnung meines Namens leicht zitterten.

"Einen Moment bitte, Fiara wird sie gleich empfangen.", stotterte der Anführer der beiden und eilte dann auf den Bretterverschlag zu. Keine fünf Minuten später wurde ich selbst in den Bretterverschlag gebeten.

Das Innere war lange nicht so verdreckt, wie zunächst vermutet. Es war sogar recht gemütlich. Die Einrichtung sah sehr kostspielig aus und wirkte irgendwie in diesem Getto fehl am Platz. Man führte mich durch zwei Türen, bis ich vor einem großen Schreibtisch stand. Auf dem Stuhl saß ein kleiner Mann mit Glatze. Er trug einen schwarzen Anzug und sah so aus wie der "Pate" in den schlechten Hollywoodfilmen.

"Mister Nádasdy, welche Ehre sie hier zu empfangen.", meinte der Kleine und enthüllte ein von Alkohol und Zigaretten gezeichnete raue Stimme.

"Ich brauche Waffen!", begann ich sofort.

"Und sie möchten, dass ich Ihnen einen guten Waffenhändler empfehle?", fragte er mit ruhiger Stimme.

"Nein, ich will, dass sie mir die Waffen geben, die ich benötige!", sagte ich kalt.

"Es tut mir sehr leid, sie enttäuschen zu müssen, Mister Nádasdy, aber ich Handel schon sehr lange nicht mehr mit Waffen, Drogen und anderem.", grinste er dreckig.

"Ich will keine herkömmlichen Waffen! Ich brauche ei silbernes Cinquedea und ein paar silberne Dolche. Alles aus Reinsilber. Ich bezahle auch sehr gut."

"Mir ist schon klar, dass du keine Schusswaffen möchtest, davon hast du laut Jicu genug dabei. Aber ich kann dir wirklich nicht besorgen was du brauchst.", meinte er nur.

"Ach ja? Und warum nicht?", fragte ich genervt.

"Der Graf kontrolliert alle Silberwaffen im Land. Eigentlich alle Silbervorkommen. Wenn du Pech hast, darfst du mir nem Silberring nichtmal das Land betreten.", erklärte er mir sachlich: " Lasst uns alleine ihr Nichtsnutze.", schrie er dann und lehnte sich, als die Beiden den Raum verlassen haben ganz nah zu mir: "Er hat Angst, weißt du?! Es geht das Gerücht rum, dass die mächtigsten Umbras wieder aufgetaucht sind. Und nun hat er Angst vor ihrer Rache. Er weiß, dass nur Silber einen echten Schatten umbringen kann. Daher ist Silber jeglicher Art hier in Rumänien verboten. Du solltest dich vorsehen. Nur die wenigsten, werden so wie ich nichts sagen. Ich traue ja nichteinmal mehr meinen eigenen Männern. Und sobald der Graf erfährt, was du suchst, wird er dich umbringen lassen."

"Dann sollen sie kommen. Ich werde mir so oder so holen, weshalb ich hergekommenen!", damit stand ich auf und verließ den Raum.

"Viel Erfolg Mister Chalid!", rief er mir hinterher und sofort wusste ich, dass ich zwar Jicu nicht trauen konnte, doch in Fiara einen Verbündeten gefunden hatte.
Keine halbe Stunde später betrat ich wieder das schäbige Hotel und bevor mich der Mann hinterm Tresen auch nur bemerken konnte, lag er schon tot am Boden, eine kleine silberne Kugel im Kopf. Zwei Minuten später war ich mir meinem Gepäck schon über alle Berge.

Seelenfeuer *comming soon*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt