Schön, dass ihr unsere Geschichte gefunden habt. Diese Geschichte beruht auf einer halb-wahren Begebenheit und wir hoffen euch wird diese Geschichte gefallen. Wir sind stets offen für Vorschläge und Änderungen. Viel Spaß beim Lesen...
Lächelnd ließ ich meine Haare im Wind wehen und genoss den Geruch des Meeres. Die Wellen, die gegen den Bug des Schiffes schlugen, bildeten einen eigenen Rhythmus aus Pochen und Zischen. Die Stimmen der Leute, die aus dem inneren der Fähre drangen, waren nur ein leises Murmeln und es schien mir, als wären sie Kilometer weit weg. Hier draußen war nur ich - alleine mit dem Rauschen der Wellen und dem leisen Gemurmel - und meinen Gedanken. Die Fähre war sehr viel besser als der Bus, denn dort war ich schon mit runzelnder Nase begrüßt worden und als ich mein Essen raus holte, hätte die zur Nase gehörende Person fast einen Hysterischen Anfall bekommen. Kurzum: Meine Sitznachbarin war schrecklich und während der ganze Bus sich unterhielt, erfuhr ich noch nicht mal ihren Namen. Ihre einzigen Worte waren „Mhph" und „dein Ernst?". Man muss sich das aber richtig hochnäsig vorstellen. So war es wohl kein Wunder, dass ich froh darüber war, von ihr weg zu kommen und als Bonus sogar noch ein Außendeck für mich zu haben. Ich legte mich auf eine der Bänke auf dem Deck und schloss, dem dumpfen Rhythmus lauschend, die Augen.
Bumm. Zisch.
6 Wochen in England lagen vor mir. 6 Wochen in denen ich die Sommersonne an Südenglands Stränden genießen konnte und meine Haut braun werden würde.
Bumm. Zisch.
Kein Schulstress mehr. Das Abi war bestanden und nun nur noch eine gute Ausbildung im Kopf, wofür auch erst einmal gesorgt war.
Bumm. Zisch.
Vielleicht machte ich mir viel zu viele Gedanken - auch jetzt konnte ich an nichts anderes als das Studium und das alles denken. Auch wenn die nächste Zeit wichtig werden würde - ich sollte nicht allzu viel zu tun haben.
Bumm. Zisch.
Mein größtes Problem war wohl mein Ehrgeiz. Mir war noch nie gelungen ihn abzuschalten. Schon immer musste ich meine Schwester übertrumpfen.
Bumm. Zisch.
Das hatte ich auch geschafft hab. Sie hatte mit 17 ABI gemacht - ich mit 16. Sie hatte einen Durchschnitt von 1,5 - ich von 1,2.
Reichte das nicht?
Bumm. Zisch.
Anscheinend nicht. Es war ja auch nicht schlimm gut sein zu wollen, aber immer und die Beste? Vor allem musste ich lernen, dass das nicht ging.
Bumm. Zisch.
Vor allem in England, wenn mein Englisch sagen wir nicht gerade herausragend war. Aber Rückschläge würden mir gut tun. Ich öffnete die Augen und sah hoch in den Nachthimmel. In nicht einmal einer Stunde würde die Fähre in Dover anlegen und nach etwa vier weiteren Stunden würde ich in Devon ankommen. Dann wäre es früh morgens und ich würde den ganzen Tag haben um mich auszuruhen und vorzubereiten...
Die restliche Fahrt saß ich nur müde im Reisebus, schaute mit halb geschlossenen Augen die hohen Kalksteine am Hafen an und schlief danach sofort.
Erst als ich Stunden später aufwachte, sah ich die Straßenlichter, die sich, anders als in Deutschland, sich am Boden befanden. Die Spur aus Lichtern sah äußerst hübsch aus, wie Teelichter auf einem Weg.
Doch ich dachte nicht weiter darüber nach, da ich recht schnell wieder wegdämmerte. Als ich das nächste Mal wieder aufwachte, waren wir fast da. Wir fuhren gerade an einem Blumenbeet, dessen Pflanzen die Worte „British Rivera" bildeten.
Kurz darauf bogen wir in kleine Städtchen ab und fuhren durch kleine Straßen. Dort viel der Linksverkehr mehr auf, als auf den Landstraßen.
Wisst ihr eigentlich wieso sie links fahren? Wie allgemein bekannt ist, sind die meisten Menschen Rechtshänder-und so war auch ihre Schwerthand rechts. Während man gemütlich links auf den Straßen fuhr, konnte man sich so gemütlich abmurksen - praktisch.
Mit jedem Stück, das wir uns dem Ziel näherten, wurde ich ungeduldiger und tippte irgendwann nur noch nervös mit dem Fuß auf den Boden.
Schließlich, als ich sogar schon wieder damit aufgehört hatte, fuhren wir endlich auf einen großen Parkplatz.
„So wir sind jetzt in Torquay angekommen und stehen auf der Coach Station. Eure Gastfamilien sind größtenteils auch schon da, also könnt ihr gleich zu ihnen nach Hause. Wir treffen uns das erst mal morgen früh um 11:00Uhr an der Central Church. Fragt zur Not eure Gasteltern, wo ihr hin müsst. Viel Spaß!", hallte per Lautsprecheransage die Stimme von Thea, eine der Koordinatorinnen der Sprachreise, mit der ich fuhr.
Froh, endlich rauszukommen drücke ich meine Sitznachbarin praktisch nach draußen, was diese mit einem genervten, eigentlich schon wütendem Blick quittierte. Als ich schließlich stand, richtete ich mich auf und stieß mir prompt den Kopf. Das mir das aber auch jedes Mal wieder passiert. In der letzten Nacht allein stieß ich meinen Kopf geschätzte 20mal. Der Nachteil, wenn man so groß war, man stieß überall an. Nun etwas gebückt lief ich mit meinem Rucksack die Treppe hinunter und schlüpfte aus dem Bus. Mit einem letzten Lächeln an meine Sitznachbarin, welches sie nicht einmal beachtet, ging ich zu meinem Koffer.
Keine fünf Minuten später, führte mich eine ältere Frau mit roten Locken, die als Englische Familienvermittlerin arbeitete, zu einer Frau etwas über vierzig.
„Angela Carparo", sagte sie „ Bei ihr wirst du wohnen. Aber es gibt ein kleines Problem - du wirst dort nicht alleine sein. Ein anderes Mädchen konnte kurzfristig nicht in ihre Familie kommen. Deshalb werdet ihr zusammen untergebracht. Ist das in Ordnung?"
Gut, ein anderes Mädchen würde mit mir zusammen untergebracht werden. Kein Problem. Das würde die Sache komplizierter machen, jedoch nicht unmöglich.
Ich nickte.
Und, wie fandet ihr das erste Kapitel? Das nächste Kapitel kommt entweder morgen oder übermorgen. Gibt es irgendwelche Verbesserungsvorschläge, oder Vorschläge für die weiteren Kapitel? Und bitte schreibt in die Kommentare und votet, damit wir wissen, wie und was besser oder bei behalten sollen. Wir hoffen, euch wird das nächste Kapitel gefallen.
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In some other life
ActionLara und Jenny genießen einen tollen Austausch in einer Gastfamilie in Cornwall, doch irgendetwas ist an ihrer Gastmutter nicht so geheuer. Und was ist das bloß ? Lara und Jenny werden in einen Strom von Ereignissen gezogen, mit denen sie niemals vo...