∂єνιℓ:
»Ich bin eine Naturgewalt, eine Verkörperung von allem, was dunkel und sündhaft ist. Ich lebe vom Chaos, von der Zerstörung. Ich kann es nicht gebrauchen, dass mich ein zerbrechliches, kleines Mädchen mit ihren Gefühlen befleckt.«
Band 1
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∂єνιℓ
Etwas in mir zerbricht. Ich spüre es. Ein Riss, der sich tief durch mein Innerstes frisst. Ein verdammter Spalt, der sich weiter öffnet, je länger ich sie ansehe, je länger ich sie berühre.
Ich kenne dieses Gefühl nicht.
Es ist zu weich. Zu warm. Zu fremd.
Und ich hasse es.
Ich hasse es, weil es mich schwach macht. Weil es mich angreifbar macht. Weil es mich in einen Mann verwandelt, der ich niemals sein wollte.
Mein Magen zieht sich zusammen. Meine Kiefer malmen. Ich kämpfe gegen das Zittern in meinen Fingern an, als ich meine Hände fester in ihre Taille drücke. Die Wärme, die sich durch meine Haut brennt, fühlt sich an, als würde sie mich verdammt nochmal reinigen wollen.
Ich will es nicht.
Ich will das alles nicht fühlen.
Aber es ist zu spät.
Scheiße.
Ich verliere mich in ihr.
Meine Lippen verschlingen wieder die ihre. Nicht mit der Wut oder der Gewalt, die sonst in meinem Blut liegt.
Es ist anders.
Langsamer.
Tiefer.
Verfluchter, als ich es je für möglich gehalten hätte.
Ich bin gefangen in einem Strudel, den ich nicht verstehe, nicht kontrollieren kann, und für einen Moment, nur für diesen einen gottverdammten Moment, lasse ich zu, dass ich etwas fühle.
Ich lasse sie mich berühren. Lasse sie mich halten, als wäre ich es wert, auch wenn es mir den Verstand raubt.
Ich kann nicht länger stillstehen. Mein Körper bewegt sich, bevor mein Verstand aufholen kann.
Ich packe ihre Schenkel, hebe sie hoch, spüre, wie ihre Beine sich um meine Hüften legen.
Ein Zittern durchläuft mich. Nicht vor Wut. Nicht vor Erregung. Sondern vor etwas anderem. Etwas, das ich nicht benennen kann, weil es zu tief in mir vergraben liegt.
Verdammt, das hier fühlt sich an, als würde es mich umbringen. Als würde ich sterben, während ich lebe.
Mein Atem ist schwer, meine Brust hebt und senkt sich zu schnell, während ich mit ihr durch das dunkle Zimmer gehe und durch meine eigene verdammte Vergangenheit schreite, an den Bildern vorbei, die von meiner Dunkelheit erzählen.
Ich stolpere. Fast verliere ich den Halt.
Verdammte Scheiße, warum liegt hier überhaupt so viel Mist rum?
Alea lacht leise gegen meinen Hals. »Pass auf, wo du hin läufst«, murmelt sie, und ich kann nicht anders, als sie noch fester zu packen, als würde ich sie zwingen wollen, ihre Stimme zu dämpfen, ihre Existenz weniger greifbar zu machen.