Rot und Blau

3. Kapitel

Da ich nicht lange warten kann, bin ich direkt in mein Auto gestiegen und fahre schon los. Die Bücherhandlung ist nicht weit von hier weg. Nach etwa 20 Minuten Fahrt parke ich das Auto vor der Handlung. Ich bin rot. Was soll das heißen? Und wer ist dieser Matthew? Etwas ängstlich steige ich aus dem Auto und gehe in das Gebäude. Ich stehe zwischen hunderten von Büchern und sehe keine einzige Person. Ich höre auch nichts, ausser das Blut, das in meinen Ohren pumpt. Ich zittere am ganzen Körper und mein Herz rutscht mir in die Hose. Die Handlung ist riesig und sehr alt gehalten. Die Decken scheinen unendlich und die Decke zeigt Gemälde von Engeln. Die hohen Regale sind wie die Bücher in sich sehr antik. Die Regale sind so hoch, dass man nur durch eine Leiter an ihr oberes Ende kommt. Es scheint eher wie eine Bücherei und keine Buchhandlung.
Plötzlich tritt ein älterer Mann hinter einem Regal hervor und schaut mich an. Er hat einen grauen Anzug an und hält einen edlen Gehstock in der Hand. Er scheint jedoch gabz normal zu laufen und den Stock nur als Dekoration zu tragen. Er hat graue Haare und eine Brille, aber er scheint trotzdem noch jung. Auch seine Falten lassen ihn nicht alt wirken. Er hat tiefbraune, fast schwarze Augen, die mich fasziniert anschauen.
"Ehm, Hallo. ", sage ich unsicher. Er schaut mich einfach nur weiter an. Er scheint überrascht. "Sind Sie Matthew Lindson?". Nach dieser Frage schaut er kurz sehr glücklich und nickt dann. Mein Herz schlägt mir bis zum Hals.
"Ich bin rot!"
Er lächelt und schaut mich an."Endlich, ich habe dich schon lange erwartet! Komm mit, Maddie".
Wieso kennt er meinen Namen? Ohne auf eine Antwort meinerseits zu warten, läuft er los und ich laufe ihm automatisch hinterher. Von wo kennt er meinen Vater? Oder mich? Und wieso hat er auf mich gewartet? So viele Fragen, die durch meinen Kopf schwirren. Wir laufen durch ein paar Gänge und bleiben dann vor einem großen alten Regal stehen. Matthew dreht sich einmal zu mir um, lächelt und zieht dann ein rotes Buch heraus. Plötzlich schiebt sich das Regal leise und sicher nach rechts und ich erkenne eine Tür dahinter. Es ist eine schwere Metalltür mit einem rpten Türknauf, der mit Steinchen besetzt ist. Die Tür hat ein kleines Loch in seiner Mitte, welches mich sehr verwundert. Doch dann, steckt Matthew seinen Daumen hinein und ich sehe wie eine kleine Nadel seinen Daumen pickt, das Blut herunter tropft und die Tür plötzlich weiß aufleuchtet. Ich bin erschrocken und total verwirrt, doch für Matthew ist das alles normal und er öffnet die Tür. Dahinter ist ein langer Gang. Er ist kalt und feucht und scheint wie ein Flur aus einem alten Schloss. An den Steinen an der Wand hängen Fackeln und wir laufen den Gang entlang. Die ganze Zeit sagt Matthew nichts, bis der Gang endet. Hier gibt es drei Türen. Sie sind alle sehr schön, groß und antik. Wie alles in diesem Gebäude.  Die linke hat einen blauen Türknauf. Der mittlere ist aus Metall und der rechte ist rot. Wir laufen zu der rechten Tür und gehen in den Raum.
Der Raum ist nicht sehr groß und fast leer. Er hat einen großen Holztisch mit zwei Stühlen daran in der Mitte und an den Wänden hängen Bilder von verschiedenen Menschen. An der Wand, die gegenüber von der Tür ist, hängt ein riesiges Gemälde eines Schlosses. Genauso eins wie aus den Märchen. Ich schaue mir die Bilder weiter an und sehe, dass rechts ganz am Ende als letztes Bild, ein Foto von meinem Vater hängt! Ich schnappe kurz nach Luft.
Endlich redet Matthew wieder mit mir. "Wir sind angekommen. Weißt du, wer du bist?" Meint er das ernst? "Ehm, ja, ich bin Maddie!" Er lacht laut auf. An seinen Augen bilden sich durch das Lachen kleine Fältchen, was ihn sehr kindisch und sympathisch wirken lässt. Doch das Lachen klingt sehr schrill. Langsam scheint dieser Mann wirklich verrückt. "Nein, Maddie, du bist die Anführerin der roten Seite!" Und dann hält er mir ein rotes Amulett hin. Ich erstarre, denn es ist dasselbe, wie das von William, nur in rot.