Tom

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Ich bin ein Mädchen vom Land.
Aufgewachsen in einem ländlichen Teil Oberösterreichs.

Gemeinsam mit meinen Eltern Helga und Hans, meinen drei Geschwistern Richard (7 Jahre älter) Judith ( 3 Jahre älter) & meinem Zwillingsbruder Erich (16 Minuten älter ), hatte ich eine sehr schöne Kindheit. Zudem bei uns immer was los war... Mein Onkel hat ein Schaustellerunternehmen und so waren in den Ferien mein Cousin Heinrich, meine Cousine Silvia, Heinrichs bester Freund Philipp und sein kleiner Bruder Dominik, in den Ferien immer bei unseren Großeltern die direkt neben uns wohnten.

Wie gesagt uns wurde nie langweilig, immer wieder ließen wir uns was einfallen um uns zu beschäfigen. Sei es der Bau eines zweistöckigen Baumhauses, der Renovierung unserer Schiffschaukel, inklusive Taufe mit Mineralwasser (für Sekt waren wir zu jung ;-) ) Wir hatten eine tolle Kindheit und wuchsen geliebt und geborgen auf.

Heute noch erinnern wir uns gerne an unsere sorglose Kindheit gerne zurück und geben das eine oder andere zum besten.

Im Kindergarten lernte ich Tom kennen und wir waren seit dieser Tage ein unzertrennliches Duo... Bis zur Hauptschule war er mein bester Freund und mit 14 waren wir uns einig, dass der jeweils andere der Partner fürs Leben ist. Wir wurden ein Paar und mit 17 haben wir uns Verlobt.
Am Abend unserer Verlobungsfeier gingen wir gemeinsam zu ihm nach Hause. Wir überquerten gerade die Straße, als plötzlich ein Auto angeschossen kam. Tom reagierte blitzschnell und verpasste mir einen kräftigen Schubs in Richtung andere Straßenseite, um mich aus der Gefahrenzohne zu bringen. Als ihn das Auto auch schon frontal traf. Er wurde durch den Aufprall in die Luft geschleudert und kam mit dem Rücken auf der Motorhaube auf wurde über das Dach nach hinten geschleudert und prallte mit einem dumpfen Schlag auf der Straße auf. Ich schrie wie am Spieß und stürzte sofort zu ihm. Er bluete aus Mund, Nase und Ohren und sein Körper lag in einem komischen Winkel und total verdreht da. Ich heulte wie verrückt und schrie seinen Namen. Was dann geschah liegt bei mir immer noch im Nebel. Ich kann mich nicht erinnern wer kam um uns zu helfen da ich total auf Tom fokusiert war und nur ihn wahr nahm.
Tom schlug die Augen auf und in seinem Blick konnte man sehen, welche schmerzen er hatte und versuchte mir etwas zu sagen. Zuerst verstand ich ihn nicht. Erst als ich ganz vorsichtig seine Hand nahm und mich ganz vorsichtig zu ihm runter beugte hörte ich sein flüstern. " Ich liebe dich. Ich werde immer auf dich aufpassen. Du bist nicht allein." ich brachte nur ein krächtzen zustande und erst nach einigem räuspern brachte auch ich ein paar Worte raus: " Ich liebe dich auch, alles wird gut Du musst nur noch ein bisschen durchhalten, es kommt gleich Hilfe!" immer wieder wiederholte ich meine Worte und betet inständig das der Rettungswagen entlich kam. Plötzlich durchzuckte ihn ein Schauer und sein Herz hörte auf zu schlagen.

Tom Stab in dieser Nacht in meinen Armen und nur mit Gewalt konnten mich die Sanitäter von ihm weg bringen. Ich wehrte mich mit allem was ich hatte! Ich war nicht bereit ihn gehen zu lassen! Sie spritzen mir ein Beruigungsmittel und brachten mich ins Krankenhaus.

Meine Familie war für mich da und alle sorgten sich um mich... Wie in Trance erlebte ich die nächsten Wochen. Die Befragungen der Polizei, wobei ich dankbar war das es ein Freund meines Bruders Richard machte der zu dem Zeitpunkt gerade bei der Kripo angefangen hatte und mit dem ich mich auch gut verstand.

Mehr Schlecht als Recht brachte ich die Beerdigung hinter mich. Ich war so mit Beruhigungsmittel zu gedröhnt das ich davon leider nichts mehr weiss.

Bei der Gerichtsverhandlung mit dem Unfalllenker, der zum Unfallzeitpunkt alkohlisiert war und 2,3 Promille hatte, wurde zu 5 Jahren Gefängnis verurteilt.

Ich am besten Weg mich zu fangen. Es war ein halbes Jahr vergangen und ich half meiner Tante und meinem Onkel in der Schießbude gemeinsam mit meiner Mutter, die in dieser Zeit meine beste Freundin wurde.
Dort lernte ich auch Martin kennen. Er war schwul und wir waren sofort auf einer Wellenlänge.

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