Martin

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Ich liebe diesen Teil meiner Vergangenheit! Ich hab meine Ausbildung zur Bürokauffrau erfolgreich abgeschlossen und in meiner Freizeit meinem Onkel und meiner Tante in der Bude geholfen.
Von ca. Ende April bis Anfang Oktober war ich mit meiner Mum quer durch Österreich unterwegs und wir hatten eine Menge Spaß... Martin war an den meisten Plätzen mit von der Partie und wir wurden immer unzertrennlicher. Selten sah man den einen ohne den anderen und wir genossen das getuschel ob wir nicht ein Paar waren. Wir lachten uns schlapp wenn wir die Blicke der anderen Schausteller sahen.

Martin zog mich aus meinem Loch... In das ich nach Toms Tod gefallen war und zeigte mir die schönen Dinge am Leben. Und das beste, so ganz ohne Hintergedanken.
Er war einfach ein Freund und damit wars das. Keine Sexuellen Hintergedanken einfach nur Liebe pur.
Ich bin ja der Meinung jede Frau braucht einen schwulen Freund. Es ist so einzig artig!!

Meine Mum fand Martin großartig und vertraute ihm voll uns ganz... Das einzige worum sie mich bittete war den Platz nicht zu verlassen. Mir war es egal und somit war das ein ungeschriebenes Gesetz.

Also waren wir den ganzen Tag am schuften und Nachts am feiern...

Meistens war ich die einzige Frau unter 15 - 20 Jungs (alles Schaustellerkollegen), Martin hatte ihnen eingeschärft auf mich aufzufassen und mich unter gar keinen Umständen aus den Augen zu lassen ( bis heute weiß ich nicht womit er ihnen gedroht hat...) aber es hat gewirkt...

Ich war quasi Prinzessin... Ich konnte machen was ich wollte, die Jungs haben erbamungslos alles Verjagt was nicht Martins Zustimmung bekam und er hatte die Latte so hoch gelegt das keiner ihm passte... Somit... (ohne Worte;) )

Eines Abends, wir waren nach einem Anstrengenden Arbeitstag ins Zelt auf ein Bier gegangen. Wir hatten soooo Spaß wir waren am tanzen und rum blödeln und neben Bier, Spritzer (Weinschorle) gab es gefühlte 100 Liter Schnaps.

Ausgelassen sprangen wir rum als ich plötzlich eine fremde Hand an meinem Hintern spürte... Ich drehte mich um und zischte sofort: "Pfoten weg!"
"Hab dich nicht so!" meinte der Mann hinter mir. "Fass mich nicht an!" ( Ich hasste und hasse es noch immer wenn ich von jemanden angefasst werde den ich nicht kenne.) zischte ich zurück.
Weiter kam ich nicht. Die Jungs hatten den anderen bemerkt und stürzten sich filmreif auf ihn. Schleiften ihn aus dem Zelt und mehr weiß ich nicht. Sie ließen mich nicht nach draußen, also vermute ich mal das sie ihn verhauen haben.

Es hat sich so ergeben das Martin mich immer nach Hause brachte, bevor er Heim fuhr und ich war einfach glücklich ihn zu haben.

Zuerst hatte ich ein schlechtes Gewissen, dass ich so glücklich war und Tom Tod war. Es dauerte einige Zeit bis ich begriff das die Welt sich weiter drehte auch wenn ich das Gefühl hatte das sie stehen bleiben musste... Innehalten um zu trauern und zu verarbeiten.
Verstand ich das ich mein Leben leben musste um nicht unter zu gehen.

Und so Jahre danach war es die Zeit meines Lebens...

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Wie ihr bestimmt gemerkt habt mache ich gewisse Sprünge... Es sind diese bestimmten Männer die mein Leben besonders geprägt haben und die mir wichtig sind bei manchen Überschneiden sich natürlich die Personen und Ereignise. So wie im nächsten Kapitel.
Es dauert noch ein bisschen bis wir zum Hauptteil kommen der auch ein Paar mehr Kapitel haben wird. Martin wird uns noch einige Zeit begleiten und auch Dominik spielt noch eine Rolle. Aber dazu noch später.

Es war natürlich nicht alles schlecht oder tragisch... Wie dieses Kapitel erzählt gab und gibt es auch eine tolle Zeit und es ist einfach wichtig für mich gerade diese tollen Augenblicke fest zuhalten und mich daran erinnern. Das gibt mir unheimlich viel Kraft.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jul 31, 2015 ⏰

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