2. Zufälle passieren

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Liebe auf den ersten Blick

ist ungefähr so zuverlässig

wie die Diagnose

auf den ersten Händedruck.

- Georg Bernard Shaw


Cloe:

Piep.Piep.Piep.

Meine Hand holte aus, und traf den Wecker mit voller Wucht. Stöhnend richtete ich mir auf und rieb müde den Schlaf aus den Augen.

Mir wurde klar, dass es Sonntag ist, und ich viel zurück aufs Kissen. Heute musste ich wieder zu dieser Selbsthilfe Gruppe gehen. Für Magersüchtige und Bulimie Kranke Jugendliche. Um Halb neun werde ich abgeholt, Shit.

Ich schlürfte noch halb im Schlaf zum Schrank und öffnete ihn weit. Irgendwie schaffte ich es mich fertig zu machen und, um Punkt Halb neun, vor meiner Haustür zu stehen.

Ich trug meine geliebten Braunen Stiefel, Schwarze Overknees, einen roten Rock, und ein schwarzes Top. Ein Typ fuhr mit seinem Schwarzen Auto vor unsere Einfahrt.

„Du musst..." er stockte, als er mich genauer Anschaute.

„Ich bin Cloe Mallien. Ja, ich habe Bulimie. Kann ich einsteigen?"

„J...ja. Ehm, ich bin...Andrew Clemp. Du...bist heute die einzige", stotterte er.

Ich konnte mir das Augenrollen nicht verkneifen, und Stieg ein. Warum bekam ich jedes Mal so eine Reaktion über meine Figur? Dann auch noch von so einem Ach-mein-Leben-ist-ja-so-perfekt-Schönling.

„Wir werden heute zu dem gewohnten Treff platz fahren, ich weiß auch nicht warum die anderen alle nicht da standen, wo ich sie Abholen sollte...", sagte er nun irgendwie verwirrt.

„Das ziehen sie immer mit den Neuen ab. Ich bin auch nur gekommen, weil ich es zu Hause nicht mehr ertrage. Jede Minute außerhalb, ein Segen.", murmelte ich, und erntete noch mehr verwirrte blicke. Meine Mom den ganzen Sonntag lang Weinen hören? Nein danke.

Wir kamen in wenigen Minuten an, und gingen in das Jugend-Gemeindezentrum.

Andrew:

Ich konnte es nicht fassen, das ist genau das Mädchen von gestern Abend. Meine Schuld Gefühle erdrückten mich förmlich, sobald mich ihre undurchdringbaren blauen Augen trafen. Ich musste mich dringend entschuldigen, aber offensichtlich wusste sie nicht dass ich zu der Gruppe gestern gehöre, oder sie ließ sich nichts anmerken.

Wir setzten uns in einen kleinen Raum voller Sofa mit tausenden Kissen, und Sessel.

Sie Band sich einen Zopf, was sie noch Dünner als sowieso schon machte, und schaute mich skeptisch an.

„Willst du nicht Irgendwas fragen, oder ein Zitat vorlesen, oder versuchen mich wegen meiner beschissenen Mom auf zu bauen?", fragte sie direkt, und ich war Baff. Dann fing sie an, ziemlich ironisch, zu lachen.

„Du hast deine Hausaufgaben nicht gemacht oder? Aww, Baby, hat dir deine Mummy vergessen die Unterlagen zu geben?", mit jedem Wort schrumpfte ich irgendwie in mich zusammen. Jäh setzte sie ein Lächeln, auf, und stellte sich hin. Meine Mom tauchte hinter mir auf. Warum hatte ich mich nochmal mit dem Rücken zu Tür gesetzt? Oh Cloe, ich hoffe du haust mich hier nicht in die Pfanne...

„Hallo, Miss Clemp", ihre Stimme schwoll förmlich vor Anerkennung über.

„Ach Cloe, du weißt doch da du mich Dorothy nennen kannst. Wie läuft es denn hier so? Wo sind die anderen?"

Du und IchWo Geschichten leben. Entdecke jetzt