Just another Draco story

Kapitel 2

Nur eine Sekunde später standen wir in einem Kellergewölbe. Er hielt immer noch meine Hand und machte keine Anstalten, sie loszulassen, also warum sollte ich es tun? Ja gut es gab so etwa 300 Gründe, zum Beispiel dass er mich gerade zu Du-weiß-schon-wem brachte oder dass er ein Todesser war, oder weil.. naja egal ich ließ seine Hand trotzdem nicht los. Während wir durch die Gänge liefen sagte niemand ein Wort. Erst als wir am Fuße einer langen Steintreppe ankamen blieb Draco stehen und drehte mich zu ihm.

Ich wollte ihn nicht ansehen, wollte keine Angst zeigen und so starrte ich wie gebannt auf den Boden.

Er legte seine Hand unter mein Kinn und drückte es sanft nach oben. So viel zärtlichkeit hatte ich einem Todesser nie zugetraut. Schon gar nicht einem Malfoy.

Er sah mir direkt in die Augen und es tat gut und schmerzte zugleich. Ich glaubte für einen Moment, die selben Gefühle in seinen Augen zu erkennen, aber diesen Gedanken verwarf ich sofort wieder. Sojemand hatte doch keine Gefühle! Oder doch?

Mein Blick schweifte wieder ab und mein Kopf neigte sich zurück in Richtung Boden. Erneut zwang Draco mich zärtlich, in anzusehen. >Du zeigst keine Gefühle! Was haben wir gelernt? Zeige niemals Schwäche. Kopf hoch Brust raus. Niemand braucht zu wissen wie es in dir wirklich aussieht. Die Blackwoods sterben mit einem Lächeln. Also wirst du es ja wohl schaffen, das bisschen Angst zu verdrängen!<
Mit festem Blick sah ich Draco in die Augen. Eine fast weiße Strähne fiel ihm ins Gesicht und in mir weckte sich das Bedürfnis, sie wegzustreichen. >KATY! Reiß dich zu sammen! Du erinnerst dich? Voldemort wartet?!< Draco verzog einen Augenblick das Gesicht. Er griff sich an seinen linken Arm. Er sah mich verzweifelt an und kam näher. Dicht neben meinem Ohr flüsterte er: "Es tut mir leid", während er sich in eine schwarze rauchwolke verwandelte und verschwand. In genau diesem Augenblick hörte ich die Lestranges, aber sie hatten noch jemanden dabei, den ich an der Stimme nicht erkannte. Sie war hektisch und brabbelte etwas vor sich hin. Kurz überlegte ich, mich in einem der dunklen Korridore zu verstecken und sie aus dem hinterhalt anzugreifen. In Verteidigung gegen die Dunklen Künste war ich schon immer eine exzellente Schülerin gewesen. Ein einziges Mal hatte ich es sogar geschafft Professor Snape zu entwaffnen. Darauf hin bekam unser Haus 200 Punkte und ich Zusatzunterricht. Aber egal wie gut ich war, gegen drei Todesser, vor allem gegen die beiden Lestranges zusammen hatte ich keine Chance. Außerdem würde ich so gegen das Zauberergesetz verstoßen. Egal aus welchem Grund ich zaubern würde, das Ministerium würde mich in das Lager für 'Hexerei und Zauberei Minderjähriger' stecken. Da würde weder zählen, dass ich in einer woche 17 wurde, noch in welcher Lage ich mich befand. Und somit überlegte ich es mir anders. Ich legte mich schnell auf den Boden und belegte mein Bein mit einem Fluch. Sofort fing es an zu bluten und unvorstellbar weh zu tun. Es fühlte sich an als würde es zerreißen. Im nachhinein sah ich durchaus ein, dass das taktisch unklug war, aber jetzt war es zu spät.

Ich ließ meinen Zauberstab im Dekolte verschwinden, wobei mir auffiel: Mist! Ich hatte noch mein Schlafkleid an! Es war aus roter seide und reichte mir noch nicht ganz bis zu den Knien und war auch sonst nicht sehr Flächendeckend. Der Ausschnitt war geschnürt wie ein Korsett, vorne und hinten und es sah eigentlich schon ganz gut aus. Ich hatte einen wohlgeformten Körper, der durchaus sehr weibliche Teile besaß, und dies zeigte ich gerne. Ich mochte es, mich sexy zu kleiden, Figurbetonte klamotten, hohe Schuhe - am liebsten Schnürstiefel mit Absatz. Ja ich muss zugeben, manchmal übertreibe ich es auch, aber dennoch kommt es selten vor, dass ich wirklivh nuttig aussehe.

Während ich so über meine Anziehgewohnheiten nachdachte kam das Trio immer näher. Nebenbei pochte mein Bein und es fühlte sich schon ziemlich leblos an. Was hatte ich mir nur dabei gedacht?! Jetzt musste ich wirklich kreativ sein um das glaubwürdig zu erklären...

Mit jeder Treppenstufe die sie hinunterstieg, sah ich sie ein Stückchen mehr. Erst die Schuhe, die grausame Erinnerungen weckten, dann ihre unter einen Kleid versteckten Beine, dann ihre Hüfte, ihre Oberweite und schließlich ihr Gesicht. Triumphierend und überlegen grinsend sah sie auf mich herab. Jetzt war kein Draco da, der mich beschützen würde. Wie konnte ich nur so blöd sein???! Bellatrix kam einen Schritt auf mich zu, dann noch einen, bis sie fast über mir stand. Sie trat mir mit ihrem rechten Fuß genau mit dem spitzen Absatz auf meinen Arm. Das fein geschliffene Holz bohrte sich in meinen Arm und sofort lief Blut heraus. Sie hatte genau meine Pulsader getroffen. Jetzt konnte ich meinen Schmerz nicht länger zurückhalten. Ich schrie, ich schrie so laut wie noch nie. Der Schmerz ließ meine Stimme zittern. >Catherine Elenour Blackwood! Du bist eine Blackwood. Du hörst sofort auf zu schreien!< Ich gab mir wirklich alle Mühe, mich zu beruhigen, und es gelang. Bellatrix, deren Absatz immer noch an selber stelle in meinem Arm steckte, war sichtlich unzufrieden mit meiner Reaktion. Sie wollte schreie die nicht enden, wimmern, flehen, um den Tod beten..! Und ich, Catherine Blackwood wagte es, mich zu wiedersetzen. In der Hoffnung auf ein positives Ergebnis drehte sie Ihren Fuß hin und her, als wäre in meinem Arm eine Zigarette, die sie austreten müsste. Ich konnte mich trotz Zähne zusammenbeißen und selbst in Gedanken zusammenschreiens nicht mehr davon abhalten zu winseln. Ja genau. Winseln. Wie ein welpe, das vor lauter hilflosigkeit einfach losjammert. Anscheinend genügte das Bella fürs erste, denn sie riss den Absatz energisch aus meinem Arm raus, natürlich voll und ganz darauf bedacht, mich dabei zum schreien zu bringen, was ihr leider gelang.