Kapitel 1
Müde drehte ich mich wieder zurück auf den Bauch und versuchte so zu tun, als hätte ich das energische klopfen an der Tür nicht gehört. Erneut schug jemand gegen die Tür, dieses mal wesentlich gewaltvoller. Ein weiteres mal ignorierte ich es einfach und zog mir die Decke über den Kopf. Wieder mein Erwarten wurde die Tür unsanft aufgestoßen, und ein Mann in schwarzer Robe Vorfreudig grinsend vor mir. Ookey.. darauf war ich definitiv NICHT vorbereitet. Der Kerl vor mir war ein Todesser - und ich kannte seinen Namen nur zu gut: Rodolphus Lestrange. "Catherine Elenour Blackwood", oh na gut, er kannte meinen Namen auch noch. "Was für eine Freude, dich hier wieder zu sehen..!" Er kam ein paar zaghafte Schritte näher. Wenige Zentimeter vor mir blieb er stehen. Meine Gedanken rasten nur so. Wenn ich mit genug Schwung aufstehen würde, müsste Rodolphus kurz schwanken und in diesen ca. 0.03 Sekunden könnte ich meinen Zauberstab greifen und...
"Ach, gibt dir keine Mühe. Ganz Hogwarts ist umstellt und überflutet von Todessern. Du hättest keine noch so geringe Chance lebend hier raus zu kommen, also solltest du nicht auf einem Friedhof enden wollen.. rate ich dir, mir zu gehorchen."
Für eine winzige Sekunde musste ich lachen,das verwirrte ihn und das war meine Chance. Ich rempelte ihn so heftig an, dass er ins straucheln kam und gegen meinen Kleiderschrank schlug. Ich griff meinen Zauberstab und setzte Lestrange mit einem Gefrierzauber außer Gefecht. Aber er hatte recht. Meine Möglichkeiten hier rauszukommen waren erschreckend begrenzt. Ich verstand das hier nicht. Punkt eins: Es hatte noch nie ein einziger Todesser hinter die Mauern Howarts geschafft, (okeyy.. abgesehen von Draco) wie also bitte eine ganze Armee?!
Punkt zwei: Normalerweise standen Slytherin ganz gut bei Du-weißt-schon-wem. Guut. Ich war jetzt nicht die Vorzeige-slytherin. Ich verstand mich mit den Weasly-zwilingen, obwohl sie Gryffindor waren. Ich mochte einige der Ravenclaw-Mädchen und mit den Hufflepuffs hatte ich noch nie Probleme gehabt. Aber ich war reinblütig. Auf das protzige Verhalten meiner familie deshalb und dessen 》wir-sind-die-Elite《 gerede hielt ich nichts aber ich war reinblütig. Würde Du-weißt-schon-wer ein Reinblut opfern, wenn er so viele "Schlammblüter" haben konnte? Ich hielt von dieser verstörten Weltansicht nichts, aber vom vorzeitigen Sterben allerdings auch nicht. Also legte ich mir einen Fluchtplan zurecht. Nach Hogsmeade würde ich wohl nicht können. Die Gefahr dass es dort von Todessern nur so wimmelte war mir zu groß. Also musste ich alle Regeln brechen und obwohl ich noch keine siebzehn war disapparieren. Dafür müsste ich allerdings aus dem Schloss raus. Hm blöd gelaufen. Aber was solls. Besser so sterben als darauf warten dass Mr Lestrange aus seiner eisigen Starre erwacht und mich erwürgt. Mit diesem Gedanken im Hinterkopf und meinem Zauberstab in der Hand verließ ich den Schlafsaal. Im Gemeinschaftsraum war niemand zu sehen und so nutzte ich die Gelegenheit, die riesige Doppeltür zum Schlafsaal mit einem Fluch zu belegen. So würde Rodolphus weder das Holz berühren, noch durch den Bogen hindurch gehen können. Ein bisschen selbstzufrieden grinste ich in mich rein. Ein großer Fehler, denn in genau dem Moment flog das Gemälde, das den Slytherinturm bewachte aus seiner Verankerung genau auf mich zu. Trotz eines lächerlichen Versuches aus dem Weg zu springen traf das bild mich mit voller Wucht. Seine Bewohner mussten sich wohl längst verflüchtigt haben, denn darauf war nichts mehr zu erkennen. Der schwere Rahmen hatte mich unter sich begraben, nur mein linker Fuß schaute noch heraus. Ich hörte ein Klacken und unterdrückte ein Stöhnen. Einerseits wollte ich dies tun, um meinen Schmerzen Ausdruck zu verleihen, andererseits weil ich nur zu gut wusste, was dieses Geräusch verursacht hatte.
Es gab genau ein paar Schuhe auf dieser Welt, die so klangen...
"Draco Schätzchen! Komm mal zu mir mein Süßer. Es gibt Arbeit. Siehst du die Tür zum Schlafsaal der Mädchen? Brich den Fluch der darauf liegt! Dahinter wartet mein Bruder. Ich kümmere mich hierrum." Mir war nicht ganz bewusst ob sie dabei auf mich oder das Gemälde deutete, aber eines würde zwangsläufig zum Anderen führen. "Was haben wir denn da schönes?" Sie ging ein paar Schritte um mich herum, sodass ich ihr lockiges, volles, schwarzes haar sehen konnte. Noch ein Schritt. Jetzt konnte ich ihren schmalen Mund und die Nasenspitze sehen. Wie gerne hätte ich ihr darauf geschlagen, aber das ging jetzt nicht. >katy..kittycat..!! Beherrsch dich< dachte ich. >wenn du ihren Ärger erregst wird sie dich ohne auch nur mit der Wimper zu zucken umbringen. Also Klappe halten prinzessin!<
Draco war inzwischen wieder zurück, mit Rodolphus im Schlepptau. Draco... wir hatten bis jetzt noch nicht sehr viel Kontakt, obwohl wir nun schon seit sieben Jahren in die selbe Klasse gingen. Okey, sechseineinhalb. Aber so wie es aussah war dieses Schuljahr wohl vorläufig beendet. Unsanft wurde ich aus meinen Gedanken gerissen.
Schmerz. Nein. Höllischer Schmerz durchzog mein Sprunggelenk. Bellatrix hatte mich also doch bemerkt. Um meine Aufmerksamkeit zu erlangen war sie mit ihren 60kilo und nagelähnlichen Absätzen auf meinen herauslugenden Fuß gesprungen. Nur mit Mühe konnte ich den Schmerzensschrei unterdrücken. ~Zeige niemals Schwäche~ Der Satz, der in meinen Rücken eingebrannt war zerriss mich fast vor Schmerz. Er glühte und doch ließ er mich vor Kälte zittern. R. reagierte: wingardium leviosa! Incendio! Und so brannte sich meine deckung selbst nieder. Es tat gut das Gewicht des Gemäldes los zu sein, aber somit war ich vollkommen ungeschützt. Rodolphus hielt seinen Zauberstab nun auf mich gerichtet. Erschrocken starrte Draco ihn an."Was hast du vor?!", fest entschlossen eine Antwort zu erhalten sah er Rodolphus an. Dieser stieß ihn nur dreckig grinsend beiseite. "Eine Rechnung begleichen." Ja das war eine äußerst aufschlussreiche Antwort für jemand Uneingeweihten Rody. Das muss man dir lassen, reden konntest du noch nie.
Sein durchdringender Blick ließ nicht von mir ab. Er hob seinen Zauberstab nur ein wenig an, doch es reichte mir, um mein Leiden vorauszusehen, doch es kam anders. Im selben Moment indem Rodolphus Lestrange zum Crutiates Fluch ansetzte stellte sich Draco zwischen uns. "Das wirst du nicht tun." Mit fester Stimme fuhr er fort: "Die Missionen lautet: findet Potter, findet Freunde aber nicht tötet unbeteiligte."
Bellatrix schaltete sich ein."Aber Draco. Süßer! Das verstehst du nicht. Sie verdient es!" Wieder setzte er dem entgegen. "Nein Tante Bella.", sagte er kalt. "Egal was sie getan hat, sie ist ein Reinblut und Slytherin. Sie hat nichts zu befürchten, also lasst sie."
Wow. Also ich hätte jetzt wirklich alles erwartet. Zum Beispiel das ER an Rodolphus stelle foltern wollte, oder das er was besseres als den crutiates Fluch habe oder so etwas. Aber doch niemals damit, dass er sie beschütze!! Das verwirrte sie. Sehr sogar. Um diesen Konflikt zu beenden schlug Rody was vor. "Wisst ihr was. Wir nehmen sie mit. Du sagtest sie ist ein Reinblut? Perfekt. Entweder bekommen wir vom dunklen Lord so die Erlaubnis sie zu foltern und zu töten, oder eine neue Mitstreiterin!" Da ich ohnehin kein Mitspracherecht hatte, versuchte ich gar nicht erst, etwas produktives von mir zu geben und nach einigen weiteren Argumenten willigte Draco ein. Er wollte wohl nicht noch mehr Schwierigkeiten bekommen. Die Geschwister Lestrange eilten vorraus auf den Schulhof, Draco und ich folgten ihnen in niedrigerem Tempo. Das mit dem Wehren und kämpfen habe ich gleich gelassen. Sie hätten mich sowieso getötet. Außerdem hatte Draco für mich eben einiges riskiert und somit hing auch seine Zukunft von meinem Verhalten ab. Kaum das wir das Schulgelände verlassen haben blieb Bellatrix stehen. Sie drehte sich zu uns um und starrte mich durchdringend an. "Wage es nicht zu flüchten. Du würdest sterben ehe du den Wald erreichst." Mit diesen Worten drehte sie sich um und disapparierte, und mit ihr verschwand Rodolphus. Zögernd drehte ich mich zu Draco um. Er starrte auf den Boden und schien sehr in Gedanken. So genau hatte ich ihn noch nie angesehen. Er war sonderbar. Aber ausgesprochen hübsch. Seine Augen hatten die Farbe eines Sturms und der Ausdruck der darin lag schien wie ein aufbrausendes Meer. Sein Blick hob sich und er sah mir in die Augen. Das erste Mal überhaupt. Das hier war meine Gelegenheit. " Danke", hauchte ich. Er sah mich noch einen Augenblick an, als müsse er dieses eine Wort erst verarbeiten, und nahm dann meine Hand. "Bereit?" Ich nickte. Und wir disapparierten.
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Just another Draco story
أدب الهواةCatherine hat eine lange Geschichte hinter sich. Niemand kennt diese Geschichte. Teile davon kennt nicht einmal sie selbst. Cat muss sich durch sich endlos aneinander reihende Aufgaben und Abenteuer schlagen. Doch beim überwinden so mancher Hürden h...