Kapitel 12

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Zofia's P.O.V.

Rosalie springt auf und nimmt die Pizza mit in die Küche, um sie zu schneiden. Gespannt und auch etwas nervös jetzt gleich mit Daniel allein zu sein, schaue ich Rosalie nach, bis sie aus meiner Sichtweite ist und richte meinen Blick wieder nach vorn.

Dass Daniel mich eine Zeit lang beobachtet, ist mir nicht entgangen, lass mir aber nichts anmerken.
Schließlich jedoch, weil mir hier das grad etwas komisch vorkommt, schau ich jetzt auch in die Augen von Daniel. Er hat so schöne braune Augen, in die ich ewig gucken könnte.

Doch langsam merke ich, wie traurig Daniel mich mustert und sich Tränen in seinen Augen bilden. Bevor eine Träne über seine Wange fließen kann, steht er auf und versucht sich unauffällig die Träne wegzuwischen.

Als Daniel mich wieder anschaut, schau ich ihn fragend, aber auch bemitleidenswert an.

Daniel's P.O.V

Verdammt.

Bevor ich mich wieder abwenden kann, rutscht mir eine neue Träne die Wange runter. Durch meinen verschwommenen Blick zu Zofia, kann ich Verwirrung feststellen.

Das ist alles zu viel für mich. Too much.

Es wird nichts mehr so sein, wie es einmal war. Ich kann nicht in die Augen eines Mädchens gucken, während ich die schöne Zeit mit ihr vor Augen habe und wenn sie mir in die Augen guckt, irgendjemand fremden sieht.

In meinen Gedanken versunken, habe ich gar nicht bemerkt, wie sie zu mir gekommen ist und meinen Rücken streichelt.

Man. Wie ich jetzt bloß aussehe. Wie so ein hilfloser kleiner Junge.

Es lässt mich schmunzeln, als ich an die Zeit denke, die wir zusammen verbracht haben.
Dieses kleine Mädchen da, ist nicht so unschuldig wie sie aussieht.

Wenn man wüsste, wie wir uns kennen gelernt haben. Klar, ich wohne neben ihr, aber das hat schon eine kleine Geschichte im Hintergrund.
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Es war damals als ich mit meiner Familie erneut umgezogen bin. Die Häuser sahen alle gleich aus und umringt mit hohen Zäunen.

Man hätte denken können, dass man sich eingesperrt fühlen müsste und das hat man auch, da bei manchen Häusern auch noch die Tür zum Vorgarten nur mit einem Schlüssel oder von drinnen öffnen konnte. 
Das ergibt dann immer im Haus ein lautes Geräusch und daher nicht gerade geeignet für *nach-Party-mal-schnell-ohne-dass-es-jemand-merkt-ins-Haus-schleichen*.

Auf jeden Fall komme ich Tage nach Einzug spät abends aus dem Haus, um den Müll rauszubringen, da nahm ich dann ein Stöhnen beim Nachbarhaus wahr. Da hat aller ernstes jemand versucht über den Zaun zu klettern.

Als ich auf diesen jemand zu kam und dieser mich dann auch bemerkt hat, blieb diese Person einfach genervt vor mir stehen. Ohne was zu sagen, babbelt diese Person los, welche sich als ein Mädchen rausstellte.
„Nur um klarzumachen. Ich breche hier nicht ein! Ich wohne hier und will einfach nicht meine geliebte Familie wecken," sagt sie mit einem süßem Lächeln.

Ich musste mir ein Lachen verkneifen. Als ich immer noch nichts sagte, meinte sie dann: „ Also, wenn ich bitten darf," und wendet sich wieder ihrem Zaun.
Nachdem ich immer noch nicht ging und ihr belustigt dabei zusah, wie sie sich über diesen Zaun aufregte, wandte sie sich wieder zu mir. „Hast du keinen Fernseher Zuhause oder warum bist du noch hier!?"

Ich zog die Augenbrauen hoch. Langweilig war's nicht. „Soll ich dir Räuberleiter machen?" fragte ich sie, während sie wieder beim Versuch hoch zu klettern scheiterte.

„Mmh meinet wegen."
Sie positionierte ihren Fuß auf meinen Händen, ich schob sie hoch und sie landete gekonnt auf der anderen Seite des Zauns. Sie lächelt mich entschuldigend an und nuschelt ein leises Danke und ein Tschüss zum Abschied, bis sie in der Tür verschwand.
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Als ich merke, dass mich das doch etwas schafft, Murmel ich leise ich muss jetzt gehen und zog hinter mir die Tür schnell zu.

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Etwas länger als sonst, aber hoffentlich hat's denen gefallen, die diese Geschichte überhaupt lesen:*
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Ich freu mich über Feedback❤️😏
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#H

Bitter, aber wahr!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt