Am Anfang...

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Am Anfang war das Licht. Ein warmes Licht. Wenn nicht sogar ein heißes. Und dieses Licht formte aus einer zähen, braunen Masse einen knusprigen, schmackhaften Cookie. Den ersten Cookie. Dieser Cookie entfloh der Hitze und kletterte hinauf und immer weiter hinauf, bis er auf einer kahlen Fläche stand. Ihm gefiel die kahle Fläche nicht. Also brach er sich einen Krümel ab und ließ ihn auf die Fläche fallen. Ein Baum wuchs daraus und an seinen Ästen hingen viele verschiedene Arten von Cookie-Zutaten. Er sah, was er gepflanzt hatte, und wusste, dass es gut war. Nun wusste der Cookie nicht mehr, was er tun sollte, und ruhte sich sechs Tage lang aus. Leider verstanden ihn die großen, fleischigen Wesen, die merkwürdigerweise auch auf dieser Welt existierten, das falsch, und machten diese sechs Tage zu Werktagen und den einen zum Ruhetag. Während er so verzweifelt versuchte, die Fleisch-Wesen zu verstehen, fühlte er sich allein. Sehr allein. Also nahm er wieder einen Krümel und schmiss ihn auf die Fläche. Der Krümel teilte sich und aus jedem kleinen Krümel-Krümel wurde ein Smartie. Mit diesen Smarties konnte der heilige Cookie spielen und sich die Zeit vertreiben, doch bald schon merkte er, dass er sich immer noch allein fühlte. Also plante er etwas. Zusammen mit den Smarties erklomm er den hohen Cookie-Zutaten Baum und mixte sie in einem großen Kessel zusammen. Die Masse brodelte gefährlich und die Smarties erschraken. Doch die Masse wollte einfach nicht zu einem Cookie werden. Also packte der heilige Cookie ein paar Smarties, den Kessel mit der Masse und kletterte hinunter in die unerträglich heiße Höhle. In dieser Höhle stellte der den Kessel ab, warf die Smarties hinein und leerte die Masse über den Boden. Es zischte und eine Dampfwolke umgab den heiligen Cookie. Als er wieder sah, erkannte er, dass die Smarties nun langsam in der fester werdenden Masse versanken. Nachträglich wusste er nicht, was er da getan hatte, aber er sah, dass es gut war. Und als die Masse fertig gebacken war lief der Cookie zu ihr hin. Es bewegte sich. Es richtete sich auf. Und dann öffnete es die Augen. Es war ein fast ebenso knuspriger und schmackhafter Cookie geworden wie der heilige Cookie. Aber eben nur fast. Denn die Smarties waren zu sehen und verzierten die Haut des Cookies mit bunten Tupfen. Der heilige Cookie wusste nicht, wie er sich mit dem frischgebackenen Cookie verständigen sollte. Also holte er ein paar Smarties die für ihn eine Sprache erfanden und sie niederschrieben. Diese Blätter zeigten sie dem Frischgebackenen. Der nickte und der heilige Cookie und er trafen sich.
"Ich bin der heilige Cookie. Ich habe den Baum erschaffen, die Smarties und dich", erklärte der Cookie stolz und schloss die Umgebung in einer großen Geste ein. Der Cookie schwieg und musterte den heiligen Cookie. "Wieso hast du braune Flecken und ich bunte?", fragte er dann leise und wirkte traurig. "Weil jeder Cookie einzigartig ist und auf seine eigene Weise gut schmeckt."

Der heilige Cookie - OMC!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt