Kapitel IV

13 2 0
                                    

"But now that I love you, I am afraid to loose you."

☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆

Ich sah Liam am Schulhof. Er war von anderen Mädchen nahezu umzingelt, die ihn anscheinend sehr nett fanden.
Ich winkte ihm. "Liiiiaaam", rief ich ihm zu. Er versuchte zurückzuwinken. Ich drängelte mich an den anderen Mädchen vorbei zu Liam und gab ihm einen Kuss, was die anderen abschrecken sollte, doch diese blieben trotzdem noch bei uns. Langsam jedoch verabschiedeten sich die anderen Mädchen und ich konnte in Ruhe mit ihm reden. "Also, wie steht es jetzt so mit uns?" fragte ich ihn gerade, doch weiter kam ich nicht, denn ein Mädchen versuchte mich mit einer Kastanie abzuschießen. Fang sie Kat. Du kannst das.
Ich fing sie locker auf und schoss sie mit der doppelten Energie zurück auf das Mädchen, welches am Schienbein getroffen wurde und zu humpelnd davonstapfte.
"So", sagte Liam und küsste mich zärtlich. Im Kuss begann ich zu lächeln und er auch und so schauten wir uns verliebt an. "Ich liebe dich", formte ich mit meinen Lippen und er formte ein "Ich dich auch".
Hoffentlich war das mit der Kastanie nicht zu auffällig.
In unserer ersten Unterrichtsstunde hatten wir Geschichte. Die ganze Stunde verkniff ich mir alle möglichen Ausbesserungen des Lehrers. Als es endlich zur Stunde läutete ging flüsterte ich Ashley zu, dass ich gerne mit ihr reden würde- unter vier Augen, und siehe da, sie stimmte zu- aber erst nach der Schule. Soll ich ihr das mit Liam sagen? "Und noch was Ash: Ich bin mit Liam zusammen.", flüsterte ich ihr ins Ohr und ging weg. Meine beste Freundin machte einen erstaunten Gesichtsausdruck und begann dann zu lächeln. Da heute die letzten drei Stunden ausfielen, weil ein Lehrer nicht da war, konnte ich schon früher mit Ashley reden. So verabschiedete ich mich von Liam, wünschte ihm noch einen schönen Tag und ging mit ihr zu mir nach Hause.
Soll ich es ihr sagen? Immerhin ist sie meine beste Freundin... Doch ich entschied mich mich für das Gegenteil.
"Worüber swlltest du jetzt mit mir reden?", fragte mich Ashley besorgt. "Ehhhmm. Ja, also. Ich wollte dich nur fragen, ob das mit Liam kein Problem ist und ja, dass ich euch trotzdem nicht vernachlässigen werde.", antwortete ich ihr und sie schien glücklich über diese Antwort zu sein und umarmte mich. Einatmen. Ausatmen. Ich will Ash doch nichts antun.
Mein Bauch meldete sich, denn wie mir auffiel, hatte ich seit Tagen nichts gegessen.
Als Ashley sich verabschiedet hatte, ging ich mir etwas zu essen besorgen. Weit weg von der Stadt. Am besten gar keine Menschen. Ich folgte einem Pfad mitten in das Jagdgebiet von den Jägern. Ich hatte mich kaum noch unter Kontrolle. Menschen. Nein Kat. Wofür hast du solange gekämpft? Um der Lust zu wiederstehen!
Ich machte mich auf die Suche nach einem Tier und als ich gerade zu ihm rennen wollte wurde ich von einer Kugel getroffen. Von einer Kugel aus einem Jagdgewehr!
Das heilt schnell wieder. Ich muss nur schnell von hier weg. Doch es heilte nicht, denn ich hatte fast keine Kräfte mehr und musste schnell etwas zu essen bekommen. Ich ging zum Jäger. *Du brauchst keine Angst zu haben* Er hatte keine Angst mehr. Nur einen Tropfen, Kat. Ich stach ihm mit einem Ast und die Hand und die Wunde begann zu bluten. "Was ist mit dir los, Mädchen", stellte mir der Jäger eine Frage. "Ich habe Hunger. Nichts mehr. Nur Hunger. Tut mir leid".
Ich nahm seine Hand und saugte sein Blut auf, doch ich konnte nicht aufhören und wollte mehr.

☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆

Es war mittlerweile schon ein Ritual geworden, dass wie uns gemeinsam die Nachrichten anschauten.
"- Leiche gefunden. Todesursache bisweilen noch nicht geklärt, es wird jedoch ein Bärenangriff vermutet.-"
Das wollte ich nicht. Was habe ich getan!?
Den restlichen späten Nachmittag verbrachte ich in meinem Bett und las. Immer wieder schweiften meine Gedanken an den Jäger ab. Ich war ein Monster. Ich hatte ihn getötet. Ich hatte mich nicht unter Kontrolle und der einzige, der mir helfen kann ist mein Bruder. Mein Bruder lebt schon seit langem nicht mehr zuhause, weil er seinen Hunger lange nicht über Kontrolle halten konnte. Jetzt kann er es und er kann mir helfen.

☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆

Die ganze restliche Woche verbrachte ich zuhause, denn ich war zu schwach, um zu stehen. Erst nach langem Überlegen, fiel mir ein, dass der Jäger einen komischen Akzent sprach.
Er wusste über uns bescheit.
Er hatte wahrscheinlich Bärenhut gegessen.

☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆

Liam kam mich jeden Tag nach der Schule besuchen und jedes Mal brachte er Blumen mit. Allein seine Anwesenheit beruhigte mich.

Am Freitag fühlte ich mich schon wieder ganz fit. Liam kam wie jeden Tag zu mir. Er stellte die Blumen in eine Vase und legte sich zu mir in mein Bett. Mein Kopf lag auf seiner Brust und seine Hände drückten mich zu ihm. Es war schön, einfach mal nur in seinen Armen zu liegen und nichts zu tun. In dieser Stellung schlief ich ein.
Als ich aufwachte lag Liam immer noch da und las mein Buch. Als er bemerkte, dass ich aufgewacht war begann er zu sarkastisch zu lesen:" Dieser Tag veränderte mein Leben. Ich wurde zum Vampir". "Hey, lass das", schrie ich und lachte,"Jetzt weiß ich nicht mehr wo ich war!". Liam legte das Buch weg und wir kuschelten noch ein wenig. Dann musste er gehen.

☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆

Was er nicht wusste war, dass das, was er gerade zum Spaß gelesen hatte, mein Tagebuch aus dem Jahre 1623 war. Ich hatte es mit einer Schreibmaschine geschrieben und dann irgendwann zu einem Buch gebunden.

Und ja, ich bin ein Vampir. Ich wurde von meinem angeblichen Bruder verwandelt verwandelt, als ich 19 war. Besser gesagt, wusste ich nie, wer es wirklich war.
Und nein, ich bringe keine Menschen um. Ich ernähre mich fast ausschließlich von Tieren, außer wenn ich verletzt bin, dann schon, denn sonst heilen meine Wunden nicht.

Ihr müsst wissen, dass Vampire, die Gedanken eines nicht-Vampires umgestalten, sprich manipulieren können.
Das Vergessen von Dingen ist weniger anstrengend, doch das Denken einer Person über eine andere umzugestalten verbracht sehr viel Energie, die nur wenige Vampire bündeln können- die alt-Vampire.
Ich bin eine von ihnen.
Alt-Vampire werden oft missverstanden, denn wir sind nicht die ältesten- wir sind die mächtigsten.
Wir können und frei in der Sonne bewegen, während die anderen eine sehr seltene Pflanze, und diese muss man in regelmäßigen Abständen zu sich nehmen. Wenn man es einmal vergisst, verbrennt man im Licht.

☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆

Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Aug 10, 2015 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

Befristete EwigkeitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt