Scars - Die Narben bleiben

Chapter 5

Also gammelte ich da ganz alleine am Sofa bei Jason's Party und war echt genervt. Warum lies ich mich nur von Liv dazu überreden hier her zu kommen? Es hätte mir doch von Anfang an klar sein müssen, dass ich nur allein da hocke und mich keiner mag. Klar war das, so klar... Wie konnte ich mir auch nur einbilden, dass ich hier Spaß haben könnte oder jemand mit mir was machen würde? Scheiß Leben, scheiß Freunde, scheiß verdammtes Ich. Aber warum rege ich mich jetzt so darüber auf? Hab doch gar keinen Grund... wieso sollte auch jemand mit mir reden? Ich bin uninteressant und hässlich. Wer mag schon ein Mädchen mit angeknackster Psyche und Narben am ganzen Körper, naja die Narben hat noch nie jemand zu sehen bekommen. Trotzdem, würd es nichts an meiner "Beliebtheit" ändern. Tiefer als jetzt kann ich sowieso nicht kommen. Naja ich könnte mit Müll beworfen werden oder so das wär anders als jetzt. Aber vom Generellen, unbeliebter kann ich nicht werden, ich war, bin und werde immer bei allen unten durch sein. Mir macht es nichts aus. Ich mag mich ja selbst nicht. Nicht mögen wär untertrieben. Ich hasse mich. Ich kann mich nicht ausstehen. So läufts. Ja genau so ich verabscheue mich selbst. Jeder Blick in den Spiegel ist eine Qual für mich. Jedes Mal wenn mein Spiegelbild und ich uns ansehen würde ich am liebsten heulen. Nein, nicht heulen. Heulen ist schwach. Nur Babys weinen. Ich weine nicht... nicht mehr. Ich kann es nicht. Manchmal würde ich gern weinen können doch ich kann nicht. Alles ist in mir gefangen. Der ganze Hass, Hass gegen mich selbst. Ich fühle mich oft als wär ich kurz vor den Tränen, doch nur in der Öffentlichkeit. Sobald ich alleine bin kann ich nicht heulen. Dann bin ich wie in Trance und kann mich nicht beherrschen. Viele würden sagen ich bin verrückt, vielleicht bin ich das auch, doch da stellt sich die Frage, warum ich überhaupt so geworden bin. Tja das weiß ich selbst nicht. Früher konnte ich noch Emotionen spüren und zeigen, jetzt fühle ich nichts mehr, nichts außer diese endlose Leere in mir.