Feuer

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     „Man soll das Feuer in seiner Seele nie ausgehen lassen,

                                                                                                              sondern es schüren."

                                 - Vincent van Gogh

Samantha erwachte ungewöhnlich früh. Als sie auf die leuchtenden Ziffern ihres Weckers schaute stellte sie fest, dass es erst sechs Uhr war. Das war unerhört früh für einen Samstag!

Etwas verwundert wollte sie sich umdrehen und weiterschlafen, doch plötzlich fiel ihr der Grund für ihr frühes erwachen ein. Sie würde sich heute mit Dean treffen!

Dean war ein wirklich sehr gut aussehender Junge aus dem Jahrgang über ihr. Fast alle ihre Freundinnen vergötterten ihn geradezu, und nun hatte er ausgerechnet Samantha auf ein Date eingeladen! Zu einem Frühstück, um genau zu sein. Welches um acht Uhr beginnen würde.

Plötzlich war Samantha hellwach. Sie sprang aus dem Bett und lief zu ihrem Kleiderschrank. Was sollte sie nur anziehen? Und wie sollte sie ihre Haare machen?

Eine Stunde später stand Samantha vor ihrem großen Spiegel und betrachtete sich skeptisch. Sie hatte sich für ein knielanges, grünes Sommerkleid entschieden, von dem ihre Freundinnen immer meinten dass es super zu ihren roten, stark gelockten Haaren passen würde, welche sie nun offen trug.

Viele andere Möglichkeiten hatte sie auch nicht, denn ihre Haare waren seit jeher sehr widerspenstig und fielen am liebsten als rote Mähne über ihre Schultern.

Ihre Tante hatte früher immer gemeint, Samantha sähe aus wie ein Streichholz, das in Flammen steht.

Geschminkt hatte Samantha sich fast nicht. Ihre blasse Haut sah am besten ohne Schminke aus, nur ein bisschen Eyeliner und Lippenstift hatte sie aufgetragen, um ihre leuchtenden blauen Augen und ohnehin schon roten Lippen zu betonen.

Sie betrachtete sich noch einige Minuten skeptisch, dann nickte sie jedoch und dachte, dass dies ein angemessener Look für ein erstes Date war.

Aufgeregt warf sie einen Blick auf die Uhr. Viertel vor Acht, sie musste los!

Hastig griff sie nach ihrer Handtasche und stürmte die Treppe herunter.

„Ich muss jetzt los!", rief sie ihren Eltern zu, welche im Wohnzimmer saßen und frühstückten.

„Okay, mein Schatz!", rief ihre Mutter zurück. „Bitte komm nicht zu spät zurück."

Zehn Minuten später stand Samantha vor dem Café, in dem sie sich mit Dean verabredet hatte. Jetzt ist es soweit, dachte sie aufgeregt, ich habe ein Date mit dem begehrtesten Jungen der Schule!

Sie holte noch einmal tief Luft und trat in das Café ein. Sofort entdeckte sie Dean an einem Tisch am Fenster. Ihr Herz klopfte wild, als sie auf ihn zuging. Er hatte sie wohl auch bemerkt, denn nun drehte er sich um und Lächelte sie an, mit diesem Lächeln, welches ihr Herz schon früher zum Schmelzen gebracht hatte, auch wenn es früher nie ihr gegolten hatte. Sie lächelte zurück.

„Hi Sam, wie geht's dir?", begrüßte er sie.

„Gut, und dir?"

Samantha brachte kaum ein Wort hervor, so aufgeregt war sie.

„Jetzt, wo du da bist, super.", antwortete Dean und stand auf, um ihr einen Stuhl zurechtzustellen. Sie spürte, wie sie rot wurde, und setzte sich schnell.

„Ich habe uns schon Kaffee und Croissants bestellt.", meinte Dean und setzte sich ebenfalls wieder hin.

„Du siehst bezaubernd aus, Sam", fügte er hinzu.

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