An einem dämmrigen Abend im September ging Lina die Straße entlang auf dem Weg zu einer Freundin. Das der Herbst nicht mehr weit war merkte man deutlich an dem Wind der durch die großgewachsenen Kastanien wehte und sie so langsam kahl werden lies. Dennoch hat der Abend etwas komisches an sich. Lina ist auf dem Weg zu ihrer bestens Freundin Carry, doch bei ihr wird sie nie ankommen. Lina, in Gedanken vertieft was der heutige Abend noch mit sich bringen wird bemerkte nicht das sie von 2 gelblich leuchtenden Augen beobachtet wird. Als sie plötzlich aus den Gedanken gerissen wurde. Vor ihr landete ein wunderschöner Falke, völlig ohne Scheu vor dem Menschen. Ihr fielen sofort die unnatürlich leuchtenden Augen auf, die sie regelrecht anstarrten. Der Wind wehte kräftiger durch die Kastanien und der Himmel verdunkelte sich mit jeder Sekunde die verstrich. Der Falke machte keine Anstalten zu verschwinden, selbst als Lina versuchte ihn mit den Füßen vorsichtig zu verscheuchen rührte er sich nicht. Im Gegenteil, je mehr Lina versuchte ihn zu vertreiben desto näher kam das Tier. Sie wollte umkehren, sie hatte zwar keine Angst vor Tieren, aber etwas unwohl war ihr schon zumute. Als sie in Begriff war sich um zudrehen flog der Vogel in den dunklen Abendhimmel empor und verschwand völlig. Lina sprach sich innerlich Mut zu und erschreckte als ihr Handy klingelte. Sie sammelte sich kurz und ging ran, am anderen Ende war Carry, welche sich Sorgen gemacht hatte, weil seit ihrer Verabredung bereits eine Stunde vergangen war. Lina beruhigte sie und sagte das sie gleich da sein würde. Wieder in Gedanken versunken ging sie die letzten 500 Meter langsam als ihr auf einmal ein großgewachsener Mann entgegen kam und keine Anstalten machte beiseite zu gehen. Lina ging ein bisschen beiseite doch ihr Gegenüber bewegte sich wie ihr Schatten in die gleiche Richtung. Als Lina stehen blieb kam ihr der Mann entgegen. In ihr stieg ein unwohles Gefühl auf, ein Gefühl der Angst und innerlicher Unruhe. Einen Schritt vor ihr blieb der Mann stehen. Er war großgewachsen, hatte dunkelgrüne Augen, eine markante Gesichtsform und schmale Lippen die er zu einem Lächeln geformt hat. Es war ein sympathisches Lächeln, aber irgendwie auch beängstigend. In ihr kam ein Gefühl der inneren Ruhe hoch, als würde sie jeden Moment zusammenbrechen. Als sie wieder wach wurde, fand sie sich in einem Raum wieder, der mit alten sehr schweren Holzmöbeln, vielen Bildern die Portraits von Menschen zeigten und einem großen runden Teppich eingerichtet war. Sie versuchte sich zu bewegen um zu gucken wo sie ist, aber das war vergebens. In dem Zimmer roch es muffig, nach Staub und nach anderen undefinierbaren Gerüchen.
Sie hörte wie sich Schritte näherten, als plötzlich die Tür zu dem Zimmer aufgestoßen wurde und dieser gut aussehende Mann vor dem Bett stehen blieb in dem sie lag. Sie hatte Angst, große Angst sogar. Lina wusste nicht was sie machen sollte, um Hilfe schreien, den Mann um Gnade anflehen oder einfach alles aus sich zukommen lassen. Der Mann blieb vor dem Bett stehen und starre sie an, Lina versuchte zu sprechen. Aber das Einzigsgte was sie über die Lippen bekam war ein gestammeltes "Was wollen sie von mir?". Der Mann guckte verdutzt und sagte "Oh Pardon, verzeih meine Unhöflichkeit ich bin Gregor und du brauchst keine Angst zu haben das dir etwas passiert. Ich werde dich beschützen."
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Carry machte sich große Sorgen um Lina. Sie rief bei ihrer Mutter an und fragte ob sie etwas wüsste. Nur Mrs Keller könnte ihr nur sagen das sie auch nicht weis wo sie sein könnte. "Ich dachte ihr beide wolltet euch bei dir einen schönen Abend machen" sagte sie, " Ich hab sie vor ungefähr drei Stunden angerufen und da hat sie zu mir gesagt das sie gleich da wäre."
Die Angst die die beiden verspürten war enorm, Linas Mutter griff nach dem Gespräch mit Carry zum Telefon und rief bei der Polizei an. "Officer Hawkin am Apparat, was kann ich für Sie tun?" "Ja hallo, hier ist Mrs Keller, meine Tochter ist verschwunden." sagte sie mit zitternder Stimme, man merkte ihr ihre panische Angst förmlich an. "Mam, beruhigen Sie sich bitte, wie lange ist Ihre Tochter bereits verschwunden?" "Seit knapp 5 Stunden, sie wollte sich mit ihrer besten Freundin einen schönen Abend machen, aber bei ihr ist sie nie angekommen." Sie schluchzte ununterbrochen in das Telefon. Der Officer, ein kurpolenter mitfünfziger mit kurzem dunklen Haar verdrehte die Augen und schnaufte als hätte er gerade wichtigeres zu tun als sich das Problem von Mrs Keller anzuhören. Er biss erneut von seinem Donut ab, welchen er zuvor in seinen Kaffee getunkt hat. "Mam kommen Sie und die Freundin ihrer Tochter einfach auf dem Revier vorbei und dann sehen wir, was wir tun können." "Sehen was wir tun können? Ich glaube ich habe mich verhört. Es handelt sich hier um meine Tochter." Sie schrie ihn förmlich an.
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Dieser Typ, wie hieß er noch gleich? Ach ja Gregor, er steht immer noch vor dem Bett und starrt mich an als hätte er noch nie einen Menschen aus der Nähe gesehen. Seine Augen funkelten grün, mit leichten gelblichen Akzenten. Mir schoss es durch denn Kopf, Gregor ist der Falke. "Oh mein Gott Lina, dass kann doch gar nicht sein" sagte ich leise zu mir.
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"Sie sieht ihr so ähnlich. Das kann doch kein Zufall sein." Dachte Gregor der Lina seit zwei Wochen beobachtet. Plötzlich hörte Gregor einen Schrei. Er sprang auf und rannte in die Richtung wo der Schrei herkam. In dem Schlafzimmer von seiner jüngeren Schwester angekommen sah er wie sie einen jungen Mann am Boden hielt der sich wie verrückt wehrte und mit den Beinen strampelte um sich loszureißen. Seine Schwester Sandra drückte seinen Kopf zur Seite und biss in den Hals des Mannes. Ein kurzer Schrei durchfuhr den Raum als Sandra zu biss. Nachdem sie sich satt getrunken hatte brach sie ihrem Opfer den Hals, stand auf und verließ ohne mit der Wimper zu zucken den Raum und ließ Gregor mit ihrem Opfer zurück. "Wann kapiert Sandra endlich das wir uns nicht an Menschen vergreifen? Wenn sie nicht damit aufhört macht sie sich auf uns aufmerksam und wir werden alle sterben...!" Gregor lief gedankenverloren durch das riesengroße Anwesen was seiner Familie gehörte und seit vielen Jahren leerstand weil keiner sich traute in das Haus der Van Valten's zu ziehen, geschweige es zu betreten. Seit vielen Generationen erzählt man sich in dem Kleinen Vorort Geschichten über die Familie. "Brüderchen" ertönte plötzlich die Stimme von Sandra. "Was ist das denn für ein Mensch in dem Schlafzimmer unserer Eltern?" Gregor der erschrocken zusammen zuckte fuhr sofort herum und rannte in Windeseile in das Zimmer wo sich Lina befand die "Ihr" so ähnlich war. Sandra stand lässig am Kamin gelehnt und beobachtete mit einem Lodern in ihren Augen die gleichmäßig sanften Atemzüge von Lina. "Was soll das, was willst du hier?" fragte Gregor "Ich will wissen warum du sie hier in diesem Zimmer hast! In jenem Zimmer wo unsere Eltern genächtigt haben. Was denkst du dir dabei?" "Sandra, kannst du die Ähnlichkeit nicht erkennen? Die zarte Haut, die weichen Gesichtszüge, die Haselnuss-braunen Haare." Die Augen von Sandra verengten sich schlagartig bei den Worten ihres Bruders. Ihr Blut fing an zu kochen und sie wusste, wenn sie nicht sofort das Zimmer verlassen würde, würde sie Dinge tun die sie bereuen würde. "Sandra, wo willst du hin?" Hörte sie ihn noch rufen, reagierte aber nicht drauf.
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"Warum kann ich mich nicht einmal zusammen reisen und mich an das Versprechen halten mich nicht an Menschen zu vergreifen?" Sie stieß sich innerlich in die Rippen um sich wieder zu fangen. "Du bist ein verdammter Vampir, du bist nicht geschaffen um dich nicht an Menschen zu vergreifen" zischte es hinter ihr. Ruckartig drehte sie sich herum und dachte sie träumte. Hinter ihr stand ihr Mentor, der der sie geschaffen hatte. Vampire vergessen nie wer sich erschaffen hat. "Vollrath, was tust du hier? Wenn die Gregor sieht, er bringt dich um!" "Gregor? Mich umbringen? Das ich nicht lache, er versucht seit 2 Jahrhunderten mich zu beseitigen. Du glaubst doch wohl nicht ernsthaft das er es irgendwann schaffen?" Plötzlich hörte man am Abendhimmel einen Schrei und sah einen Schatten direkt auf Vollrath zusteuern. Es war Gregor der in seiner tierischen Gestalt die Fährte von Sandra aufgenommen hat um sie vor einer Dummheit zu bewahren. Im Sturzflug steuerte er genau mit seinem Schnabel auf die Brust von Vollrath zu. Dieser bemerkte es rechtzeitig und wich mit einer Eleganz beiseite die nur er beherrschte. "Lass meine Schwester in Frieden! Du bist zu nichts zu gebrauchen!" zischte Gregor ihn an. "Vollrath trat einen Schritt auf ihn zu und beide begannen sich mit wirren Worten zu fetzen. Sandra versuchte zu schlichten, aber das war vergebens. Nach einer ewig scheinenden Diskussion wer von den beiden Schuld war, dass sie sich so hassten bekam Gregor einen heftigen Hieb von Vollrath der ihn zu Boden schmetterte.
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Lina lag in dem Bett, immer noch unfähig sich zu bewegen und versuchte ihre Gedanken zu sortieren. Es schwirrten Bilder vor ihrem innerem Auge von dem Falken mit den unnatürlich gelben Augen, die sie anstarrten als hätten sie noch nie so klar sehen können. Von dem Mann der an dem Fußende des Bettes standen und sie genauso beharrlich anstarrten wie einst die Augen des Falkens. Sie versuchte sich qualvoll daran zu erinnern wie sie hier her gekommen war. Doch auch das war vergebens. Sie fühlte sich in diesem Moment einsam und erschrocken. Das sie sich nicht bewegen konnte, jagte ihr soviel Angst ein das sie anfing am ganzen Leib zu zittern. In ihrem tiefsten Inneren sah sie den Falken vor sich der mit einem wolfsähnlichen Tier kämpfte.
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