Puh!Noch so eine Stunde und ich bin am Ende. Erschöpft sammelte ich meine Häfte zusammen und packte alles in die Tasche. Jetzt war erstmal große Pause. Gemeinsam mit Josie wanderte ist die Treppe runter auf den Schulhof. Wir stellten und in eine Ecke, etwas versteckt hinter der großen Kastanie, und beobachteten das Gewusst und Gebrabsel. Heute ist schon mein 2 Tag, und ich kam ganz gut klar. Es war mir alles vertrauter. Schule ist eben Schule. Komm, wir gehen Max. Josie zog mich hinter sich her. Sie hatte ihren Bruder entdeckt. Nicht uncool, bei Jungs aus der siebten Klasse zu stehen. Schnell fuhr ich mir durch die Haare. Hoffnungslos. Sie sind hingen glatt wie eh und je an meinem Kopf runter. Dabei hatte ich sie extra von lang auf mittellang schneiden lassen, damit sich vielleicht mal die eine oder andere Welle ans Licht traut. Null Chance. Echt. Wenn ich nur so ein Glück hätte wie Josie. Dunkelbraune locken. Eine Mähne. Ok. Dafür hatte sie Sommersprossen. Ob es mir das wert wäre? Vielleicht könnte man damit Make-up was machen? Meine Gedanken wurden plötzlich gestört. Ein Blitz sauste vom Himmel herab und schlug in mich ein. Meine Knie wurden wackelig wie Wackelpudding und ich stemmte meine Fersen in den Boden. KEIN Schritt weiter! Was hast du denn?Josie trete sich zu mir um, sah meinen Blick und erfasste die Situation bemerkenswert schnell. Süß oder? Sie grinste und zog mich unerbittlich weiter. Hallo, Mädels. Hey, Nico, kennst du schon Emmi.Max winkte uns zu. Kalt, heiß, kalt. Meine Gedanken purzelten durcheinander. Jetzt steh ich direkt von meinem Traummann. Hey, sagte er und zog seinen linken Augenbraue hoch. Oh . Hilfe. Für solche Augenbrauen brauchte der einen Waffenschein. Und die Augen erst! Blau wie das Meer. Und jetzt? Mühesam kämpfte sich die Erkentnis in mir durch,dass ich auch was sagen wollte. Aber was? Was sagt man zu dem Mann, mit dem man das zukünftige Leben teilen wollte? Ich bin,äh, bin die Neue, stammelte ich. Bitte, liebe Erde tuh dich für mich auf .Verschlinge mich . Ich bin es nicht wert, hier zu stehen. Hat man denn jemals auf der ganzen Welt ein dümmeres Huhn gesehen als mich? Ich bin die Neue, g äffte eine Stimme in mir mich nach. Merkwürdigerweise schien niemand außer mir diese Peinlichkeit zu bemerken. Die gehen einfach so zur Tagesordnung über. Quatschen über irgendwelchen Musik kram. Josie erklärte mir, dass die Jungs letztes jahr mit Unterstützung des Musiklehres eine Band gegründet hatten. Jonas ein Junge aus unserer Klasse kam auch noch dazu .Es ging um einen neuen Übungsraum und darum, das Nicos Vater die Wände isoliert hatte. Ich verstand nur Bahnhof. Spielst du auch ein Instrument? Nico drehte sich zu mir um, das ist fast hintenüberfiehl. Vor Schreck knallte mir meinen Zeichenblock aus der Hand, den ich wie so oft bei mir trug. Instrument? Musik? Das war so gar nicht meine Welt. Ich wollte Zeichnerin werden. Schon immer. In einem Bild konnte ich alles festhalten und ausdrücken, was mich beschäftigt. Bilder haben eine eigene, besondere Sprache. Am liebsten würde ich immer und überall zeichnen, die Welt in bildern festhalten aber das war wohl gerade der falsche Ansatz. Mir die Gitarre meines vaters ein. Manchmal spielte er und wir sangen gemeinsam. Besser, als gar nichts zu sagen. Gitarre, nuschelt ich und drückte mich nach dem Blog. Ratsch! Mir wurde kühl und den Hintern. Oh oh! Vorsichtig tastete ich nach hinten. Mist. 3 x mist. Der Faden, den ich heute morgen von meiner Hose abgerissen hatte, fiel mir ein. Nette Elefanten. War das Nikos stimme? In meinem Kopf rauschte es. bitte lass mich sterben. Peinlich. Mehr als peinlich. Ich musste mit meiner Mutter sprechen. Die Schule wechseln. Das Land verlassen. Komm, hörte ich Josies Stimme. Sie kniete sich hinter mich. Dass ich noch immer in der Hocke war, hatte ich gar nicht gemerkt. Steh auf und gehe langsam zur Tür. Ich bleibe hinter dir. Das war ich nicht selbst. Irgendein fremdes Wesen hatte von mir Besitz ergriffen und das Kommando übernommen, als ich über den Hof stakselte. Keine Ahnung, wie wir esam Ende bis aufs Klo geschafft haben. Josie rannte ins Sekretariat und besorgte Nadel und Faden. Ich saß in meiner Unterhose auf der Kloschüssel, starrte auf ein großes Herz mit M + L drin, dass irgendjemand in einer Welle von Romantik an die Tür geschmiert hatte, und überlegte, ob ich mich nicht einfach im Klo ertränken sollte. Dann war Josie wieder zurück und nähte. Wieso musste ich ausgerechnet heute diese lächerlichen Unterhose anziehen . Rosa Elefanten!
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